Saliterhof: Bebauungsplan für beliebte Einrichtung fast am Ziel – Öffnung zur Sommersaison?

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So sieht der aktuelle Bebauungsplan-Entwurf für den Saliterhof in Kurzenried aus. © Terrabiota

Mit einem Bebauungsplan will die Gemeinde Peiting den Fortbestand des beliebten Saliterhofs in Kurzenried sichern. Zwei Jahre nach dem Beginn nähert sich das Verfahren dem Abschluss. Noch einmal ging es im Gemeinderat um Details des nicht unumstrittenen Vorhabens.

Peiting – Mehr als zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass sich der Peitinger Gemeinderat zum ersten Mal öffentlich mit der Causa Saliterhof beschäftigt hatte. Über die Jahre war der Alpakahof dank seiner emsigen Betreiber zu einem beliebten Ausflugsziel für Besucher aus nah und fern geworden. Weil sich allerdings vor allem das geschaffene Gastronomie-Angebot nur schwer mit der Lage im Außenbereich vereinbaren ließ, stand der Betrieb vor einer unsicheren Zukunft.

Das baurechtliche Dilemma lösen soll ein Bebauungsplan, für den die Gemeinde in Abstimmung mit dem Besitzer des Areals klare Vorgaben machte. Unter anderem wurde die Zahl der Sitzplätze in der Gastronomie auf maximal 90 festgelegt, höchstens zehn große Veranstaltungen sollen künftig in der Halle pro Jahr möglich sein. Grünes Licht gab der Gemeinderat auch für die Errichtung von zehn Wohnmobilstellplätzen auf dem Gelände sowie von bis zu fünf Wohnungen (wir berichteten).

Von letzterer Zahl war man zwischenzeitlich allerdings wieder abgekommen, wie Planer Christian Ufer vom Büro „Terrabiota“ in der jüngsten Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag erklärte, als es um die eingegangenen Stellungnahmen von Behörden und Trägern öffentlicher Belange ging. Statt fünf sollen nun sieben Wohnungen auf dem Gelände möglich sein. An der maximal zulässigen Wohnfläche ändere sich aber nichts, versicherte er. Als Grund für die Änderung verwies Ufer auf nötigen Wohnraum für Personal.

Stellplatz-Nachweis gefordert

Im Gremium sah man das unkritisch, nicht aber, dass die nötigen Stellplätze für die Wohnungen auf dem Plan nicht eingezeichnet waren. Dies müsse nachgeholt werden, forderte Norbert Merk (CSU). „Das verlangen wir auch bei jedem anderen.“ Der geänderte Freiflächenplan werde vor dem Satzungsbeschluss nachgereicht, versprach Ufer.

Es war nicht die einzige Änderung an der Planung, über die Ufer die Räte ins Bild setzte. Kleinere Anpassungen hatten sich laut Planer bei der Aufteilung der Räumlichkeiten bei der Gastwirtschaft, Wollwerkstatt und Hofladen ergeben. Zudem soll die nötige, rund 400 Quadratmeter große Ausgleichsfläche, nun doch nicht im Norden verwirklicht werden, sondern auf der anderen Seite der vorbeifließenden Peitnach entstehen. Die Tiergehege blieben damit an ihrem Platz, so Ufer.

Für Fragen sorgten die geplanten Sanitär-Anlagen. Claudia Steindorf (SPD) vermisste darin Duschen und wollte wissen, ob bei der Abwasser-Entsorgung die Wohnmobil-Stellplätze berücksichtigt seien. Bei der ersten Frage musste Ufer passen, was die Toiletten betraf verwies er darauf, dass die Stellplätze bei Veranstaltungen in der Halle nicht vermietet würden. „Das entspannt die Situation.“

Plan muss noch einmal ausgelegt werden

Für Diskussionen sorgte wie schon beim letzten Mal das Thema Schallschutz, nachdem sich der Technische Umweltschutz im Landratsamt in seiner Stellungnahme kritisch geäußert hatte. Dieser regte unter anderem an, die gekiesten Fahrgassen auf dem Gelände zu asphaltieren, was man im Gremium mit Blick auf die Versiegelung mit Befremden aufnahm. Der Punkt war jedoch schnell erledigt, als Ufer darauf hinwies, dass laut Gutachter die Grenzwerte auch ohne Asphaltierung eingehalten würden.

Hin- und hergerissen zeigte sich mancher Rat dagegen bei der Frage, ob man, wie vom Landratsamt angeregt, den Einbau einer schallgedämmten Belüftungsanlage bereits ab 45 statt 48 Dezibel in der Nacht fordern sollte. Während Marion Gillinger (ÖDP) und Claudia Steindorf fanden, man sollte wegen des Nachbarschaftsfriedens auf sehr guten Schallschutz Wert legen, bezweifelte David Kammerer, dass der Unterschied wahrnehmbar sei. Schließlich handle es sich nicht um ein stilles Gebiet, sagte der gelernte Tontechniker mit Blick auf die nahe B 17. „Da ist die Straße mehr zu hören.“

Ufer wies zudem darauf hin, dass die Regelung nur für die zehn großen Veranstaltungen im Jahr relevant sei. Am Ende stimmten nur drei Räte für den strengeren Grenzwert.

Mit großer Mehrheit billigte der Gemeinderat den überarbeiteten Bebauungsplan-Entwurf, der wegen der Änderungen nun noch einmal ausgelegt wird. Mit einem Abschluss des Verfahrens sei voraussichtlich im April zu rechnen, hieß es in der Sitzung. Rechtzeitig zur Sommersaison könnte dann der Saliterhof wohl wieder Ausflügler willkommen heißen.

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