Bahnstrecke von Schaftlach nach Tegernsee: Verträge zur Elektrifizierung unterschrieben

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Tegernsee
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Die Verträge sind unterzeichnet: Darüber freuen sich (v.l.) Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan, Verkehrsminister Christian Bernreiter, TBG-Geschäftsführer Michael Bourjau, Landrat Olaf von Löwis und Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn. © Fridolin Thanner

Die Geschäftsführer der Tegernsee-Bahn Gesellschaft und Bayerns Verkehrsminister unterschrieben Verträge zur Elektrifizierung der Strecke von Schaftlach nach Tegernsee.

Tegernsee – Die Tegernsee-Bahn – und mit ihr die gesamte Region – blickt einer neuen Ära entgegen. Das Unternehmen mit langer Historie bekommt ein „modernes emissionsfreies Bahnkonzept“, wie Michael Bourjau sagte. Der Geschäftsführer der Tegernsee-Bahn Gesellschaft (TBG) und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter haben am Montag (14. Oktober) Verträge zur Elektrifizierung der Bahnstrecke von Schaftlach nach Tegernsee unterschrieben.

König Ludwig II. erteilte der Tegernsee-Bahn die Lizenz für den Betrieb, erzählte Bourjau. Nun stehe für das 1882 gegründete Unternehmen „ein größerer Schritt an als von der Dampf- zur Diesellok“. Bourjau hatte die Ehrengäste – darunter BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann, Landrat Olaf von Löwis, die Bürgermeister Johannes Hagn (Tegernsee) und Norbert Kerkel (Waakirchen) sowie Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan – in den für das besondere Ereignis bereitgestellten historischen Triebwagen TAG 27 geladen.

Von einem „Freudentag für die Region“ sprach Bernreiter, wenngleich es noch zehn Jahre dauern wird, bis das Vorhaben umgesetzt ist. Unterzeichnet haben Bernreiter und Bourjau die Verträge für die Planungsleistungen. Der Freistaat übernimmt die Kosten komplett, 2,26 Millionen Euro, sagte der Verkehrsminister. Für die Bauarbeiten, die Anfang der 2030er Jahre beginnen sollen, ist mit 16 Millionen Euro zu rechnen.

Wasserstoffantrieb und Akkulösung waren keine Optionen

Die Elektrifizierung ist für Bernreiter die „sinnvollste und wirtschaftlichste Variante“. Für ihn ist ein Wasserstoffantrieb genauso wenig eine Option wie eine Akkulösung. Auf dieser vielbefahrenen Strecke komme nur ein Fahrdraht infrage, betonte der Minister – zumal es zwischen München und Holzkirchen schon möglich ist, elektrisch zu fahren. Und vor ziemlich genau einem Jahr haben der Freistaat und die Deutsche Bahn in Schaftlach die Verträge zur Elektrifizierung ihrer Strecken im Oberland unterzeichnet.

Mit der Tegernsee-Bahn ist das Netz komplett. Es kommt immer wieder an Kapazitätsgrenzen, die mit der Elektrifizierung verschoben werden. „Wir wollen auch die Bahnsteige verlängern“, kündigte Bernreiter an. Dann können 140 statt bisher 108 Meter lange Züge, vielleicht sogar doppelstöckige, fahren. Als Ziel gab Bernreiter zudem aus: „Ein ganztägiger Halbstundentakt.“ Höhere Geschwindigkeiten sorgen für einen Fahrzeitpuffer, es soll weniger Verspätungen geben.

Keine Abgase und leisere Züge sind weitere Vorteile. Dafür müssen jedoch Oberleitungen gebaut werden. Wie diese umgesetzt werden, ist ebenso Teil der nun beginnenden Planungen wie ein modernes Stellwerk für die Tegernsee-Bahn. Deren Geschäftsführer Bourjau blickt über die Gleise und Bahnsteige hinaus: „Was uns fehlt, ist die Anschlussmobilität.“ Eine Art „RVO 2.0“ wünscht sich Bourjau. „Das ist eine kommunale Aufgabe“, gab Bernreiter die Verantwortung weiter.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare