Treffpunkt „Casa“ in Penzberg: Caritas und Stadt wollen Seniorenangebot weiter betreiben - Anja Fischer ist neue Leiterin
Das Penzberger „Casa“-Treff mit seinen Seniorenangeboten soll über 2024 hinaus weiter betrieben werden. Das bestätigen Betreiber Caritas und die Stadt. Es geht aber noch ums Geld, die EU-Förderung läuft aus.
Penzberg - Im November 2022 bekamen die Caritas als Betreiber und die Stadt als Mieter der ehemaligen „Oase“-Räume im Pfarrzentrum Christkönig den Förderbescheid aus dem EU-Topf „Leader“ für den neuen Penzberger Seniorentreff. Bewilligt wurde bei einer im Antrag angegebenen Investitionssumme von rund 100.000 Euro eine Leader-Förderung von genau 39.257,57 Euro.
Die EU-Förderung für Penzberger „Casa“ läuft Ende 2024 aus - Caritas und Stadt wollen Seniorentreff weiter betreiben
Haken bei der Geldspritze: Der EU-Zuschuss war nur auf 27 Monate angesetzt. Die EU verlangte, um kein Geld für ein nur zweijähriges Projekt aus dem Fenster zu werfen, deshalb eine Unterschrift: Stadt und Caritas hatten eine Nachhaltigkeitserklärung unterzeichnet, um ihren Willen zur Fortführung zu dokumentieren.
Beide Partner müssen Treff ab 2025 selber finanzieren
Der offene Treff, später mit dem Namen „Casa“ versehen, konnte im Februar 2023 den Betrieb aufnehmen, die offizielle Eröffnung wurde im vergangen Oktober gefeiert. Nun nähert sich die Förderphase ihrem Ende. Ab 2025 muss sich das Projekt selbst tragen – sprich, die beiden Partner müssen es finanzieren. Angesichts der finanziell angespannten Haushaltslage Penzbergs, stellte sich so mancher – vor allem im Seniorenbeirat – die bange Frage: Will sich die Stadt Penzberg das „Casa“ weiterhin leisten?
Beim „Casa“-Sommerfest nach dem regelmäßigen Ehrenamtstreffen – es gibt rund 50 ehrenamtlichen Helfer – gaben am Mittwochabend (17. Juli) sowohl Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) als auch Caritas-Kreisgeschäftsführer Thomas Koterba auf Nachfrage Entwarnung. Stand jetzt gehe er davon aus, „dass es weiter geht“, sagte Korpan.

Im Haushaltsplan bis 2027 drin
Der Anteil der Stadt – sie trägt die Miete (der Vertrag mit der katholischen Kirchenstiftung ist langfristig ausgelegt) und die Nebenkosten – stehe bis 2027 im Finanzplan. „Es wurde nichts gekürzt.“ Über den Plan (und den Haushalt 2024) soll der Stadtrat am 23. Juli befinden. Die Stadt würde sich dann auch ab 2025 an den Personalkosten beteiligen, in welcher Höhe muss noch mit der Caritas verhandelt werden. In Korpan jedenfalls hat der Treff einen Fürsprecher. „Das ist eine unheimlich wichtige Sache, da ist Bewegung drin.“
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Einstellen sei „falsches Signal“
Die „Casa“-Zukunft „ist geregelt“, bestätigte Caritas-Vertreter Koterba. Den Treff weiter zu betreiben sei Wunsch des katholischen Wohlfahrtsverbands. „Der Bedarf ist da.“ Auch in einer „lebendigen Stadt“ wie Penzberg nehme die Zahl an Senioren zu. Da wäre ein Einstellen des Angebot ein „falsches Signal“. Koterba machte klar, dass er ein finanzielles Engagement der Kommune erwartet: „Die Stadt muss aber ihren Anteil leisten.“ Über die genaue Aufteilung sei noch keine Entscheidung getroffen. Koterba rechnet grob mit rund 45.000 Euro an jährlichen Kosten für Personal und laufenden Betrieb.

Anja Fischer ist neue Leiterin
Unabhängig von den weiteren Gesprächen hat die Caritas eine wichtige Personalentscheidung getroffen: Anja Fischer (33) übernimmt Mitte August die Leitung des „Casa“, die Penzbergerin folgt auf Franziska Harbich. Fischer arbeitet derzeit als Substitutions-Lehrerin einer Brückenklasse an der örtlichen Mittelschule. Zudem leitet sie dort die im September 2023 eingeführte offene Ganztagsschule und Betreuung der Caritas, was sie auch nach dem Wechsel machen wird.
Jugend in Angebote einbinden
Im „Casa“ will sie nicht alles umkrempeln, sondern das „tolle Projekt“ so weiterführen. Eines hat sich Fischer aber vorgenommen: „Wir wollen die Jugendarbeit einbinden.“ Denn eigentlich sollte das „Casa“ kein reiner Seniorentreff sein, sondern alle Generationen ansprechen. Doch die Jugendliche gingen derzeit „ein bisschen verloren“, wie die neue Leiterin erkannt hat. Fischer kann sich Projekte für junge Ehrenamtliche vorstellen, zum Beispiel regelmäßiges Kaffeetrinken mit Senioren.
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