So blüht der Frühling

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Hier blüht es schon: Andrea Thurnhuber aus Holzkirchen gibt Tipps zur Gartenarbeit im Frühjahr. Ihr persönlicher Favorit: Hornveilchen. © Stefan Schweihofer

Pünktlich zum Frühlingsanfang geben zwei Gärtner aus dem Landkreis Tipps, welche Pflanzen Frost aushalten und wann man Gemüse anbauen kann.

Landkreis – Die Tage werden länger, die Vögel zwitschern, und die ersten Blumen blühen. Am 20. März ist Frühlingsanfang. Zeit, den Garten oder Balkon wieder auf Vordermann zu bringen. Doch welche Blumen kann man jetzt schon anpflanzen? Wann kann man Gemüse ansäen? Und wie wichtig sind die Eisheiligen? Zwei Gärtner aus dem Landkreis geben Tipps.

Frühlingspflanzen ab März/April

Bunte Blüten gibt es nicht nur im Sommer: Hornveilchen, Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen, Primeln, Bellis, Goldlack und Zwiebelgewächse wie Tulpen oder Narzissen blühen auch bei niedrigeren Temperaturen, sogar Frost halten sie aus. „Sie liegen dann vielleicht mal, aber sie stehen wieder auf“, erklärt Andrea Thurnhuber von der Gärtnerei Weber in Holzkirchen.

Einige Frühlingssorten wie Ranunkeln oder Primeln sind etwas empfindlicher. An der geschützten Hausmauer halten es aber auch diese Pflanzen bei Kälte aus. Zwiebelgewächse hingegen können schon im Herbst und Winter angelegt werden. Viele Frühlingspflanzen eignen sich auch für den Balkon, allerdings blühen die meisten nur bis Mitte Mai.

Sommerpflanzen ab Mai

Für Sommerpflanzen wie Geranien oder Oleander ist es im März hingegen noch zu früh. „Schnee und Frost sind für Balkonblumen tödlich“, sagt Thurnhuber. Sie empfiehlt, die Eisheiligen Mitte Mai abzuwarten. „Das kommt natürlich immer aufs Wetter an.“

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Das gilt auch für Pflanzen in der Überwinterung. Vor allem, wenn sie dunkel gelagert werden, sollten die Blumen langsam an das Sonnenlicht gewöhnt werden, sagt Peter Rauh. „Die Blätter können sonst verbrennen“, erklärt der Gärtner aus Tegernsee. Er rät deshalb, Topfblumen anfangs bei Wolken oder Regen rauszustellen. Bis Mitte Mai sollten sie nachts wieder reingeholt werden.

Gemüse: Das kann man jetzt schon Pflanzen

Schon ab Ende Februar – wenn kein Schnee liegt – können erste Gemüsepflanzen gesät werden: Salaten, Kohlrabi, Spinat und Rettich machen auch niedrigere Temperaturen nichts aus. Empfindlichere Gemüsesorten wie Gurken oder Tomaten sollten hingegen erst ab Mitte Mai angepflanzt werden. „Jede Woche kommt noch etwas Neues dazu“, sagt Thurnhuber. Wer früh Gemüse anpflanzt, sollte vor allem nachts für Schutz sorgen, damit die Pflanzen nicht erfrieren. Thurnhuber empfiehlt dafür Gartenvlies aus Wachs.

Da das Vlies sowohl Regen als auch Sonne durchlässt, könne die Schutzfolie auch tagsüber verwendet werden. „Kunststofffolien sollte man unbedingt abnehmen, wenn die Sonne scheint“, erklärt die 54-Jährige. Sonst kann es unter der Folie sehr heiß werden, und die Blüten können verbrennen. Bei sehr kalten Temperaturen oder Schnee könne ein zweites Vlies noch mehr Schutz bieten. In der Regel geht Gemüse dadurch nicht kaputt. „Das Wachstum wird aber eingebremst“, erklärt die Gärtnerin. Bei Hochbeeten könne außerdem ein Deckel aufgelegt werden.

Anfängertipps

Auf Balkonen oder Terrassen kann Gemüse ganz einfach in Blumenkisten angebaut werden. Am pflegeleichtesten sind Pflücksalat, Frühlingszwiebeln oder Radieserl am Saatband, sagt Thurnhuber.

Wer pflegeleichte Blumen für Balkon oder Garten sucht, sollte es im Frühling mit Hornveilchen probieren, schlägt die Expertin vor. „Da sieht man es nicht so, wenn sie verblühen“, erklärt sie. Am besten pflanzt man die Veilchen in halbschattiger Lage, dann blühen sie bei gutem Wetter sogar bis in den Juni hinein. „Auch Zwiebelgewächse und Vergissmeinnicht sind sehr anfängerfreundlich“, erklärt Rauh. Allerdings blühen diese nicht so lang. Damit Beete, Balkon oder Blumenschalen immer bunt sind, rät Thurnhuber, verschiedene Sorten zu mischen. Bei Gefäßen sollte man allerdings darauf achten, dass das Wasser ablaufen kann, erinnert der Gärtner.

Insektenfreundliche Blumen für Balkon und Garten

Insekten haben unterschiedliche  Geschmäcker: Während Hummeln zum Beispiel Hornveilchen oder Goldlack mögen, stehen Bienen eher auf Korbblüter wie Bellis oder Margariten. Thurnhuber rät daher zu großer Vielfalt bei den Blumen. Weihrauch oder Duftgeranien vertreiben im Sommer Mücken und Fliegen, erklärt Rauh.

Geranien und Eukalyptus: Das sind die Trends

Eine Pflanze, die in den vergangenen Jahren immer beliebter wurde, ist der Eukalyptus, sagt Thurnhuber. Das Gehölz hält auch im Garten das ganze Jahr Stand. Im Frühling seien bei ihren Kunden vor allem Hornveilchen beliebt. Auf dem Balkon bleibt dafür die Geranie ungeschlagene Nummer eins im Sommer.

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