Am Penzberger Klinikum steht die nächste öffentliche „Penzberger Sprechstunde“ an. Diesmal geht es um eine „Volkskrankheit“, die gefährlich werden kann.
Penzberg – Vor fast einem Jahr waren sie bereits Thema gewesen, am kommenden Mittwoch, 24. September, geht es bei der nächsten öffentlichen und kostenfreien „Penzberger Sprechstunde“ am örtlichen Klinikum erneut um sie: Hernien und deren chirurgische Möglichkeiten der Abhilfe.
Am Mittwoch (24. September) geht es bei der „Penzberger Sprechstunde“ im Klinikum um die „Volkskrankheit“ der Hernien
Was unter dem durchaus musikalisch-literarisch ausgeschmückten Titel „Nicht nur Marmor, Stein und Eisen bricht – auch Leiste, Bauchdecke oder Zwerchfell…“ beim Infoabend angeboten wird, hat einen ernsten Hintergrund. „Das Thema ist ein Dauerbrenner“, sagt Dr. Jan Mehler, Oberarzt und Facharzt für Chirurgie, Visceralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie am Penzberger Klinikum und dort seit 2018 tätig. Mehler spricht gar von einer „Volkskrankheit“.
Rund 250.000 Operationen wegen eines Leistenbruchs gebe es jährlich in Deutschland. Im Klinikum Penzberg werden circa 300 Hernien-Operationen im Jahr gemacht. Tendenz steigend. „Das Thema ist ein Dauerbrenner“, sagt der Chirurg. Aber noch nicht richtig angekommen in der breiten Öffentlichkeit: Der Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung ist relativ hoch.“
Kein klassischer Bruch
Bekannt sind bei Hernien vor allem Leisten- und Zwerchfellbrüche – wobei der Begriff „Bruch“ nicht vergleichbar mit einem Knochenschaden ist. Gemeint ist damit einen Bruch des tragenden Bindegewebes der Bauchdecke. Grund ist laut Mehler in der Regel eine geschwächtes Gewebe in Verbindung mit einer zeitgleichen Belastung wie durch Husten, Übergewicht oder körperlicher Arbeit.
Mit zunehmendem Alter wird das Gewerbe schwächer, aber Hernien können „jede Altersgruppe“ treffen, weiß Mehler. „Es kann jeder von einem Bruch betroffen sein.“ Auch junge Sportler und Frauen in der Schwangerschaft gehören dazu. Die Wahrscheinlichkeit Hernien zu bekommen ist hoch, weiß der Fachmann. „Die Ursachen sind vielfältig.“ Hernien können gefährlich werden. Im Extremfall kann der Magen in den Brustkorb hängen, was zu Atemnot führt, oder der Damm eingeklemmt werden.
Hier findet der „Sprechtag“ statt
Die „Penzberger Sprechstunde“ zum Thema „Nicht nur Marmor, Stein und Eisen bricht – auch Leiste, Bauchdecke oder Zwerchfell…“ beginnt am Mittwoch, 24. September, um 19 Uhr im Klinikum Penzberg (Veranstaltungsraum). Die Veranstaltung ist kostenlos.
Schmerzen und Verwölbungen
Hernien machen sich bei den Betroffenen bemerkbar. Mehler listet als Beispiele Schmerzen und ein Ziehen, Vorwölbungen oder Sodbrennen bei einem Zwerchfellbruch auf. Manchmal aber komme es zu einem „Zufallsbefund“ wegen anderer Beschwerden.
Neues zur Hernien-Chirurgie
Der Oberarzt wird auch über Neues aus der Hernien-Chirurgie am Klinikum Penzberg berichten. Er spricht von einer „maßgeschneiderten Therapie“ für jeden Patienten. Es gebe „sehr moderne Verfahren“ – die Palette reicht vom Nähen der Bruchstellen über die Anbringung von Netzen im Gewebe bis zu einer Kombination. Das reicht von einer ambulanten Versorgung bis hin zur größeren OP mit stationärem Aufenthalt.
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