„Frischluftfilme“ in Penzberg: Neuer Verein für Open-Air-Kino auf der Berghalde gründet sich
Es sieht gut aus für ein Comeback des Open-Air-Kinos auf der Berghalde. Für den Betrieb gründet sich aktuell ein Verein. Die Ehrenamtlichen starten voraussichtlich im Juli mit Vorführungen.
Penzberg - Die Kinobetreiber Claudia und Markus Wenzl vom Penzberger KinoP. hatten im Jahr 2021 mit ihren Open-Air-Filmvorführungen auf der örtlichen Berghalde ihre Premiere gefeiert. Das sommerliche Angebot kam gut an. Bei der Auflage 2022 waren fast 2400 Besucher gekommen. Doch dann war Schluss.
Die Betreiber des Kino.P konnten das Open-Air-Kino in Penzberg nicht mehr fortführen und schoben einen Verein an - die Gründung ist nun auf den Weg gebracht
In diesem Sommer wollten die beiden Kino-Betreiber die Freiluftaktion zwar gern wieder veranstalten, allerdings könnten sie sich „kein Personal mehr leisten, um eine solche Veranstaltung zu organisieren“, wie die Wenzls vor einigen Wochen mitteilten. Deshalb suchten sie begeisterte Cineasten, um einen Verein für jährliches Open-Air-Kino aus der Taufe zu heben. Das Vorhaben ist mittlerweile einen guten Schritt weiter. Bei einem Treffen wurde die Vereinsgründung auf den Weg gebracht.

Für Open-Air-Anlage verschuldet
Die Wenzls hatten zu einem Infoabend in ihr KinoP. in Penzberg geladen, um die Zukunft des Kino-Open-Airs auf der Berghalde zu besprechen. Es habe „wahnsinnig viel Spaß gemacht“, blickten die Kinobetreiber auf die damaligen Veranstaltungen zurück. Aber wirtschaftlich gesehen sei es „ein absoluter Wahnsinn“ gewesen. Für die Neuanschaffung der Open-Air-Anlage inklusiver aufblasbarer Leinwand haben sich die Kinobetreiber verschuldet, zusätzlich zu der durch die Corona-Einschränkungen immer noch geschwächte Kinokasse. Die Hoffnung, dass sich die Investition auszahlen würde, wurde dann durch eine Schlechtwetterperiode zunichte gemacht.
Das Freiluftkino sei vermisst worden
„Wir standen vor der Entscheidung, die Anlage wieder zu verkaufen, oder um Hilfe zu bitten“, erklärte Claudia Wenzl den rund 60 Anwesenden. Die Stadt habe das Open-Air-Kino in der Vergangenheit sehr unterstützt, auch hätten viele Penzberger 2023 das Freiluft-Event vermisst - so sei die Idee entstanden, dass ein Verein den Fortbestand des Open-Air-Kinos mit ehrenamtlichem Einsatz sichern könnte.
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Gründungstreffen im Bürgerbahnhof
Aus der Idee wurde was Konkretes: Im Penzberger Bürgerbahnhof trafen sich sieben Gründungsmitglieder, um eine Satzung zu entwerfen und sich um die Organisation zu kümmern. Das berichtet Alexandra Hessler namens der Gruppe, die Benediktbeurerin bezeichnet sich als „leidenschaftliche Cineastin“ und war lange im Vorstand des Kochler Kinovereins.

„Frischluftfilme“ voraussichtlich ab 18. Juli
Einen Arbeitstitel für das Penzberger Vereinsprojekt haben die engagierten Kinofans auch schon: „Frischluftfilme“ soll als nächster Schritt offiziell als Verein gegründet werden. Nach der Eintragung beim Registergericht und Bescheinigung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt, können weitere Mitglieder aufgenommen und Spenden angenommen werden. Es gibt auch schon einen Zeitplan: Ab voraussichtlich Donnerstag (18. Juli) soll an zwei Wochenenden jeweils von Donnerstag bis Sonntag wieder die Leinwand auf der Berghalte aufgeblasen wird. Der neue Verein zeigt dann in Kooperation mit dem KinoP. die „Frischluftfilme“, wie Hessler mitteilt.
Für Infos zum Verein in Liste eintragen
Da sich der Verein in der Gründungsphase befindet, gibt es noch keine direkte Möglichkeit, Mitglied zu werden. Im KinoP. in Penzberg liegt aber eine Liste aus: In diese können sich Interessenten eintragen, die in Sachen Verein und Open-Air-Kino auf dem Laufenden gehalten werden möchten.
Engagierte Cineasten
„Uns ist es einfach ein großes Anliegen, dass diese schöne Tradition des Sommerkinos an der frischen Luft weitergeht“, sagt Hessler. Neben Hessler ist Susanne Jordan aktiv dabei, sie hat bereits einen Verein gegründet und kennt sich mit den bürokratischen Hürden aus. Katrin Stichhan bringt ihre Erfahrung als Projektmanagerin ein und freut sich, „dass hier in Penzberg etwas Kulturelles geboten wird, bei dem Menschen miteinander etwas auf die Beine stellen“. Für die Vereinskasse wollen Heinz Rink und Antje Thamm zuständig sein, für Spenden und Sponsoring Edith Rink. Und Jürgen Legler ist schon fleißig am Gestalten einer Website.
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