„Prähistorisches Genom von Y. pestis" - Infizierte Mumie aus altem Ägypten gefunden: DNA enthält Krankheit, die Millionen tötete

Wissenschaftler haben DNA des Pesterregers in einer ägyptischen Mumie im Ägyptischen Museum in Turin gefunden. Die rund 3300 Jahre alten Überreste eines Mannes enthalten Spuren von „Yersinia pestis“. Dies deutet laut „iflscience“ darauf hin, dass die Krankheit bereits im alten Ägypten vorkam.

Die Forscher entdeckten die DNA sowohl im Knochengewebe als auch im Darm der Mumie. „Dies ist das erste prähistorische Genom von Y. pestis außerhalb Eurasiens“, zitiert „iflscience“ die Wissenschaftler. 

Infizierte Mumien in Ägypten: Verbreitung der Pest nicht genau bestimmbar  

Die Studie zeigt, dass die Pest bereits zur Zeit des Neuen Reiches existierte, auch wenn die Verbreitung der Krankheit nicht genau bestimmt werden kann. Frühere Forschungen hatten bereits Hinweise auf mögliche Pestepidemien entlang des Nils ergeben.
Die Pest oder der Schwarze Tod, der im 14. Jahrhundert in Europa wütete, könnte also bereits in Ägypten grassiert haben. Diese Hypothese wird durch Funde von Flöhen in Amarna und Beschreibungen im Ebers-Papyrus gestützt.

Illustration eines Pestarztes in Rom aus dem 17. Jahrhundert
Illustration eines Pestarztes in Rom aus dem 17. Jahrhundert Getty

Fünf Fakten über die Pest:

  • Die Ursache der Pest: Die Pest wird durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht. Dieses Bakterium kann durch den Biss infizierter Flöhe, die häufig an Nagetieren wie Ratten zu finden sind, auf Menschen übertragen werden.
  • Historische Pandemien: Es gab mehrere verheerende Pest-Pandemien in der Geschichte. Die bekannteste ist der Schwarze Tod, der Mitte des 14. Jahrhunderts wütete und schätzungsweise 25 bis 50 Millionen Menschen in Europa tötete, was damals etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung ausmachte.
  • Symptome und Formen: Die Pest tritt hauptsächlich in drei Formen auf – die Beulenpest, die Lungenpest und die Septikämische Pest.
  • Behandlung: In der frühen Neuzeit war die Behandlung der Pest sehr begrenzt und oft nicht effektiv. Heutzutage kann die Pest jedoch mit Antibiotika wie Streptomycin oder Gentamicin behandelt werden, wenn die Krankheit frühzeitig diagnostiziert wird.
  • Vorkommen heute: Obwohl die Pest in der modernen Welt selten ist, kommt sie immer noch in einigen Regionen vor. Endemische Gebiete umfassen Teile von Afrika, Asien und Amerika. Jährlich werden weltweit einige hundert Fälle gemeldet, wobei die meisten Betroffenen durch rechtzeitige medizinische Behandlung überleben.

Gesicht einer 2500 Jahre alten Prinzessinnenmumie enthüllt

Experten ist es jetzt gelungen, das Gesicht einer Mumie zu rekonstruieren. Vor rund 2500 Jahren wurde eine Frau in einem Sarkophag bestattet. Wie "The Guardian" berichtet, wurde nun das Gesicht der Frau enthüllt, bei der es sich wahrscheinlich um eine Priesterin oder eine Prinzessin handelt.

Laut "The Guardian" stammt die Frau aus Kush, das im heutigen Nordsudan und Südägypten liegt. Hieroglyphen auf dem Sarkophag verraten den Namen der Bestatteten: "Ta-Kr-Hb" oder "Takerheb". Dr. Christ Rynn und sein Team haben der Frau ein Gesicht gegeben. Wie "bild.de" schreibt, nutzten sie dafür digitale 3D-Technik. Damit wurden dem Schädel Muskeln und Weichteile hinzugefügt.