Von einem Betrugsversuch bei der Führerscheinprüfung berichtet die Grenzpolizei Murnau. Ein Prüfer hatte Verdacht geschöpft und die Beamten alarmiert.
Penzberg - Am Dienstagmorgen, 27. August, gegen 10.30 Uhr fiel einem zuständigen Prüfer des TÜV-Süd bei der bereits laufenden theoretischen Führerscheinprüfung eine Person auf, die sich seltsam verhielt, berichtet die Grenzpolizei Murnau. Da Betrugsverdacht bestand, informierte der Prüfer die Polizei. Beamte der PI Geretsried konnten den 18-jährigen syrischen Prüfling noch in den Prüfungsräumlichkeiten festnehmen. Er verwendete technische Hilfsmittel in Form einer Mini-Kamera, zwei Mobiltelefone und einen In-Ear-Kopfhörer, wie festgestellt wurde.
Wie es weiter im Polizeibericht heißt, habe der Mann während der Prüfung unter der Kleidung eine winzig kleine, kaum erkennbare Kamera getragen. Die Prüfung wurde abgefilmt und das Signal über eine Kamera, die an der Kleidung festgeklebt war, aus dem Prüfungsraum mit Mobilfunk zum Komplizen gesendet. Über einen winzigen unsichtbaren Kopfhörer im Ohr sollte dann die richtige Antwort durchgegeben werden. Für die Hilfeleistung musste der Prüfling 1200 Euro an den Hintermann, der in München saß, zahlen.
Betrug bei Führerscheinprüfung - Polizei rechnet mit hoher Dunkelziffer
Der junge Mann wurde schließlich den Ermittlungsbeamten der Grenzpolizei Murnau übergeben, die sich schon länger mit diesem Phänomen beschäftigen. Er hat nicht nur eine Menge „Lehrgeld“ gezahlt - ihn erwartet nun auch ein Strafverfahren und eine längere Sperrfrist für den Führerschein.
Der Fall ist leider kein Einzelfall, so die Polizei. Im Jahr 2024 kam es bereits zu mehreren Anzeigen bei theoretischen Führerscheinprüfungen in Dienstbereich der GPI Murnau - die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein.
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