Entscheidung gefallen: BRK und Feuerwehr sollen zur Friedhofskurve umziehen
Das BRK und die Feuerwehr in Penzberg sollen an der Seeshaupter Straße nahe dem Friedhof einen neuen Standort erhalten. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Wie die beiden Rettungsorganisationen dort genau platziert werden, ist noch offen. Die Alternativstandorte an der Straße „Grube“ und an der Fischhaberstraße fielen durch.
Der Penzberger Stadtrat hat sich am Dienstagabend einstimmig für die Wiesenfläche bei der Friedhofskurve an der Seeshaupter Straße als neuen Standort für BRK und Feuerwehr entschieden. Beide Rettungsorganisationen, denen der aktuelle Standort an der Winterstraße zu klein geworden ist, zeigten sich zufrieden mit der Wahl. Bis sie dorthin umziehen, wird es allerdings noch dauern. Nach dem Grundsatzbeschluss in Stadtrat beginnen jetzt erst die Planungen. Noch offen ist, wie BRK und Feuerwehr an der Stelle platziert werden. Nach grober Schätzung des Stadtbauamts braucht das BRK 2000 Quadratmeter und die Feuerwehr 6500 Quadratmeter. Die Stadt muss zugleich Grundstücksverhandlungen mit dem Roten Kreuz aufnehmen. Außerdem sollen erste Überlegungen beginnen, was mit dem Standort an der Winterstraße geschieht.
Zuerst das BRK und später die Feuerwehr
Sicher ist, dass zuerst das BRK mit Bergwacht und Wasserwacht an die Seeshaupter Straße umzieht. Ein konkreter Zeitpunkt wurde nicht genannt. Die Rede war von „zeitnah“. Die Feuerwehr soll erst später folgen. In der Sitzung hieß es, dass die Feuerwehr sicher nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre umziehen wird. Die Stadt wird der Feuerwehr-Neubau voraussichtlich einen zweistelligen Millionen-Betrag kosten. Betont wurde, dass der Standort an der Winterstraße für die Feuerwehr auch nach einem BRK-Wegzug ungeeignet bleibt. Laut Gutachter ist die Abdeckung des Stadtgebiets von der Winterstraße aus „mangelhaft“.
BRK und Feuerwehr: Standort ist ideal
Der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer Michael Limbrunner sagte in der Sitzung, dass der Standort an der Seeshaupter Straße ideal sei. Der Kreisverband hatte, wie berichtet, bereits zuvor erklärt, dass von dort die schnelle und ungehinderte Erreichbarkeit der Innenstadt und der großen Ausfallstraßen am besten ist. Außerdem warb Limbrunner für einen gemeinsamen Standort mit der Feuerwehr. Es sei wichtig, Synergien zu nutzen. Dem pflichtete Feuerwehrkommandantin Simone Abt bei. Synergien könnten zum Beispiel durch eine gemeinsame Halle erzielt werden.
In engerer Wahl waren zwei weitere Standorte
In der engeren Wahl standen, wie berichtet, auch eine freie Fläche an der Fischhaberstraße westlich des Friedhofs und ein Waldstück westlich und östlich der Straße „Grube“. Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) sagte, dass es vergangene Woche eine Begehung mit dem von der Stadt beauftragten Förster gegeben habe. Dabei habe dieser festgestellt, dass das Waldstück westlich der Straße „Grube“ (also zwischen „Grube“ und Nonnenwaldstraße) als „grüne Lunge“ erhaltenswert ist. So bliebe nur noch die Waldfläche auf der Ostseite der Straße „Grube“, die aber im Besitz der Bayerischen Staatsforsten ist. Zum Alternativstandort an der Fischhaberstraße hieß es, dass von dort die Abdeckung des Stadtgebiets zwar ebenfalls gut ist, die Fläche aber in einem Wohngebiet liegt und die Ausfahrt auf die Seeshaupter Straße problematisch ist.
Fraktionen für den Vorschlag
Christian Abt (CSU) sagte, seine Fraktion begrüße es, dass die Stadtverwaltung den Standort an der Seeshaupter Straße vorschlägt. Die Abdeckung des Stadtgebiets von dort aus sei am besten. Dieser Standort, so Abt, sei immer der Favorit der CSU und der Feuerwehr gewesen. Adrian Leinweber (SPD) sagte, dass der Standort auch für seine Fraktion der Favorit sei. Armin Jabs (BfP) fügte an, seine Fraktion habe immer gesagt, dass dieser Standort verkehrstechnisch am besten gelegen sei.
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Kerstin Engel (Grüne) sagte, sie sei froh, dass der Standortvorschlag an der „Grube“ vom Tisch ist. Allerdings befinde sich auf dem Standort an der Seeshaupter Straße eine Biotopfläche, so Engel. Sie fragte deshalb, ob die Feuerwehr, um die Biotopfläche zu schonen, an die Fischhaberstraße ziehen könnte, weil dort die Fläche bereits versiegelt ist. Gefallen hätte daran auch die PM-Fraktion gefunden, wie Markus Bocksberger erklärte. Nach den Äußerungen der Feuerwehr- und BRK-Vertreter wurde diese Variante aber nicht mehr weiterverfolgt. Ludwig Schmuck (CSU) argumentierte zudem, dass BRK und Feuerwehr insgesamt weniger Fläche verbrauchen, wenn sie einen gemeinsamen Standort haben.
BN-Reaktion
Der Bund Naturschutz (BN) in Penzberg reagiert mit Genugtuung auf die Entscheidung, dass der Wald an der Straße „Grube“ durchgefallen ist. Eine Diskussion habe es auch deshalb nicht mehr gegeben, weil es vor wenigen Tagen eine Begehung mit dem Stadtförster gegeben habe, der den Wert des Waldes als grüne Lunge sofort erkannt habe, so Vorsitzende Hannelore Jaresch. Es sei aber das Geheimnis des Stadtbaumeisters, wieso diese Begehung erst in letzter Minute stattfand. Die Freude sei jedoch nicht ganz ungetrübt, weil die biotopkartierte Wiese zwischen Säubach und Seeshaupter Straße wohl fast ganz zugebaut wird, erklärte sie.