Kostenexplosion bei General-Sanierung des Gymnasiums Olching
Die Kosten für die Generalsanierung des Gymnasiums Olching steigen immens. War man ursprünglich von etwa 40 Millionen Euro ausgegangen, so rechnet man nun mit 84 Millionen Euro.
Olching – Einer der Gründe: Statt 40 Klassenzimmer werden 45 Räume benötigt. Dafür muss die Statik verstärkt werden.
Zur Kostensteigerung tragen außerdem die Erhöhung der Risikoreserven (allgemeine Baupreissteigerung) bei und eine längere Betriebszeit der Container-Siedlung, in der die Schüler während des Baus unterrichtet werden. Im Kreistag wurde diese Nachricht einstimmig akzeptiert – viele andere Möglichkeiten hatten die Kreisräte auch nicht. Denn die Sanierung hat begonnen und gilt als dringend notwendig. „Wir werden zustimmen müssen, in der Hoffnung, dass es so bleibt“, sagte Kreisrat Martin Runge (Grüne).
Kreisfinanzen: Mehr Schulden
Der Kreistag hat den Haushalt für das Jahr 2024 beschlossen. 38 Kreisräte stimmten dafür, zwölf dagegen. Die Kreisumlage wurde auf 50,61 Punkte festgesetzt. Das heißt konkret: Der Landkreis holt sich zur Erfüllung seiner Aufgaben in diesem Jahr 167 Millionen Euro von den Städten und Gemeinden. Das ist etwas weniger als befürchtet, weil der Freistaat eine relative hohe Schlüsselzuweisung ans Landratsamt überweist.
Langfristig ist zu erwarten, dass die Verschuldung des Landkreises stark ansteigen wird. Hauptausgabeposten sind und bleiben die Bezirksumlage, die Personalkosten (an denen schon herum geknappst wurde) und die ständigen Reparaturen an den 18 Schulen des Kreises. Eine Sparkommission hatte einige Kosten gestrichen oder verschoben.
Olchings Bürgermeister und SPD-Kreisrat Andreas Magg fragte, ob es nicht doch besser gewesen wäre, sich für einen Neubau zu entscheiden statt für die Generalsanierung. Ein Argument für die Sanierung sei die Erhaltung grauer Energie gewesen. Jetzt stelle sich aber heraus, dass mehr als ein Gerüst des alten Baus nicht stehen bleiben werde. Dass 40 Räume nicht reichen werden, sei außerdem vorher klar gewesen.
Neubau-Kosten noch höher
Landrat Thomas Karmasin hielt dem entgegen, dass man die Neubau-Kosten ebenfalls erneut berechnet habe. Diese lägen nunmehr bei um die 120 Millionen Euro – also weiterhin deutlich über denen der Sanierung. Die Mehrung bei den Klassenzimmern hatte die Regierung von Oberbayern verlangt.
Die Container
Außerdem ein Thema: Die Mietzeit für die Container. Diese stehen ja schon seit Sommer und konnten zunächst nicht genutzt werden, weil der Prüfstatiker die Abnahme verweigerte. Das Problem ist mittlerweile gelöst, der Unterricht findet in den Containern statt. Mittlerweile hat sich aber herausgestellt, dass man sie länger brauchen wird als zunächst gedacht. Man geht jetzt von 35 Monaten aus, wobei das nur eine Prognose ist. Einen Teil der Mehrkosten werde wegen der Statik-Probleme wohl die Firma tragen müssen, einen Teil aber werde der Landkreis bezahlen müssen, sagte eine Sprecherin der Bauverwaltung. Die Container, so rechnet man derzeit, werden um die zwölf Millionen Euro kosten.
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Der Umzug
Der Umzug der Schule ins Container-Dorf in den Weihnachtsferien – ursprünglich hätte er im Sommer stattfinden sollen – habe ganz gut geklappt, berichtete Landrat Karmasin, wobei in der Sitzung klar wurde, dass sich die Schule eine Art Umzugsmanager gewünscht hätte. Einen Umzug in den Weihnachtsferien werde man der Schule nicht erneut zumuten, sagte eine Sprecherin der Bauverwaltung. Die Rückkehr in das dann generalsanierte Gymnasium solle im Sommer erfolgen – in welchem Jahr auch immer.
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