Gute Vorsätze haben zu Neujahr Hochkonjunktur. Bei einer Umfrage unter Persönlichkeiten in Bad Tölz-Wolfratshausen kam eine bunte Palette an Zukunftswünschen heraus.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Neujahr: Ein guter Anlass, um über den ein oder anderen Neuanfang im Leben nachzudenken. Gute Vorsätze haben daher Hochkonjunktur – allerdings oft auch nur eine geringe Lebensdauer. Der Tölzer Kurier fragte bei einigen Persönlichkeiten im Landkreis nach, ob sie sich etwas für 2024 vorgenommen haben. Heraus kam eine breite Palette an persönlichen und gesellschaftlichen Zukunftswünschen.
Monika Dahlberg: „Du musst dich zusammenreißen!“
Monika Dahlberg (87), Schauspielerin, Benediktbeuern: „Die üblichen Neujahrsvorsätze habe ich eigentlich nicht. Es gibt nichts Spezielles, was ich mir an- oder abgewöhnen möchte. Eines fällt mir doch ein: Seit ich allein bin, habe ich wenig Lust, nur für mich etwas Gutes zu kochen. Im Alter wird man ja entweder wahnsinnig dick – oder man hat eben keinen Appetit mehr und nimmt zu stark ab. Ich will mir Mühe geben, besser und gesünder zu essen. Da sage ich mir: ,Du musst dich zusammenreißen, Dahlberg!‘ Ansonsten geht es mir zum Glück noch gut. Ich kann gut laufen und gehe jeden Tag mit meinem Hund spazieren. Dass ich im April 88 werde, kann ich selbst kaum glauben.“
Pfarrer Manfred Stiegler: „Gutes Miteinander“
Pfarrer Pater Bernhard Stiegler (67), Benediktbeuern: „Ich hoffe, dass alle Dächer, die durch die Hagelkatastrophe kaputt gegangen sind, bald wieder repariert sind und keine Gefahr mehr besteht, dass Regen in die Gebäude eindringt. Dabei denke ich auch an unsere Basilika, die Anastasia-Kapelle und den Pfarrhof. Außerdem hoffe ich, dass wir vor weiteren Kriegen verschont bleiben und Wege gefunden werden, die eskalierten Konflikte friedlich beizulegen. In meinem persönlichen Lebensumfeld hoffe ich, dass ich mich weiterhin gut in mein Aufgabengebiet einarbeiten und dabei die Unterstützung vieler Menschen erfahren darf. Bisher habe ich das sehr schön erfahren dürfen und bin zuversichtlich, dass ich zusammen mit dem Seelsorge-Team und allen Engagierten in der Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern, Bichl und Kochel auf der bisherigen pastoralen Arbeit gut weiter aufbauen darf. Natürlich kann man es auch als Pfarrer nicht allen recht machen. So hoffe ich, dass es durch meine praktische Seelsorge nicht allzu viele Enttäuschungen gibt und wir die Herausforderungen in einem guten Miteinander meistern können.“
Josef Niedermaier: „Vom Jammern wird keiner gesund“
Josef Niedermaier (60), Landrat, Bad Tölz: „Vom Jammern wird keiner gesund: Das ist der Vorsatz, den ich eigentlich immer habe. Wenn ich mich so umschaue, muss ich sagen: Trotz aller Widrigkeiten geht’s uns doch immer noch gut. Wir stehen aber auch vor gewaltigen Herausforderungen und Veränderungen, sei es beim Thema Asyl, bei der Energieversorgung oder im Gesundheitswesen. Aber den Herausforderungen sollten wir ins Auge schauen, ihnen mit Mut begegnen und sie mit unseren Mitteln bestmöglich gestalten.“
Meine news
Sabine Pfister: „Wenn ich was ändern will, dann mache ich es“
Sabine Pfister (51), Betreiberin von „KleinKunst und Kultur“, Lenggries: „Ich habe keine Vorsätze zum Jahresbeginn. Das habe ich als junge Erwachsene irgendwann einmal aufgegeben, weil ich mich damit immer wieder selbst enttäuscht habe. Wenn ich was ändern will, nehme ich es mir vor, unabhängig von der Jahreszeit, und dann mache ich es. Manchmal geht die Umsetzung schnell, manchmal dauert’s länger, und manchmal ändert sich der Vorsatz auch wieder, weil sich die Umstände ändern.“
Ursula Fiechtner: Endlich ein E-Bike
Ursula Fiechtner (61), Kreisbäuerin, Wackersberg: „Letztes Jahr war ich zum ersten Mal an der Nordsee, das hat meine Reiselust geweckt. Gerne würde ich 2024 wieder verreisen, auch wenn es nur für ein paar Tage ist. Und ein E-Bike will ich mir auch endlich zulegen.“
Friedl Krönauer: Mehr Gelassenheit
Friedl Krönauer (63), Kreisvorsitzender Bund Naturschutz, Schlehdorf: „Fürs neue Jahr wünsche ich mir mehr Gelassenheit – vor allem generell, aber auch in gesellschaftlichen Diskussionen. Man lässt sich zu schnell in so einen Strudel reinziehen und erregt sich zu sehr. Wir sollten alle wieder zu einem guten Miteinander kommen. Das wäre mein Wunsch, und ich versuche, es auch in meinem persönlichen Umfeld umzusetzen. Außerdem nehme ich mir vor, mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben. Wenn wir im neuen Jahr im selben Wohlstand wie bisher weiterleben, dann brauchen wir uns nicht beschweren.“
Susanne Merk: In Bewegung bleiben
Susanne Merk (56), Bäuerin und FW-Kreisrätin aus Gaißach: „Für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, weiter viel in Bewegung zu bleiben. Da ich vor einem Jahr erst zwei neue Knie bekommen habe und damit nun endlich alles wieder gut funktioniert, will ich weiter aktiv bleiben. Dazu gehe ich am Tag meistens meine 10 000 Schritte und fahre viel Fahrrad. Für kleinere Besorgungen und kürzere Strecken lasse ich das Auto stehen und fahre Rad – egal, ob es grad regnet. Das will ich unbedingt auch 2024 so weitermachen.“
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