„Außenrum alles komplett verschmiert“: Maibaumständer wurde verunstaltet
Schreck in Wessobrunn: Kurz vor dem Aufstellen des Traditionsobjekts entdeckte die Maibaumwache, dass jemand den Ständer des Baums mit roter Farbe besprüht hatte.
Wessobrunn – Gerade erst hatten sich die Gewitterwolken um den geklauten Maibaum in Wessobrunn (wir berichteten) verzogen. Da tauchten gestern Morgen die nächsten auf: Ein unbekannter Schmierfink hatte im Dunkel der Nacht den blauen Maibaumständer im Ort mit roter Farbe besudelt. Der Maibaumwache war dies entgangen – schließlich war die im Klosterhof damit beschäftigt, sicherzustellen, dass bis zum Aufstelltermin am gestrigen Sonntag nichts mehr passiert.
Morgens merkte es die Maibaumwache
Als die Wache dann morgens um halb sieben in Richtung nach Hause am Ständer vorbeifuhr, der Schreck: Nur wenige Stunden vor dem feierlichen Aufstellen mit Blasmusik und großem Fest der unschöne Anblick der roten Farbschmiererei auf dem Ständer – „außenrum alles komplett verschmiert“, so Trachtler-Vorstand Werner Käß.
Dem war die Botschaft gleich noch morgens am Telefon überbracht worden. Und weil’s irgendwann selbst dem nettesten Kerl langt, wurde die Polizei informiert und Anzeige erstattet. Gleich im Anschluss gab’s dann noch schnell einen neuen Anstrich, im typischen Maibaumblau, versteht sich. Wie gut, dass noch Farbe übrig war. Nicht auszudenken, hätte man die Festgemeinde mittags mit einem so rot eingesauten Ständer hätte begrüßen müssen.
Wer steckt hinter der Attacke?
Und wer macht jetzt sowas? Werner Käß zuckt mit den Schultern. „Das ist einer, der einfach blöd ist“, bringt er es auf den Punkt und lässt offen, wer den Veranstaltern des Maibaumaufstellens in Wessobrunn offensichtlich eins auswischen will. „Es ist nicht alles so schön jetzt, wie’s hätte sein sollen“, sagt Käß. Kopfschütteln auch bei den anderen Vereinen, die in Wessobrunn beim Aufstellen traditionell im Boot sind – Trachtenkapelle, Sportverein und Ferkelclub.

Doch tatsächlich: Als das 28-Meter-Prachtexemplar dann um 14 Uhr mit Kran aufgestellt ist, haben sich plötzlich Wind und Wolken verzogen und die Sonne lacht über Wessobrunn. Ende gut, alles gut also. Der Wessobrunner Maibaum ist damit übrigens das erste Mal seit sieben Jahren wieder aufgestellt worden. Dazwischen gekommen waren Corona und personelle Umstrukturierungen in der Führungsriege des Trachtenvereins, erklärt Käß.
Meine news
Dass das Aufstellen in Wessobrunn am gestrigen Sonntag, und damit vier Tage später als am traditionellen 1. Mai, über die Bühne geht, hat einen ganz simplen Grund: Die Wessobrunner hatten sich mit den Paterzellern abgesprochen, damit am 1. Mai keine Konkurrenz-Situation beider Veranstaltungen entsteht.