„Ist schon vorgekommen“ - Schufa-Chefin wurde fast Opfer von Betrug! Mit diesem Trick blieb sie sicher

Die Einschätzung der Schufa zur Kreditwürdigkeit von Verbrauchern ist entscheidend. Banken, Händler, Energieversorger oder Mobilfunkanbieter ziehen oft Informationen privater Auskunfteien wie der Schufa heran, um die Bonität ihrer Kundschaft zu prüfen. Eine aktuelle Schufa-Umfrage zeigt, dass viele Menschen angesichts der angespannten finanziellen Lage Schwierigkeiten haben, ihre Finanzen im Griff zu behalten.

Drei von vier Befragten (75 Prozent) geben an, beim Einkaufen bewusst weniger auszugeben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) verzichtet auf Reisen, und fast neun von zehn Personen (87 Prozent) schränken ihre Ausgaben generell ein.

Die finanziellen Reserven vieler Haushalte sind knapp. Während ein Viertel (25 Prozent) der Befragten ausreichend Rücklagen hat, um gestiegene Kosten abzufedern, hat fast jeder Fünfte (16 Prozent) diese bereits aufgebraucht. Knapp ein Drittel (32 Prozent) befürchtet, dass die verbliebenen Ersparnisse nicht ausreichen, und 22 Prozent haben laut eigener Aussage gar keine finanziellen Polster.

„Wir kriegen in den Befragungen gespiegelt, dass die Menschen ihr Konto überziehen oder auch Rechnungen verschieben“, sagt Tanja Birkholz, Geschäftsführerin der Schufa im Gespräch mit dem „RTL Nachtjournal“. Über alle Score-Klassen hinweg kann die Schufa derzeit keine pauschale Verschlechterung erkennen. „Wir stellen allerdings fest, dass die Anzahl der Zahlungsstörungen in diesem Jahr, auch mit steigender Tendenz, zugenommen hat.“ 

Besonders alarmierend: Die Zahl derer, die ihren Kredit erstmals verspätet oder gar nicht bedienen konnten, ist im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen. „Im Vergleich zum Vorjahr werden wir fast 50.000 Menschen mehr haben, die erstmals Zahlungsstörungen aufweisen“, so Birkholz.

Schufa-Score von 100 ist praktisch ausgeschlossen

Die Schufa ermittelt ihre Scores anhand einer Skala von 0 bis 100. Interessant ist, dass kein Mensch in Deutschland einen Basis-Score von 100 aufweisen kann. Selbst die Schufa-Chefin erreicht diesen Wert nicht. „Es bleibt immer ein Restrisiko, ob jemand Geld zurückzahlen kann“, erklärt die Expertin. 

Man müsse „sämtliche Eventualitäten“ eines Lebens ausschalten und das sei einfach nicht möglich. Zudem sei der Schufa-Score nicht immer allein entscheidend für eine Kreditentscheidung. Auch Aspekte wie Einkommen oder Vermögen bei der Banken. Das seien Daten, welche die Schufa nicht ermittle.  

Schufa-Chefin wurde beinahe zum Betrugsfall 

Birkholz berichtet auch, dass sie aufgrund ihrer Funktion schon zum Betrugsfall geworden ist. „Es ist schon vorgekommen, dass jemand meine Daten missbraucht hat“, berichtet Birkholz. Per SMS erfuhr sie über den kostenpflichtigen Update-Service der Schufa von einer Abfrage auf einer Plattform, die sie gar nicht kannte. Der Update-Service verschickt bei Anfragen von Unternehmen, Banken oder Institutionen eine entsprechende Information. Die Betroffenen haben dann die Möglichkeit, der Anfrage direkt zu widersprechen. 

Aber auch kostenlos sei es möglich, seine Daten vor Betrügern zu schützen, berichtet die Schufa-Chefin. Jeder Verbraucher habe die Möglichkeit, kostenlos eine Kopie der personenbezogenen Daten zu bestellen. Sie umfasse alle Daten, die zum Zeitpunkt des Abrufs bei der Schufa über die Person gespeichert sind.