Von Stadtbus bis Radwege: 172 Vorschläge im Mobilitätskatalog – Umfrage soll Prioritäten setzen

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Um den Verkehr in Penzberg geht es im Mobilitätskonzept; im Bild die Bahnhofstraße. Derzeit läuft eine Online-Umfrage, in der die Teilnehmer Prioritäten setzen sollen. © Wolfgang Schörner

Um Verkehrsberuhigung und Stadtbus, Rad- und Gehwege, Parkplätze und Carsharing dreht sich das Mobilitätskonzept, an dem derzeit in Penzberg gearbeitet wird. Laut Planungsbüro stehen 172 Maßnahmen im Katalog. Vieles davon sind Wünsche und Hinweise aus der Bevölkerung. Nun folgt eine Online-Befragung, um Prioritäten zu setzen.

Im vergangenen Sommer hat der Stadtrat ein Verkehrsleitbild als Basis für das Mobilitätskonzept beschlossen. Ein Punkt zwar zum Beispiel, dass es 20 Prozent weniger Verkehr auf den Hauptachsen in Penzberg geben soll. Ebenso sollen bis 2035 der Großteil der Bushaltestellen barrierefrei sein, die CO₂-Emissionen um 60 Prozent (im Vergleich zu 1990) gesenkt werden und die Zahl der Personenunfälle auf Null sinken.

„Ein sehr großer Umfang“

Nun geht es um Maßnahmen, mit denen diese Ziele realisiert werden sollen. Philipp Benkowitz vom Verkehrsplanungsbüro PTV aus Karlsruhe legte jüngst im Stadtrat eine Zwischenbilanz vor. Nach Einzelgesprächen, Online-Beteiligung und Workshops stehen ihm zufolge 172 Maßnahmen im Katalog – „ein sehr großer Umfang“, so der Verkehrsplaner. Noch bis Ende April läuft eine Online-Befragung mit dem Ziel, Prioritäten bei diesen Maßnahmen zu setzen. Für Montag, 12. Mai, ist dann ein öffentliches „Mobilitätsforum“ geplant. Ende Juni könnte laut Benkowitz das Konzept im Stadtrat beschlossen werden – was ursprünglich schon Ende 2024 geschehen sollte.

Benkowitz erklärte, dass im Fokus des Mobilitätskonzepts klar die Innenstadt stehe, aber auch die Verkehrssituation darüber hinaus betrachtet werde. Vor diesem Hintergrund ist es ihm zufolge wichtig, ebenso mit dem Landkreis und den umliegenden Gemeinden zu kooperieren. Er empfahl außerdem, nach dem Stadtratsbeschluss erste Maßnahmen kurzfristig umzusetzen, „damit im Straßenraum etwas zu sehen ist“.

Umfrage: Welche Maßnahmen haben mehr oder weniger Relevanz

In der aktuellen Umfrage wird die Bevölkerung danach befragt, welchen Maßnahmen sie mehr oder weniger Relevanz beimisst. Im ersten Punkt der Online-Befragung geht es um Busse, Bahn und Carsharing-Modelle. Vorschläge sind zum Beispiel, die direkten Busverbindungen nach Iffeldorf, Seeshaupt, Tutzing, Murnau, Peißenberg, Oberhausen, und Huglfing, aber auch die regionalen Verbindungen nach Peiting und Wolfratshausen zu verbessern. Eine andere Forderung ist, die Bushaltestellen auszubauen sowie neue Haltestellen einzurichten, zum Beispiel am Edeka-Center. Gewünscht wird ebenso, flexible Angebote wie einen Rufbus zu erproben, der in den Abendstunden und an Wochenenden fährt. Angeregt wird, das Bahnhofsareal als „Mobilitätsdrehscheibe“ weiterzuentwickeln und Flächen für eine mögliche Zweigleisigkeit vorzuhalten. Auch ein Ausbau von Sharing-Angeboten und On-Demand-Systemen wird empfohlen.

Mehr Sicherheit auf Fuß- und Radwegen

Viele Vorschläge gibt es für das Fußwegenetz. Es solle sicherer und attraktiver werden, so der Wunsch, zum Beispiel, indem mehr verkehrsberuhigte Bereiche sowie Hol- und Bringzonen bei Schulen eingerichtet werden, Lücken bei Fußwegen geschlossen und Wartezeiten an Ampeln verkürzt werden. Eine Forderung lautet auch, die Höchstgeschwindigkeit an Straßen zu begrenzen, die keinen Fußweg haben.

Großen Raum nimmt in der Online-Befragung der Radverkehr ein. Die Vorschläge dort unter anderem: bessere Markierungen und Beläge, sichere Querungen an Staatsstraßen wie an der Bichler Straße, neue Fahrradstraßen und Radschutzstreifen sowie weitere Fahrrad-Freigaben von Einbahnstraßen, zum Beispiel an der Zweigstraße. Ein Wunsch ist auch, den alten Bahnbogen als Fuß- und Gehweg von und zum Bahnhof herzustellen.

Als potenzielle Maßnahmen beim Autoverkehr beinhaltet der Katalog mehr Geschwindigkeitskontrollen, Tempo 30 an Hauptstraßen vor Schulen und Altenheim, geschwindigkeitsdämpfende Schwellen oder Verengungen, eine Umfahrung der Innenstadt über die Bichler Straße, um den Verkehr zu beruhigen, sowie ein Ausbau der E-Ladestellen.

Die Online-Befragung zum Mobilitätskonzept ist auf der Internetseite www.penzberg.de und unter www.tinyurl.com/Penzberg zu finden. Eine Beteiligung ist bis Sonntag, 27. April, möglich. Die Stadt ist am Wochenende, 12. und 13. April, mit einem Infostand zum Mobilitätskonzept bei der Autoschau „Drehmoment“ vertreten.

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