Nach Tod von Architekten: Bernbeuren beauftragt neues Planungsbüro für Schnitzer-Stadel
Nachdem der mit dem Schnitzer-Stadel-Umbau beauftragte Planer plötzlich gestorben ist, musste man sich in Bernbeuren rasch neu orientieren. Der Gemeinderat hat jetzt ein neues Planungsbüro beauftragt – und hofft, dass der Übergang glattläuft.
Bernbeuren – Es musste schnell gehen: Nur wenige Monate nach dem unerwarteten Tod von Architekt Anton Meyer, der für den Umbau des Schnitzer-Stadels in Bernbeuren verantwortlich war, hat die Gemeinde ein neues Planungsbüro für das Großprojekt gefunden. In seiner jüngsten Sitzung beauftragte der Gemeinderat die Firma „plan3architekten“ aus Fuchstal-Leeder mit den ausstehenden Planungsleistungen.
Mit gut 290 000 Euro habe man sich mit diesem Büro für das wirtschaftlichste der drei Angebote entschieden, die zur kurzen Frist bis Anfang April eingegangen waren, sagte Bürgermeister Karl Schleich zur Begründung.
Wie berichtet, war der bislang zuständige Planer aus Dachau Anfang Januar nach längerer Krankheit gestorben. Die Gemeinde stellte das durchaus vor eine Herausforderung: Immerhin gilt es, den laufenden und extrem teuren Umbau des denkmalgeschützten Stadels zum Nahversorger möglichst im Kosten- und Zeitrahmen zu halten.
Bernbeuren beauftragt neues Planungsbüro für Schnitzer-Stadel
Dass die Ausschreibung für ein neues Planungsbüro nicht europaweit erfolgen musste, wie es bei Projekten dieser Größenordnung eigentlich vorgeschrieben ist, war der Gemeinde eine große Hilfe. So dürfte sich die Öffnung des Supermarkts trotz des Rückschlags wohl nur um ein paar Monate verzögern, meinte Schleich.
Vorausgesetzt, auch bei der Übergabe von altem zu neuem Planungsbüro treten keine Probleme auf. Darauf hofft man in Bernbeuren jetzt. Um den neuen Architekten den Weg freizumachen und rechtlich selbst auf der sicheren Seite zu sein, hat die Gemeinde einen Aufhebungsvertrag mit dem Architekturbüro „pmpMeyer“ von Anton Meyer vereinbart, das an dessen hinterbliebene Ehefrau überging. Beide Seiten einigten sich „im Sinne des Baufortschritts“ auf den Vertrag, obwohl die Anwälte durchaus „unterschiedliche Rechtsansichten“ gehabt hätten, wie Schleich im Gemeinderat sagte.
In dem Schriftsatz ist etwa festgeschrieben, dass die Erbin des Architekturbüros keine urheberrechtlichen Ansprüche erheben darf, die die Pläne zum Schnitzer-Stadel-Umbau betreffen. Außerdem ist darin der 31. März als Stichtag festgehalten. Dieser Tag sei entscheidend bei der Frage, welche Planungsleistungen bereits erbracht wurden und welche noch ausstehen, so Schleich.
Abrechnung des alten Architekturbüros noch nicht erfolgt
Der Bernbeurener Bürgermeister merkte an, dass die Übergabe der Planungsleistungen durchaus ein kritischer Punkt sei, der zwischen den Büros wohl noch „Diskussionsgrund sein wird“. Auf Nachfrage von Gemeinderat Erich Kraut erklärte Schleich, dass die Abrechnung von „pmpMeyer“ noch nicht erfolgt sei. Um die Abwicklung kümmere sich gerade ein Mitarbeiter. „Das neue Büro wird sich das dann genau anschauen müssen.“ Richard Weiher wollte derweil wissen, ob die Haftung bei Mängeln bestehen bleibe, was der Rathauschef bejahte. „Auf die Gewährleistung können wir nicht verzichten.“
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Markus Socher verlangte noch, dass die Schlussabrechnung erst dann von der Gemeinde zu bezahlen sei, wenn die Übergabe zwischen den Büros einvernehmlich geklärt ist. Mit einer entsprechenden Ergänzung im Beschluss stimmten die Räte auch dem Aufhebungsvertrag geschlossen zu.