Schlehdorf: Verein „Bildung und Natur“ sucht Freiwillige für neue Reparatur-Initiative
Am KlosterGut Schlehdorf soll eine besonderes Projekt gestartet werden: eine Reparatur-Initiative, durch die Haushaltsgegenstände ein zweites Leben erhalten. Für das Projekt suchen die Initiatoren – der Verein „Bildung und Natur“ – nun freiwillige Helfer.
Schlehdorf – Dass solchen Stätten ein besonderer Zauber inne liegt, wäre vielleicht etwas zu pathetisch ausgedrückt. Aber Reparatur-Cafés haben schon eine außergewöhnliche Atmosphäre. Hier wird nicht mehr funktionstüchtigen Dingen, oftmals mit einem gewissen Alter, ein zweites Leben gegeben. Wieder und weiter verwenden statt wegwerfen. Das ist nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit, sondern auch zwischenmenschlich bereichernd, gehen damit doch Begegnung und Austausch einher. All das möchte der Verein „Bildung und Natur“ nun auch ans KlosterGut Schlehdorf bringen – und möchte deshalb eine Reparatur-Initiative starten.
Der Schlehdorfer Verein „Bildung und Natur“ möchte eine Reparatur-Initiative starten - Freiwillige gesucht
Ingrid Reinecke vom Verein erinnert sich noch gut an einen Besuch in einem Reparatur-Café. Dort sammelte sie nachhaltige Eindrücke. Lebendiges Gewusel. Wie an einem Stammtisch. Gespräche und Lachen. Und zwischendrin wurden Dinge repariert. Ganz entspannt, ganz unaufgeregt. Sie selbst brachte auch schon einmal ein zuwendungsbedürftiges Teil in eine solche Stätte. Eine Stehlampe. „Ein tolles Erlebnis“, sagt sie. Zu sehen, „wie man Kaputtes noch retten kann“, sei eine Freude gewesen. Viel Elementares ist mit diesem vermeintlich kleinen Unterfangen verbunden. Reinecke denkt da etwa an Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Sensibilisierung für Qualität und dafür, „dass man nicht alles gleich wegwirft“. Und noch mehr: Solche Orte bieten Raum für Kommunikation und Interaktion.
Mitmachen und unterstützen
Wer die Reparatur-Initiative des Vereins „Bildung und Natur“ am KlosterGut Schlehdorf mit Engagement unterstützen möchte, meldet sich per E-Mail an verein@klostergut-schlehdorf.de.
Das Motto der Reparatur-Initiative soll „reparieren statt wegwerfen“ sein. Zugute kommen soll das Unterfangen Schlehdorfer Bürgerinnen und Bürger. Wie genau das Ganze einmal gestaltet sein soll, steht noch nicht fest. Auch nicht, was genau repariert wird. Das hängt vor allem von einem Faktor ab: von den fleißigen Händen. Der Verein sucht Menschen, die Zeit und Lust haben, mitzuwirken. Engagierte, die eine Leidenschaft fürs Tüfteln haben, über gute handwerkliche Kenntnisse verfügen und gerne mit Menschen zu tun haben. Das Ganze „steht und fällt mit den Personen“, betont der Vereinsvorsitzende Mark Rochlus.
Reinecke könnte sich vorstellen, einmal im Monat die Reparatur-Stätte zu öffnen. Wobei auch das Wort Stätte nicht zu wörtlich zu nehmen ist. Denn auch wie der Raum für Reparaturen einmal aussehen wird, ist noch offen. Verortet wird dieser aber wohl im Umfeld des Hofcafés. Dort „stellen wir den Raum zur Verfügung und schauen, wie es sich entwickelt“, meint der Vorsitzende. Womit man im Rahmen der Gründung unter anderem konfrontiert wird: „Haftungsfragen“, sagt Rochlus.
Selbt reparieren
Repariert werde auf eigene Gefahr. Und wer etwas vorbeibringt, lässt das auch nicht reparieren, sondern legt selbst Hand an und wird dabei von den Ehrenamtlichen unterstützt. Leute, die eigentlich Lust haben, etwas selbst zu reparieren, aber nicht wissen, wie das geht, können also einfach vorbeikommen. Hier bekommen sie sozusagen „Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Rochlus den Grundgedanken.
Höchstwahrscheinlich fängt man erst einmal klein an und konzentriert sich zunächst auf bestimmte Gegenstände, die es zu flicken, kitten oder fixieren gilt. „Wir lassen das wachsen“ und „gehen organisch ran“, sagt Reinecke. Mit der Idee zur Initiative sei man „ganz frisch an Bord“, sagt sie. Aber „es wäre toll, wenn wir jetzt dann starten könnten“.
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