Arbeiten für millionenschweres Bauprojekt stehen aktuell still – wann geht es weiter?

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Freie Fahrt herrscht nur bis zur Alpenblickstraße. Die Schotterpiste dahinter dürfen nur Anlieger nutzen. © Florian Zerhoch

Hohenpeißenbergs millionenschweres Bauprojekt, neben der Sanierung der Ortsdurchfahrt auch noch einen neuen Fuß- und Radweg anzulegen, ist in vollem Gange. Doch im Moment sind keine Bauarbeiter zu sehen, die Maschinen sind verwaist. Was ist da los?

Hohenpeißenberg – Grau in grau präsentiert sich seit einigen Wochen der östliche Abschnitt der Ortsdurchfahrt in Hohenpeißenberg. Der übliche, selbst nach dem Bau der Umgehungsstraße noch lebhafte Durchgangsverkehr ist bereits vor einiger Zeit zum Erliegen gekommen. Wer entlang der Hauptstraße ortsauswärts in Richtung Bschorrwald spaziert, der begegnet aktuell nur einer Handvoll Autos – wenn überhaupt. Die wenigen Fahrzeuge, die unterwegs in Richtung Peißenberg nicht noch frühzeitig in die Alpenblickstraße abgebogen sind, ruckeln ein wenig unruhig über die ruppige Schotterpiste weiter, um einige Zeit später – nicht selten auch etwas zögerlich – nach links zum Unterbau auszuscheren.

Manche Unerschrockene, die sich selbst von den zahlreichen Hinweisschildern offenbar nicht beirren lassen, mogeln sich dennoch weiter vorwärts. Gerade in den Abendstunden, wenn die Maschinen ohnehin stillstehen, dient der südlich der Hauptstraße verlaufende Gehweg manch unaufhaltsamen Motorradfahrer als Abkürzung in Richtung Peißenberg.

Dass es sich bei der Baustelle um das wohl größte Sanierungsprojekt innerhalb des Ortsgebiets handelt, das die Gemeinde seit den 1960er Jahren – so alt ist die Hauptstraße nämlich schon – gesehen hat, dürfte mittlerweile zu den meisten durchgedrungen sein. Wenngleich die Straßensanierung eigentlich nur „undercover“ mitläuft. Die Straße allein auf Vordermann zu bringen, wäre für Hohenpeißenberg wohl zur finanziellen Herkulesaufgabe angewachsen. Glimpflich davonkommen kann die Gemeinde schließlich nur deshalb, weil sie die Sanierung der Hauptstraße zeitgleich mit dem Bau eines neuen Fuß- und Radweg in Angriff nimmt.

Seit Mitte August rührt sich auf der Baustelle nichts mehr

Doch wie steht es heute – neun Wochen nach Beginn der Sanierungsmaßnahmen – um den Baufortschritt? Schließlich hatte Andreas Lenker, beim Staatlichen Bauamt für den Bereich „Straßenbau West“ zuständig, vor einem Monat noch davon gesprochen, sich bis zum Jahreswechsel bis zur Pizzeria in Sichtweite des Schächengeländes vorarbeiten zu wollen.

Seit dem 15. August rührt sich auf der Baustelle in jedem Fall nichts mehr. Brav steht das schwere Gerät am Fahrbahnrand und wartet scheinbar sehnsüchtig auf die Rückkehr der Arbeiter. Denn bei der Firma Strommer herrscht gerade Betriebsurlaub. An brauchbare Informationen zum Verlauf der Bauarbeiten zu kommen, fällt auch dem Staatlichen Bauamt in Weilheim zur Zeit nicht leicht. Auch dort ist das sachkundige Personal momentan nicht im Haus. Dennoch setzte Alois Stapf alle Hebel in Gang, um zur Urlaubszeit aktuelle Informationen zum Baufortschritt in Erfahrung zu bringen.

Sperrung Ortsdurchfahrt Hohenpeißenberg
Behutsames Fahren verlangt die Straße auf Höhe Unterbau zur Zeit von den Anwohnern. Manche mogeln sich derweil auf dem geteerten Fußweg gen Osten. © Florian Zerhoch

Im Juli, kurz vor dem sommerlichen Betriebsurlaub, hieß es zunächst, die Straßenentwässerung auf Vordermann zu bringen: Die entsprechende Gesetzeslage hatte sich zuvor geändert. „Der Regenwasserkanal mit Stauraumkanal sowie die Einleitstelle des Regenwasserkanals in den Eierbach wurden bis zum Beginn des Betriebsurlaubs fertiggestellt“, teilt Alois Stapf auf Nachfrage der Heimatzeitung mit.

Firma aktuell im Betriebsurlaub

Die Arbeiten seien „wie geplant“ vonstattengegangen. Dass die Baustelle aktuell brachliegt, sei demnach kein Grund zur Beunruhigung, versichert Stapf. „Aktuell befinden sich die Arbeiten im Zeitplan“, erklärt er. Am 2. September will die Firma Strommer dien Betreib wieder aufnehmen. „Zunächst erfolgen weitere Arbeiten an Regenwasserkanälen und an der Trinkwasserleitung“, weiß Alois Stapf.

„Anliegerbeschwerden in größerem Umfang sind beim Staatlichen Bauamt nicht aufgelaufen“, berichtet er. Wahrscheinlich würden die sich aber zunächst an die Gemeinde richten, vermutete Stapf. Damit es trotz der zeitweiligen Sperrungen nicht zu Kommunikationsproblemen kommt, habe man aber ohnehin vorgesorgt, heißt es seitens des Staatlichen Bauamts. „Parallel zu den Bauarbeiten finden regelmäßig Abstimmungsgespräche mit den einzelnen Anliegern statt.“

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