Die „Sonne“ scheint wieder: Neues Leben in altem Heimenkircher Gasthof
Das konnte kein Zufall sein: Ausgerechnet zur feierlichen Übergabe des früheren Gasthofes „Sonne“ strahlte die Sonne besonders warm und hell auf das jüngste Projekt der Westallgäuer Marktgemeinde.
Heimenkirch – „Es ist ein Meilenstein für unsere Kommune“, strahlte auch Bürgermeister Markus Reichart (Grüne). Unter dem Motto „innen statt außen“ erneuert Heimenkirch Haus für Haus die in die Jahre gekommene Ortsmitte, macht sie attraktiver und stellt dringend benötigten Wohnraum bereit. Baugebiete außerhalb des Ortskerns werden nicht mehr ausgewiesen.
Die Sonne von Heimenkirch
„Das wird eine grandiose neue Ortsmitte“, prophezeite Ministerialdirektorin Ingrid Simet in Vertretung für Bayerns Bauminister Christian Bernreiter in ihrer Lobeshymne auf das neue Projekt. Für 11,3 Millionen Euro hat Heimenkirch in Eigenregie den über 400 Jahre alten Gasthof „Sonne“ innen und außen renoviert: „4,3 Millionen stammen aus unseren Rücklagen“, berichtete Reichart stolz, der Rest sind staatliche Fördermittel und ein günstiger KfW-Kredit.
„Sie haben das Optimum für Heimenkirch rausgeholt“, stellte Simet lächelnd fest. 19 barrierefreie Mietwohnungen sind entstanden für 50 Bewohner, davon 18 Kinder. Dazu eine Physiotherapie-Praxis, eine Filiale der Sparkasse und Räume für ein Café inklusive Straßenterrasse. Das Haus besitzt mehrere Gemeinschaftsräume und einen riesigen Balkon mit Blick bis zur Nagelfluhkette.
Historischer Dreiklang in Heimenkirch
„Mit diesem Projekt ist der historische Dreiklang aus Kirche, Gasthof und Paul-Bäck-Haus wieder hergestellt“, freute sich die extra aus Augsburg herbeigeeilte Regierungsvizepräsidentin Sabine Beck, „die neue ‚Sonne‘ ist ein Muster für zukünftige Projekte dieser Art.“
Heimenkirch gilt also als leuchtendes Beispiel für die seit einigen Jahren verfolgte Strategie der bayerischen Staatsregierung, bestehende Gebäude zu renovieren, statt immer mehr Fläche für Neubauten zu verbrauchen. So sieht das auch der Bürgermeister: „Das stößt da und dort mal auf Unverständnis, doch mehrheitlich stehen unsere Bürger hinter unserer Linie“, so Reichart.
Noch sind zwei der neuen 19 Wohnungen nicht vermietet (Kaltmiete übrigens 9,50 Euro pro Quadratmeter), Interessenten müssen eine lange Liste von Kriterien erfüllen, um in die „Sonne“ einziehen zu können. Und fürs geplante Café wird auch noch ein Betreiber gesucht: „Melden Sie sich gern bei mir“, fordert Reichart auf. „Sie werden bei uns im Mittelpunkt unserer Gemeinde stehen, mittendrin im neuen verkehrsberuhigten Zentrum, ein paar Meter vom Haltepunkt der Bahn.“
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