Darmkrebszentrum Starnberg ist zertifiziert - mit Kompetenz aus dem Klinikum Penzberg
Das Darmkrebszentrum Starnberg hat sich eine besondere Zertifizierung verdient. Dafür sorgt auch medizinische Kompetenz aus dem Klinikum Penzberg. Die Starnberger Kliniken wollen sich mit dem Lückenschluss eine großes Stück vom Patienten-Kuchen abschneiden.
Penzberg/Starnberg – Nach all den Sorgen in den vergangenen Wochen um die Zukunft des landkreiseigenen Klinikverbunds gibt es von der Holding Starnberger Kliniken mal wieder eine positive Nachricht: Das Darmkrebszentrum Starnberg unter der Leitung von Chefärztin Dr. Susanne Rogers und Chefarzt Prof. Dr. David Anz wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfolgreich zertifiziert. Es gibt eine enge Verbindung und Kooperation mit dem Klinikum Penzberg.
Das Darmkrebszentrum Starnberg der Starnberger Kliniken wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert
Rogers und Anz arbeiten beide auch am Klinikum Penzberg. Rogers, die bis 2024 auch Ärztliche Direktorin der Einrichtung war, ist Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirugie. Unter anderem ist sie noch tätig als Leiterin der Tumorkonferenz des Verbunds und als Koordinatorin für das Interdisziplinäre Beckenbodenzentrum Starnberg-Penzberg. Anz ist Chefarzt der Medizinische Klinik und unter anderem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie.
Thema bei „Penzberger Sprechstunde“
„Diese Auszeichnung ist ein bedeutender Erfolg und eine Bestätigung der Arbeit, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde“, wird Rogers in einer Mitteilung zur aktuellen Zertifizierung zitiert. Dieses Gütesiegel hatte die Holding für heuer erwartet, im März vergangenen Jahres hatte Mediziner Anz bei einer „Penzberger Sprechstunde“ über das geplante Darmkrebszentrum öffentlich informiert und für das Angebot geworben.
Nur wenige Zentren zertifiziert
Mit „großem Stolz“ blicke nun das gesamte Team auf die Entwicklung des Darmkrebszentrums, heißt es von den Starnberger Kliniken. Denn die Deutsche Krebsgesellschaft habe dem Haus damit „eine hohe Qualität und Expertise der beteiligten Ärzte und des gesamten Zentrums bei der Behandlung von Darmkrebs“ bestätigt. Diese Zertifizierung wird laut Holding nur an wenige Zentren vergeben, die nachweislich „die strengen fachlichen Anforderungen erfüllen und eine kontinuierliche Ergebnisqualität sicherstellen“.
Standort-Lücke geschlossen
Mit der Zertifizierung des Klinikums Starnberg wird im Münchner Süden und Westen eine Lücke geschlossen, heißt es ebenso stolz. Die nächsten Darmkrebszentren würden sich in Agatharied und Kaufbeuern finden. Deshalb ist man optimistisch, sich nun ein gehöriges Stück vom Kuchen abschneiden zu können – das Team um Susanne Rogers rechnet laut Starnberger Kliniken „mit einem weiteren Zuwachs an Patienten, auch über die Landkreisgrenzen hinaus“.
Mehr als 100 Patienten im Jahr 2024
Die Fokussierung auf die onkologische Chirurgie am Standort Starnberg sowie die hohen Synergieeffekte innerhalb des Konzernverbunds hätten sicher auch dazu beigetragen, dass im Jahr 2024 mehr als 100 Patienten mit Darmkrebs im Zentrum behandelt wurden. Eine Zahl, die mehr als ausreichte: Wie berichtet, hatte die Krebsgesellschaft für die Zertifizierung unter anderem eine Mindestanzahl von 50 Operationen bei Dick-, und Mastdarmkrebs verlangt.
Wöchentliche Tumorkonferenzen
Etwas besonderes sind die wöchentlichen Tumorkonferenzen, die Zentrumsleiterin Rogers verantwortet. Die Behandlung von Darmkrebs sei so komplex geworden, „dass wir froh sind, zusammen mit unseren Experten der Strahlentherapie, Onkologie, Pathologie und Radiologie“ in den häuserübergreifenden Konferenzen die Konzepte festlegen zu können, meint Rogers.
Operation ist nur eine Möglichkeit
Was Vorteile bringt: „Denn mittlerweile ist die Operation nur eine der Möglichkeiten Darmkrebs zu behandeln“, so die Leiterin. „Bestimmte kleine Tumore können wir endoskopisch abtragen, größere Tumore des Enddarms werden mit einer Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie oder einer Immuntherapie behandelt, so dass ein Drittel der Patienten gar nicht mehr operiert werden muss.“ Sollte eine Operation erforderlich sein, werde diese nahezu ausschließlich in der sogenannten Schlüssellochtechnik – mit einem minimal-invasivem Eingriff bei Patienten – durchgeführt.
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