Fahrradmitnahme in Regionalbussen schwierig

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Mit dem Bus in die Berge: Im Oberland gibt es verschiedene Angebote, um bequem zum Wandern zu kommen. Fahrräder sind zur Mitnahme allerdings nicht mehr vorgesehen. © Solveig Eichner/Alpenverein München & Oberland

Die RVO setzt auf Ausflugsrouten im Landkreis andere Fahrzeuge ein, weil die Nachfrage von Radlern deutlich gesunken sei.

Landkreis – Es war eine schöne Lösung: Wer wollte, konnte nach vorheriger Anmeldung und gegen Zahlung eines kleinen Aufpreises beim Bergbus in die Eng (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) sein Fahrrad mitnehmen. Bis zu fünf Zweiräder hatten Platz. Das eröffnete beispielsweise die Möglichkeit, von der Oswaldhütte zum Großen Ahornboden zu radeln und dann bequem mit dem Bus zurück nach Lenggries oder Bad Tölz zu fahren – oder umgekehrt.

Nach MVV-Beitritt: Fahrräder in Regionalbussen nicht mehr gestattet

Heico Neumeyer aus Gaißach nutzte den Service mehrfach. Gerade in Verbindung mit dem Deutschlandticket „eine tolle Sache“, findet er. Gerne hätte er das auch in dieser Saison gemacht. Doch als er die Fahrradmitnahme buchen wollte, „wurde mir sinngemäß gesagt, dass man Fahrräder nun grundsätzlich nicht mehr mitnehmen kann, wegen des Beitritts zum MVV“.

Tatsächlich ist laut MVV-Beförderungsbestimmungen die Mitnahme von Fahrrädern in Regionalbussen nicht zulässig, wie MVV-Pressesprecherin Sonja Schneider auf Anfrage mitteilt. Dies gilt auch für die Routen im Landkreis Miesbach. Ausnahmen gibt es lediglich für zusammenklappbare Räder und Kinderräder. Allerdings gilt diese Regelung eben nur im Bus, nicht am Bus.

Fahrräder nur an bestimmten RVO-Bussen erlaubt

„Wenn auf der MVV-Regionalbuslinie 369 seitens des RVO Fahrzeuge mit Fahrradträger eingesetzt werden, dürften Fahrräder auch weiterhin dort mitgenommen werden.“ Und genau über so ein „scheinbar selbstgeschweißtes Gestell“ habe der Bergbus in die Eng bislang verfügt, berichtet Neumeyer. „Der Fahrgast musste das Fahrrad auch strenggenommen selbst in das Gestell hineinhieven.“ Genau das sieht übrigens auch die MVV-Richtlinie so vor. Lediglich die Sicherung habe durch das Fahr- oder Aufsichtspersonal des Busses zu erfolgen.

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Wo also liegt das Problem? Aufklärung bringt hier eine Anfrage an die Pressestelle der Deutschen Bahn, zu der der RVO gehört. Hintergrund sei der Einsatz anderer Fahrzeuge auf der Strecke in die Eng, sagt eine Bahnsprecherin. „Nachdem zuletzt die Nachfrage nach Fahrradmitnahme stark gesunken ist, kommen auf der Strecke nun durchgängig 15-Meter-Busse zum Einsatz. In diesen Fahrzeugen stehen Reisenden mehr Sitzplätze zur Verfügung, allerdings ist das Anbringen eines Fahrradanhängers nicht erlaubt.“

Auch Buslinien im Landkreis nicht mit Fahrradträgern ausgestattet

Nach wie vor äußerst bedauerlich findet das Neumeyer. „Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass ich jedes Mal der einzige Fahrradkunde im Bus war.“ Dennoch sei es „schade, schade“. Auch auf den Buslinien 390 von Tegernsee über Kreuth an den Achensee und 396 von München über Bayrischzell nach Thiersee in Tirol sind die Busse „unseres Wissens nicht mit Fahrradträgern/-anhängern ausgestattet“, teilt der MVV mit.

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