Gegen China: EU verhängt höhere Strafzölle für bestimmte Elektroautos

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Gegen China: EU verhängt höhere Strafzölle für bestimmte Elektroautos © IMAGO / Bernd Elmenthaler

Die USA haben bereits höhere Strafzölle auf chinesische Produkte verhängt. Jetzt zieht die EU nach und verhängt Strafzölle für bestimmte Elektroautos aus China. Was das bedeutet.

Brüssel – Schon länger stehen Pläne im Raum, nach denen die Europäische Union (EU) die Zölle, die derzeit auf chinesischen Elektroautos liegen, erhöhen soll. Jetzt kommt es tatsächlich so weit: Die Europäische Kommission verhängt Strafzölle auf bestimmte chinesische Elektroautos. Das hatte die Brüsseler Behörde am Mittwoch (12. Juni) mitgeteilt.

EU-Kommission verhängt Strafzölle auf chinesische Elektroautos – SAIC besonders betroffen

Konkret hatte die EU-Kommission Strafzölle auf Modelle der Hersteller BYD, Geely und SAIC verhängt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters soll für BYD-Autos ein Importzoll von 17,4 Prozent gelten, für Geely sind es 20 Prozent und für den staatlichen chinesischen Volkswagen-Partnerkonzern SAIC ganze 38,1 Prozent. Vorher hatten bereits Zölle in Höhe von bis zu zehn Prozent bestanden.

Zuvor hatten Strafzölle im Rahmen zwischen 15 und 30 Prozent im Raum gestanden. Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, hatte dazu gesagt, „viel gezielter“ reagieren zu wollen als die USA vorher. US-Präsident Joe Biden hatte auf eine ganze Bandbreite chinesischer Produkte Strafzölle gelegt, teilweise von 25 auf 100 Prozent.

Strafzölle auf chinesische Elektroautos – Scholz hatte bereits gewarnt

Was steckt hinter den Zöllen? Die EU-Kommission findet, dass E-Autoimporte aus China der europäischen Autobranche schaden. Xi Jinping, soweit der Verdacht der Union, soll seine Autobauer durch enorme Subventionen stärken und ihnen so unlautere Wettbewerbsvorteile verschaffen. Eine Untersuchung sollte bis zum 4. Juli evaluieren, welche Reaktion die EU dabei zeigen wolle – jetzt kam es schon weit vor dem Stichdatum zu einer Entscheidung.

Aus der deutschen Wirtschaft kamen bereits deutlich geteilte Meinungen. Unter anderem hatten der Verband der Automobilindustrie (VDA), der eine „Eskalation“ des Handelskonflikts befürchtete, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewarnt, Strafzölle zu verhängen. „Protektionismus und regelwidrige Zollschranken“, so hatte Scholz es ausgedrückt, mache alles nur „teurer und uns alle ärmer“.

Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) dagegen hatte ergeben, dass die Mehrheit der deutschen Unternehmen sich für Strafzölle auf chinesische Elektroautos ausspricht. (Laernie mit Reuters)

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