„Ich bereue es nicht“ – Frau gibt Karriere mit 40 auf, nachdem sie krank wird

Im vergangenen Jahr war die Karriere von Mel Hoeppner, einer ehemaligen CEO aus dem US-Bundesstaat Tennessee, das Wichtigste in ihrem Leben. Doch nach mehreren Monaten bemerkte sie eine Verschlechterung ihrer Gesundheit, die nicht bloß auf typische Erschöpfung zurückzuführen war. 

Dem "Business Insider" berichtet die heute 40-Jährige, wie sie nach der Diagnose von zwei Autoimmunerkrankungen, darunter rheumatoide Arthritis, einen anderen Weg einschlug. Am Boden zerstört beschloss sie, sich eine Auszeit von ihrer Arbeit zu nehmen und sich auf die Heilung zu fokussieren. Dieser Weg führte die Führungskraft zur Gründung ihres eigenen Unternehmens.

Durch Krankheit zur Gründerin geworden: "Niemand da, der mich rettet"

Während ihrer Genesung entdeckte sie neue kreative Möglichkeiten wie Yoga und Malerei. Mel begann, an einem gesünderen Lebensstil zu arbeiten und ein tiefes Verständnis für ihre Krankheit zu erlangen – zwei zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Infolgedessen entwickelte sie ein Getränk namens "The Healing Habit", das eine gesunde Entzündungsreaktion unterstützen soll. 

Die Umstellung auf eine selbstständige Tätigkeit brachte sowohl Herausforderungen als auch Erfüllung mit sich. "Es ist so beängstigend, mein eigener Chef zu sein, weil am Ende des Tages niemand da ist, der mich rettet", wird sie von Business Insider zitiert. Dennoch empfindet sie die Selbstständigkeit als das lohnendste Erlebnis ihrer beruflichen Laufbahn. "Ich bereue es nicht ein bisschen, viel in meinen Vollzeit-Job investiert zu haben. Aber das war nicht mein Weg", sagt Mel dem Magazin.

Gründen in Deutschland: Immer mehr Bürger streben Selbstständigkeit an

Für diejenigen, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten, betont sie die Bedeutung finanzieller Vorsorge und der Erstellung eines soliden Plans. Sie folgt dem Rat ihres Vaters, stets Alternativen und Pläne bereitzuhalten. Zehn Jahre investierte sie mit ihrem Ehemann in Immobilien, was ihr eine gewisse finanzielle Freiheit verschaffte. 

Auch in Deutschland streben immer mehr Menschen diesen Weg an. Zahlen der Förderbank KfW zeigen, dass im Jahr 2024 585.000 Existenzgründungen in Deutschland erfolgten. Die Studie belegt einen regelrechten Gründungs-Trend mit positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Gründer werden immer jünger und schaffen immer mehr Arbeitsplätze

Die KfW-Zahlen zeigen außerdem:

  • Junge Gründer im Aufwind: Das Durchschnittsalter der Gründer sank auf 34,4 Jahre – ein historischer Tiefstand. Fast 40 Prozent der Neugründer waren zwischen 18 und 29 Jahre alt, was auf eine zunehmende Offenheit junger Menschen für unternehmerische Wege hinweist.
  • Jobmotor Start-up: Neugründungen schufen 2024 rund 485.000 Vollzeitarbeitsplätze. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Mittelstands und fördern Innovation sowie Wettbewerb in der Wirtschaft.
  • Mentalitätswandel und Bildung: Die geringe Gründungsneigung in Deutschland sei auch eine Frage der Einstellung und Bildung, so die KfW. Mehr Vertrauen in finanzielle Themen könne die Bereitschaft zur Selbstständigkeit erhöhen.
  • Politische Impulse für Unternehmertum: Die neue Bundesregierung plant, unternehmerische Kompetenzen bereits in der Schule zu fördern. Diese Maßnahme soll langfristig die Gründungsbereitschaft stärken und wirtschaftliche Impulse setzen.