Asyl: Bauprojekte in fast jedem Ort

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Die Notunterkunft für Flüchtlinge im Penzberger Industriepark Nonnenwald, die vergangenes Jahr gebaut worden war, wird weiter genutzt. © wos/A

Nach wie vor kommt alle zwei Wochen ein Bus voller Geflüchteter im Landkreis Weilheim-Schongau an. Mal voll mit Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine, mal mit Asylbewerbern besetzt. Allen gemein ist, dass sie untergebracht werden müssen.

Landkreis – Deswegen werden permanent Wohnungen angemietet oder freie Grundstücke bebaut, um die Geflüchteten unterzubringen. Auf Anfrage der Heimatzeitung schickte das Landratsamt eine Aufstellung, welche Maßnahmen in welchem Ort geplant sind.

In Altenstadt wurden zwei Wohnungen angemietet, in einer können zwölf Personen untergebracht werden, in der anderen 15. Weitere Maßnahmen sind derzeit nicht geplant. In Antdorf steht eine Thermohalle für insgesamt 50 Bewohner, es wird geprüft, ein festes Bauwerk in modularer Bauweise für insgesamt 32 Personen zu errichten.

In Bernbeuren wurde Anfang des Jahres die Notunterkunft im Gasthaus Schnitzer für 40 Personen bezogen, der Umbau des Gasthauses Filser, das der Gemeinde gehört, wird vorbereitet. In Bernried sind laut der Aufstellung des Landratsamtes derzeit keine weiteren Maßnahmen geplant.

In Böbing läuft die Errichtung eines Modulbaus für 32 Personen auf Gemeindegrund. In Burggen wird – ebenfalls auf einer Gemeindefläche – ein Modulbau für Geflüchtete errichtet.

In Eberfing wurde ein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen angemietet, das 15 Personen Platz bietet. In Eglfing steht derzeit eine Thermohalle, geprüft wird auch hier die Errichtung eines Gebäudes in Modulbauweise für 32 Personen. In Habach läuft derzeit die Errichtung einer Anlage mit ehemaligen Seecontainern für 32 Personen, die bis Frühjahr 2025 abgeschlossen sein soll.

Hohenfurch beherbergt nach wie vor weder Asylbewerber noch Geflüchtete aus der Ukraine. Das soll sich aber demnächst ändern: Hier entstehen Plätze für 32 Menschen in Modulbauweise auf einem Gemeindegrundstück. In Hohenpeißenberg entsteht genau so ein Modulbau für 32 Menschen, zudem wird ein Wohnhaus angemietet, in dem 12 weitere Personen untergebracht werden können.

In Huglfing soll ein festes Haus mit 32 Plätzen errichtet werden. Weitere Maßnahmen sind laut Landratsamt nicht geplant. In Ingenried sind 40 Menschen in der Notunterkunft im Gasthaus Sonne untergebracht, zudem wird in Vollholzbauweise auf dem Brugger-Anwesen, das der Gemeinde gehört, ein Gebäude für 32 Personen errichtet.

Oberhausen hat ebenfalls eine gemeindliche Pachtfläche angeboten. In Pähl sind momentan keine Maßnahmen geplant. In Obersöchering läuft die Planung einer modularen Bauweise in Kombination mit einem Bestandsgebäude von 32 Personen.

In Peißenberg laufen momentan die Bauarbeiten am ehemaligen Gasthaus Plötz, wo nach Ende der Arbeiten 50 Menschen unterkommen sollen. Zudem wird ein Mehrparteienhaus angemietet, wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilte.

In Penzberg stellte die Stadt im Industriegebiet die Fläche für eine Thermohalle zur Verfügung, die 100 Menschen Platz bietet. Im AWO-Seniorenzentrum war ein Teil bislang für insgesamt 48 Personen angemietet worden, zudem werden Wohnungen angemietet, wenn sie dem Landratsamt angeboten werden.

Das Landratsamt prüft zudem gerade das Angebot der Gemeinde Polling und der Kirchenverwaltung zur Umsetzung einer modularen Bauweise für 32 Bewohner, zudem wurden ein Wohnhaus und ein Bungalow angemietet. In Prem wurden ein Wohnhaus für 15 Personen und eine Wohnung für sechs Menschen angemietet. Weitere Maßnahmen in der Gemeinde werden gerade geprüft.

In Raisting entsteht ein Modulbau, in dem 32 Menschen einziehen sollen, in Rottenbuch, das – bezogen auf die Zahl der Einwohner – ohnehin schon die meisten Flüchtlinge aller 34 Gemeinden im Landkreis aufgenommen hat, sind derzeit keine weiteren Maßnahmen geplant. In Schongau wird eine Fläche angepachtet, auf der eine feste Unterkunft in Vollholzbauweise errichtet werden soll, die langfristig genutzt wird.

Für die Gemeinde Schwabbruck gibt es seitens des Landratsamtes derzeit keine geplanten Maßnahmen, in Schwabsoien wird gerade der Umbau oder Neubau des Gasthauses Zur Post für insgesamt 32 Personen geplant. Für die Gemeinde Sindelsdorf läuft gerade die Prüfung verschiedener Maßnahmen, unter anderem der Umbau eines Wohnhauses, das sich ebenfalls im Besitz der Gemeinde befindet. Der vor einigen Wochen vorgestellte Plan, in Seeshaupt eine feste Unterkunft in Seenähe zu errichten, in der 99 Asylsuchende und 53 Bürger aus Seeshaupt untergebracht werden sollen, ist mittlerweile ad acta gelegt. Das bestätigte mittlerweile auch noch einmal Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in einem Schreiben an den Seeshaupter Rechtsanwalt Michael Böcker.

In Steingaden läuft gerade der Bezug des ehemaligen Feneberg. In Weilheim wird gerade am Leprosenweg ein Modulgebäude mit Platz für 120 Menschen errichtet (wir berichteten), zudem wird das ehemalige WTW als Unterkunft für bis zu 300 Geflüchtete umgebaut. Sollten Wohnungen angeboten werden, mietet das Landratsamt diese selbstverständlich an, ansonsten sind in Weilheim derzeit keine weiteren Maßnahmen geplant.

In Wessobrunn steht eine Thermohalle für 50 Personen, die wohl auch im kommenden Jahr stehen bleiben wird, zudem prüft das Landratsamt nach eigenen Angaben ein Bestandsgebäude der Gemeinde. Auch in Wildsteig steht eine Thermohalle mit Platz für 50 Menschen, geprüft wird die Errichtung einer Unterkunft in modularer Bauweise für 32 Personen.

Iffeldorf, Peiting und Wielenbach erfüllen laut Landratsamt derzeit den Bedarf, weitere Maßnahmen seien deswegen dort nicht geplant. Eines ist laut Helmut Hartl, Leiter des Sachgebiets Asyl und Integration, dann am Ende aber noch wichtig: „Das Landratsamt Weilheim-Schongau bedankt sich für die konstruktive und solidarische Zusammenarbeit mit allen kommunalen Vertreten aller Gemeinden.“

In anderen Landkreisen ist das nicht immer der Fall. So drohte der Tölzer Landrat Josef Niedermaier einigen besonders renitenten Gemeinden damit, ihnen einfach die Geflüchteten auf den Dorfplatz zu stellen oder die Turnhallen in Beschlag zu nehmen. Das war in unserem Landkreis nicht nötig.

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