Rattenplakat von Ebersberg: Steilvorlage für scheinheilige AfD-Entrüstung
Die Entrüstung der AfD über das Rattenplakat von Ebersberg ist scheinheilig, findet unser Autor. Eine Dummheit war es trotzdem. Ein Meinungsbeitrag.
Menschen mit Ratten zu vergleichen – was für eine depperte Aktion, noch dazu auf einer Demo gegen rechts. Der Schildermann hat der Veranstaltung einen Bärendienst erwiesen.
Demo-Schild im AfD-Sprech: Steilvorlage für die Hass-Partei
Er hat der AfD eine Steilvorlage geliefert, indem er ihr in ihrem ureigenen Sprech entgegentrat: Entmenschlichung, Erniedrigung von allem, was anders ist, Fremdenfeindlichkeit und Hass – das sind Adern, die diese Partei bis ins tiefste Innere durchziehen und die immer deutlicher an die Oberfläche treten. Die ins Rechtsextreme driftende Partei stilisiert sich liebend gern zum Opfer, obwohl sie doch selber mit aller Macht daran arbeitet, zum Täter zu werden.
Entrüstung ist scheinheilige Täter-Opfer-Umkehr
Während immer obszönere Details, immer engere Verbindungen der AfD zu den „Remigrations“-Verschwörern publik werden, zu Demokratiefeinden, die auch im bayerischen Landesverband Freunde haben, fabuliert der AfD-Kreisvorsitzende von einer „böswilligen Kampagne“. Er fürchtet sich scheinheilig vor den Demonstranten, die gegen diesen rassistischen Wahnsinn auf die Straße gegangen sind. Noch dreister kann man Täter-Opfer-Umkehr kaum betreiben.
Größte Demo der Landkreisgeschichte gegen Antidemokraten: Das passt der AfD gar nicht
Ein Bohei um das Rattenschild kommt dem smarten Agitator Birghan gerade recht. Er soll kaschieren, dass seine Partei die größte Demo der Landkreisgeschichte gegen sich hatte. 2499 Menschen mit berechtigter Angst vor seinen Antidemokraten sind auf die Straße gegangen. Plus einer, der sich dabei völlig im Ton vergriffen hat.
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