Penzberg: Staatsminister Gerlach und Bernreiter besichtigen Wohnbauprojekt „An den Eichen“
Die zweite Bewerbungsphase für Penzbergs kommunales Wohnbauprojekt „An den Eichen“ läuft. Im jüngsten Stadtrat gab die Verwaltung angepasste Richtlinien dazu bekannt. Gleich zwei Staatsminister machten sich bei einem Pressetermin ein eigenes Bild von den entstandenen Wohnungen.
Penzberg – 149 neue Wohnung in Penzberg. Diese sind durch das kommunale Wohnbauprojekt „An den Eichen“ entstanden. Davon sind 33 Mietwohnungen bereits bezogen. Nun läuft das zweite Bewerbungsverfahren. Verteilt auf vier Häuserzeilen gibt es Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen. Baubeginn war im Jahr 2021 (Rundschau berichtete). Die Bayrische Staatsregierung förderte das Projekt mit rund 20 Millionen Euro, da hier vorrangig Wohnraum für Menschen der Daseinsvorsorge entstanden ist.
Wohnanlage „An den Eichen“ in Penzberg: zweites Vergabeverfahren läuft
In der jüngsten Stadtratssitzung ermutigte Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) dazu, bei dem laufenden Bewerbungsverfahren für die Wohnungen „An den Eichen“ teilzunehmen. „Keine Scheu“ sollten die Bürger davor haben, sich – vielleicht auch zum zweiten Mal – zu bewerben. Um „viele Leute der Bevölkerung abzudecken“ hat die Verwaltung die Richtlinien angepasst (siehe Kasten).
Geänderte Vergaberichtlinien
Für das zweite Bewerbungsverfahren auf die Wohnungen „An den Eichen“ hat die Stadt die Vergabekriterien überarbeitet:
• Nummer zwei der Vergaberichtlinien: Topf eins – Mitarbeitergewinnung nicht mehr nur für den sozialen Bereich, sondern für den Gemeinbedarf auf Antrag und nach Prüfung.
• Vergaberichtlinie vier: Topf drei – Personen müssen nicht mehr seit drei zusammenhängenden Jahren, sondern seit sechs Monaten in Penzberg leben oder arbeiten.
• Vergaberichtlinie sechs: Die Stadt kann weitere Finanzierungsnachweise anfordern.
• Vergaberichtlinie sieben: Hauptwohnsitz oder Hauptberuf nicht mehr seit drei Jahren, sondern seit sechs Monaten in Penzberg.
Bewerbung: Interessierte finden online unter www.penzberg.de/rathaus/bekanntmachungen/finanzen/vergabe-wohnanlage-an-den-eichen Infos und die Bewerbungsunterlagen.
Die zuständigen Sachbearbeiter sind unter Telefon 08856/813205 (Montag, Dienstag, Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und Donnerstag von 14.30 bis 18 Uhr) erreichbar.
Um sich selbst ein Bild von dem Projekt zu machen, hatten sich die Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach (CSU), sowie Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter (CSU), angekündigt.
Gerlach und Bernreiter arbeiten zusammen an dem Förderprogramm „Daseinsvorsorge“ für Wohnbau. Ziel ist, durch bezahlbare Wohnungen Anreize für Menschen in Berufen der Daseinsvorsorge – zum Beispiel Menschen in der Pflege, im Gesundheitswesen und im Kita-Bereich – zu schaffen. Damit sie sich weiterhin in diesen Bereichen engagieren.

Das Thema Wohnen falle eigentlich nicht in ihren Bereich, erklärte Gerlach. Aber Menschen in Berufen der Daseinsvorsorge eben schon. Wohnungsmangel könne ein Hindernis darstellen, Tätigkeiten im sozialen Bereich aufzunehmen. Das Penzberger Bauprojekt, bei dem vor allem Menschen der Daseinsvorsorge Anspruch auf Wohnungen haben, wirke dem gezielt entgegen.
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Wohnraum hat – wie die eigene Haut und die Kleidung – mit Schutz, mit Wohlbefinden zu tun, erklärte Gerlach. „Wir brauchen Menschen, die sich um andere Menschen kümmern“ – darum sei es wichtig, Wohnraum für eben solche Personen zu schaffen.
Staatsminister Gerlach und Bernreiter besichtigen Wohnanlage „An den Eichen“ in Penzberg
Lob gab es auch von Bernreiter. Penzberg sei „ein Stück Voraus“ mit seinem Wohnbauprojekt, das einen „wichtigen Beitrag“ leistet. Um die Dimension einzuordnen stellte Bernreiter fest, das Projekt sei eines der größten von kommunalem Wohnungsbau in Oberbayern. Ebenso lobte er, dass alle Wohnungen barrierefrei sind.
Mit mehr als 20 Millionen Euro sowie einem zinsverbilligten Darlehen wurde die Stadt bei dem Projekt unterstützt, sagte Bernreiter stolz. Insgesamt wird das Projekt wohl rund 58 Millionen Euro kosten, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Bei seiner Ansprache erläuterte Bürgermeister Korpan, wie die Wohnungen verteilt werden. Mit drei Personengruppen plant die Stadt bei der Vergabe: Topf eins berücksichtigt Wohnungen, die für den Gemeinbedarf zur Mitarbeitergewinnung angemietet werden, Topf zwei sind rollstuhlgerechte Wohnungen und in Topf drei sonstige Bewerber.

Nachwuchs in sozialen Berufen fehle, sagte Korpan. Bei allen Anreizen, die die Bundesregierung schon schaffe, Stichwort Pflegebonus, habe sie „einen wesentlichen Punkt vergessen“. Das Wohnen. Daher sei das Bauprojekt von großer Bedeutung.
Stadtbaumeister Justus Klement griff Gerlachs Metapher der drei Häute auf – und ergänzte eine Vierte: die Wohnanlage. Man habe „auch die Stadt und das Haus mitgedacht“, sagte er. Die Sonderkonstruktion „Städtebauförderung“ der Regierung von Oberbayern sei ein Instrument „das uns wirklich hilft“, bedankte sich der Stadtbaumeister für die Förderung des entstandenen Häuserkomplex.
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