Heiligabend in der Marktgemeinde: Auf dem ökumenischen Weihnachtsweg durch Peiting spaziert
Trotz Sturm und Regens sind einige 100 Erwachsene und Kinder an Heiligabend den ökumenischen Weihnachtsweg in Peiting gegangen. Der zeigte wieder anschaulich die Weihnachtsgeschichte.
Peiting – Begeistert streichelt ein Bub an der Brücke über die Peitnach den Kopf des Kamels der drei Sternsucher – auch wenn Kamel und weise Könige von Ministranten dargestellt werden. Zusammen mit Mama, Papa, Oma und vielen anderen Kindern und Erwachsenen hat er sich auf den Weg gemacht, um das Kind in der Krippe zu finden. Dem König Herodes und römischen Soldaten, vielen Engeln, himmlischen Klängen und den Hirten samt lebendigen Schafen werden sie begegnen, bis sie vor dem prachtvoll weihnachtlich geschmückten Altar in der Pfarrkirche St. Michael „Stille Nacht“ singen.
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Geführt dorthin hat sie der Stern, der leuchtend gelb auf die Peitinger Wege gesprüht den Weg gewiesen hat. „Das Wetter ist heuer schon wirklich eine Herausforderung“, sagte Peitings evangelische Pfarrerin Brigitte Weggel. Und freute sich, dass sich dennoch viele an diesem stürmisch-nassen Nachmittag hinausgewagt haben, auch wenn es vielleicht diesmal keine 600 waren wie in den Jahren zuvor.
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Insgesamt fünf Gruppen starten im Abstand von je 20 Minuten ihren Weg; am Ende sind es immer noch ein paar Dutzend, die sich am Peitinger Rathaus von ihr und Bürgermeister Peter Ostenrieder aussenden lassen zur Sternsuche.

Die Idee zum ökumenischen Weihnachtsweg mit mehreren Stationen in der Peitinger Ortsmitte hatten Pfarrerin Weggel und der katholische Pastoralreferent Thomas Tralmer während der Corona-Pandemie, als die Kirchen geschlossen waren. Und weil das gut ankam, führen sie es nun fort. „Manche vermissen vielleicht das traditionelle Krippenspiel in ihrer Kirche, aber für die Kinder, denen das Stillsitzen eh schwerfällt, ist es viel schöner, in Bewegung zu sein“, sagt Weggel.
Start ist am Rathaus
So sehen das beispielsweise auch eine dreifache Mutter und eine Großmutter, die mitgehen und deren Kinder und Enkel an den verschiedenen Stationen Rollen übernehmen. Von der ersten Station am Rathaus aus gehen die weisen Könige mit ihrem Kamel bis zur Brücke mit.
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In der Tenne von Familie Schleich, in der „Pflanzeria“, warten König Herodes und die Römer mit einigen Engeln. Hier folgen auch noch einige der Einladung zum Mitsingen, denn draußen mag kaum jemand noch mit klammen Fingern das liebevoll gestaltete Liederheft herausziehen.
Bekannte Weisen und der Andachtsjodler
Weiter geht es zum Pfarrsaal, wo unter dem Vordach die Jugendkapelle der Knappschaft bekannte Weisen wie den Andachtsjodler spielt. Vor der ehemaligen Mädchenschule haben Hirten ihr Lager aufgeschlagen – mit zwei echten Schafen und einer Feuerschale, über die der Wind pfeift. Froh um die Wärme finden sich am Ende alle in der Kirche ein, wo das traditionelle Friedenslicht aus Bethlehem ausgeteilt wird. „Aus einem Ort, an dem es derzeit wenig Frieden gibt“, wie Tralmer allen mit auf den Weg nach Hause gibt.
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ELEONORE FÄHLING