Fruchtbare künstlerische Paarungen

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Bereiten ihre Ausstellung vor: Betina Fichtl, Christiane Billhardt, Lise Plisson, Gerda Riedel, Carin Szostecki (v.l.). © hab

Sieben Künstlerinnen der Dachauer Gruppe KuKuK stellen ihre Werke im Bürgertreff Ost in Dachau aus. Das Thema lautet „Im Duett –im Dialog“.

Dachau – Der Titel „Im Duett – Im Dialog“ der Ausstellung in der Galerie des Bürgertreffs Ost ist ab 29. August Programm: In wechselnden Konstellationen arbeiteten jeweils zwei Künstlerinnen an einem Objekt oder treten mit ihren Arbeiten zu einem gemeinsamen Thema in den Dialog. Die Ergebnisse dieser künstlerischen Paarungen sind bis 15. September zu sehen.

Sieben Künstlerinnen der Dachauer Gruppe KuKuK (Kunst, Kultur und Kreatives) mit unterschiedlichen Schwerpunkten sind dabei: Carin Szostecki (Malerei, Druck, Objekte), Gerda Riedel (Grafik, Druck, Malerei), Lise Plisson (Malerei, Zeichnung, Textilkunst), Gabriele Metzger (Glaskunst), Petra Kaltenbrunner (Literatur, Lyrik, Musik), Betina Fichtl (Holzbildhauerei, Malerei) und Christiane Billhardt (Fotografie).

Angeregt zu Duetten und Dialogen

Die Holzbildhauerin Betina Fichtl gestaltete für die Ausstellung eine ihrer lebensgroßen Tierfiguren und Christiane Billhardt begleitete sie dabei mit der Kamera. Die Dokumentation zeigt den Fortschritt der Skulptur und spielt kreativ mit der Figur der Bildhauerin an der Kettensäge und mit dem Schnitzmesser.

Carin Szostecki ließ sich von einem Haiku von Petra Kaltenbrunner über den „Dialog mit sich selbst“ zu Lithografien anregen. Die Glaskunst von Gabriele Metzger inspirierte zu Interpretationen in Acryl und als Foto. Gerda Riedel und Lise Plisson tauschten sich über das Weibliche in der Kunst aus. Weibliche Energie in Formen des Tanzes spiegelt sich auch in weiteren „Paarungen“ aus Zeichnung/Foto, Acrylbild/Hängeobjekt oder Bild/Holzskulptur wider. Dies sind nur einige der künstlerischen Dialoge, deren Ergebnisse zu sehen sind.

Wie aber kommt ein Dialog zwischen Kunstschaffenden und Kunstbetrachtern zustande? Diese Frage interessiert Gerda Riedel und Petra Kaltenbrunner. Er kann sich indirekt über künstlerische Ausdrucksmittel oder in der direkten Kommunikation vollziehen. Um mit dem Kunstpublikum in den Dialog zu treten, haben die beiden eine Sammlung von Aussagen über Kunst von Künstlern, Historikern, Philosophen, Kunstgeschichtlern und Kritikern gesammelt, die als interaktives Angebot den Austausch von eigenen Positionen anregen sollen.

Sich selbst besser kennen gelernt

Besondere Werke sind bald im Bürgertreff Ost zu sehen.
Besondere Werke sind bald im Bürgertreff Ost zu sehen. © hab

Die Gruppe KuKuK besteht seit Ende 2022 und trifft sich einmal im Monat zum Jour fixe im Bürgertreff Ost. „Hier tauschen wir uns miteinander aus, planen gemeinsame Besuche von Ausstellungen, Lesungen, Filmen und Konzerten, aber auch eigene Projekte wie die Teilnahme an der Langen Nacht“, erklärt Carin Szostecki das Konzept. „Für die aktuelle Ausstellung haben wir erstmals über Monate gemeinsam gearbeitet und unsere künstlerischen Aktivitäten aufeinander abgestimmt“, schildert Szostecki. Da die Gruppe hinsichtlich Kunstrichtung, Materialien, Techniken, Stil und Arbeitsweise sehr heterogen sei, traten in dieser Zeit neue Schnittpunkte, überraschende Gemeinsamkeiten und konträre Positionen auf – nicht nur in den Werken, sondern auch auf persönlicher Ebene. „Die Auseinandersetzung mit der Projektpartnerin und deren Arbeitsweise hat nicht nur zu einem besseren Kennenlernen, sondern auch zu einem neuen Verständnis der eigenen künstlerischen Position geführt“, stellt Szostecki fest.

Für Lise Plisson war das Projekt anfangs nicht einfach: „Ich arbeite sonst allein und bin sehr konzentriert, wenn ich male oder zeichne. Es ist ein Dialog zwischen mir, dem Pinsel und den Farben. Plötzlich war da ein anderer Mensch, mit eigenen Ideen, seinem eigenen Weltbild: Das war anregend und gleichzeitig sehr aufregend! Es verlangt viel Offenheit und Sensibilität, aber auch die Fähigkeit, sich selbst mitzuteilen und sich nicht zu verlieren.“ Gabriele Metzger fügt hinzu: „Künstlerisch zusammenzuarbeiten bedeutet ein Geben und Nehmen. Im besten Fall kommt es zu einer kongenialen Verbindung und Gestaltung.“ 

Spaß und Freude standen neben neuen Erfahrungen während der intensiven Arbeitsphase im Vordergrund. Dies wünschen die Künstlerinnen auch den Besuchern der Ausstellung.

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