Weilheim-Schongau liefert wieder den Christbaum für München

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Ein Baum aus Antdorf soll in diesem Jahr den Münchner Marienplatz schmücken. 2022 war Hohenpeißenberg an der Reihe (Foto). © Bernd Lindenthaler

Wieder ein Baum für München: Nachdem man auf dem Marienplatz bereits in den Jahren 2020, 2021 und 2022 auf Christbäume aus dem Landkreis gesetzt hatte, ist heuer die Gemeinde Antdorf an der Reihe.

Landkreis – Ob es das schon mal gegeben hat? Zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren spendet heuer eine Kommune aus dem Landkreis den Christbaum für den Münchner Marienplatz. Im Corona-Jahr 2020 war zunächst die Gemeinde Steingaden für Münchens Partnerstadt Verona eingesprungen. Während dann im Folgejahr eine Weißtanne aus Peiting auf dem Marienplatz bestaunt werden konnte, hatte man 2022 schließlich die Nachbargemeinde Hohenpeißenberg für die Christbaum-Spende auserkoren. Nach einer lediglich einjährigen Verschnaufpause – das letzte Exemplar hatte die Gemeinde Königsdorf geliefert – kommt mit Antdorf nun erneut eine Kommune aus dem Landkreis zum Zug.

„Das hat sich jetzt so ergeben“, sagt Andrea Deller von der Protokollabteilung der Stadt München und berichtet von einer mittlerweile Jahrzehnte zurückreichenden Liste an Bewerbern. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Christbaum mehrmals aus demselben Landkreis kommt, sei tatsächlich sogar höher als man vermuten würde, so Deller. Maximal 100 Kilometer entfernt soll die Spendergemeinde neuerdings sein – deutlich weniger als früher, erklärt sie. Städte wie Verona fallen daher künftig durch das Raster. „Bisher hat uns noch keine Gemeinde einen Korb gegeben“, ergänzt Andrea Deller lachend.

Weilheim-Schongau liefert schon wieder den Baum für Münchner Christkindlmarkt

Wie es die Tradition so will, dürfen sich auch die Antdorfer in der weihnachtlichen Landeshauptstadt präsentieren und mitunter einen Glühweinstand betreiben. Für viele kleine Dörfer sei das ein „großer Kraftakt“, merkt Deller an. „Da sind fast nur Ehrenamtliche beschäftigt“, betont sie. Welcher Baum den Marienplatz in der Weihnachtszeit schmücken soll, steht bereits seit Anfang Juni fest. Eine Delegation aus der Landeshauptstadt hatte sich auf den Weg nach Antdorf gemacht und sich dort durch die Wälder führen lassen. Da der Baum jedoch erst einen Tag vor dem Aufstellen gefällt wird, bleibt den beiden Parteien auch nach der Inspizierung noch viel Zeit. Notfalls steht sogar ein „Baum B“ parat, versichert sie.

Andrea Deller zufolge ist die Tradition des Christbaum-Spendens „ziemlich einzigartig“ und für alle ein „schönes Ereignis“. Das Prozedere sei ein „großes Vergnügen“ und auch deshalb ein großer Erfolg, weil es nicht um Werbung und Kommerz gehe, betont sie. „Ich freue mich, jedes Jahr eine neue Gemeinde kennenzulernen“, so Deller, die sich im Landkreis Weilheim-Schongau mittlerweile relativ gut auskennen dürfte.

„Da musst du erst mal einen finden“

Stolz, aufgrund der bevorstehenden Pflichten aber auch ein wenig angespannt, zeigt sich derweil Antdorfs Bürgermeister Klaus Kostalek. Die Zahl an Bäumen, die am Ende infrage kommen, sei recht überschaubar gewesen. „Da musst du erst mal einen finden. Das ist gar nicht so leicht“, musste der Bürgermeister etwas besorgt feststellen. Drei Kandidaten hatte man den Münchnern zur Auswahl gestellt. Eine 23 Meter hohe Tanne habe die Experten-Delegation am Ende überzeugt, erzählt Kostalek erleichtert. „Den Baum hätt‘ ma schon mal.“ Kleinere Bauchschmerzen bereitet ihm allerdings der Gedanke an die Organisation des Transports in die Landeshauptstadt. Der soll am 6. November stattfinden.

Beworben habe sich seine Gemeinde schon im Jahr 2006, erinnert sich Klaus Kostalek. „Das war noch vor meiner Zeit als Bürgermeister.“ „Pass auf, da könnt‘ noch was kommen“, habe man ihn in der Vergangenheit scherzhaft gewarnt. „Ich dachte schon, der Kelch sei an mir vorübergegangen“, sagt der Rathauschef und lacht. „Nach 18 Jahren sind wir jetzt doch noch drangekommen.“

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Dem Bürgermeister zufolge sind die Vereine, die sich in München um den Glühweinstand kümmern werden, schon jetzt „fleißig am Planen“. „Wir freuen uns, aber da steckt schon auch viel Arbeit dahinter“, merkt Kostalek an und hofft unterdessen auf die Geheimhaltung des Standortes der Tanne. Die Gefahr von Vandalismus sei nicht zu unterschätzen, so Kostalek. Er selbst hätte wohl nichts dagegen, wenn der Baum schon jetzt in seiner Verankerung auf dem Marienplatz stehen würde.

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