Bereit für Badespaß: Ein erster Blick ins Penzberger Familienbad „Piorama“

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Wolken draußen und Wolken innen. Die Decke im Badebereich des neuen Penzberger Familienbads „Piorama“ ist mit LED-Wölkchen verziert. © Anne Rossa

Penzberg - Das neue Penzberger Familienbad „Piorama“ wird am Samstag (18. November) offiziell eröffnet. Die Rundschau macht einen ersten Rundgang.

Bei dem Presserundgang mit Stadtwerke-Vorstand André Behre, Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) und Ulriker Franz, Bereichsleiterin Hallenbad bei den Stadtwerken und für den Neubau verantwortlich, bekam die Rundschau einen Eindruck von dem fast fertig gestellten 33 Millionen Euro teuren Projekt.

Das Parkhaus, das die Besucher an der Birkenstraße erwartet, sei fertig und am Eröffnungssamstag (18. November) geöffnet, informiert Behre. Nur die Begrünung werde man im kommenden Jahr vornehmen. Der Gang über den Vorplatz solle an die Moorlandschaft erinnern, die typisch für Penzberg ist. 50 Bäume, Birken und Kiefern, wurden hier bereits gepflanzt, auch etliche Latschenkiefern und Gräser.

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Das Parkhaus neben dem Familienbad steht und ist bereit für die Besucher, nur die Begrünung fehlt noch. © Anne Rossa
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Der Gang über den Vorplatz soll an eine Moorlandschaft erinnern. © Anne Rossa

Die letzte Schicht kommt 2024

Der Boden, auf dem man auf den Eingang steuert wird im Frühjahr 2024 fertiggestellt. Die Deckschicht fehle noch, könne aber aufgrund der niedrigen Temperaturen nicht mehr in diesem Jahr aufgetragen werden. Auch der Außenbereich wird „im Laufe des nächsten Jahres“ fertig, erklärt Behre.

Infos online

Weitere Infos zum „Piorama“ und zum Eröffnungsprogramm unter www.piorama.de.

Hinter den automatischen Schiebetüren erwartet die Besucher ein Empfangsbereich. Karten gibt es an der Theke oder am Kassenautomat. Ein kleiner Shop versorgt die Badegäste mit Taucherbrillen, Badehose und Co.; ein Getränke- und Snackautomat soll zukünftig für den kleinen Genuss zwischendurch sorgen.

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Der Eingangsbereich mit der großen Theke und den Schranken zur Umkleide. © Anne Rossa

Mit dem erworbenen Chip geht es dann durch die Schranke weiter in den Umkleidebereich. Die Schulklassen haben hier ihren eigenen Zugang und Bereich, erklärt der Vorstand des Kommunalunternehmens (KU). 400 Schränke stehen den Gästen zur Verfügung. Ein paar der Schließfächer haben sogar Strom, um das Handy während des Aufenthalts zu laden.

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Nicht nur die eigenen Batterien kann man während dem „Piorama“-Besuch aufladen. Auch das Handy bekommt Strom. © Anne Rossa

Ein Blick hinter die Kulissen

Auch durch den Technik-Raum des Schwimmbads geht die Presseführung, bei der Behre die Filteranlagen, Lüftungen, Pumpen, Steuerkästen und die Anlage für die Fußbodenheizung zeigt. Dort kann man auch die Seite des größten Beckens, das Sportbecken, bestaunen. Mit 800.000 Litern, einer Tiefe von stellenweise vier Metern, einer Länge von 25 Metern und einem ein- und drei Meter Sprungbrett ist es gut ausgerüstet für alle Sportbegeisterten. Insgesamt 1.1 Millionen Liter Wasser werden in den diversen Filtern ständig in Bewegung gehalten, damit es frisch bleibt.

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Einer der zahlreichen Filter. Darüber liegt das große Schwimmerbecken. © Anne Rossa

Im ersten Stock geht es in den Badebereich. Hier findet sich das Kinderbecken, das Erlebnisbecken mit Strömungskanal, Sprudelliegen, 200.000 Liter und einer Wassertemperatur von rund 32 Grad. Auch der Gastronomie-Bereich ist hier. Die Decke soll an einen Himmel erinnern – mit LED-Wolken, wie der KU-Chef erklärt. Das Designkonzept ergänzt Bereichsleiterin Franz, sei Wald, Gebirge und Berge, das mit Farben, Materialien und Formen immer wieder aufgegriffen werde.

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Der Spielbereich für die kleinen Gäste liegt in Sichtweite der Gastronomie. So können die Kinder spielen und die Eltern in Ruhe einen Kaffee trinken. © Anne Rossa
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Das Erlebnisbecken mit Strömungskanal. Im Hintergrund der Spielbereich und die Gastronomie. © Anne Rossa

Das größte Becken des Familienbads

Das Schwimmerbecken ist durch eine Glaswand getrennt – dort herrschen 28 Grad, bei einer Wassertemperatur von rund 26 Grad. Der Sprungturm ist über eine Galerie zu erreichen. Auch hat das Becken einen Hubboden. Damit kann man bei einem Teil des Beckens die Tiefe verstellen – von 90 Zentimeter bis 1.80 Meter, gibt Ulrike Franz Auskunft.

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Das große Schwimmerbecken fasst 800.000 Liter. © Anne Rossa

Auf eine Besonderheit macht Stadtwerke-Vorstand Behre aufmerksam: Die Schwimmbereiche seien mit einem intelligenten Kamerasystem ausgestattet, das „ungewöhnliche Bademuster“ erkennt und über ein Armband den Bademeister alarmieren kann. „Retten muss natürlich von Menschen passieren“, sagt Behre – aber besonders mit Blick auf Personalmangel könne die Künstliche Intelligenz eine gute Ergänzung sein.

Auch auf die Barrierefreiheit wird geachtet. Aufzüge und ein Lift, der Personen mit körperlicher Behinderung ins Wasser heben kann, sind vorhanden. Brailleschrift für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen wird noch installiert, ergänzt Franz.

Ein langer Weg zur Eröffnung

Der Neubau des Familienbads und der Abriss des alten Wellenbads war nicht unumstritten gewesen. 2018 hatte es eine Bürgerinitiative gegen das Vorhaben bis zu einem Bürgerentscheid geschafft – bei dem sich eine 61-Prozent-Mehrheit für den Bau und gegen die Sanierung des in die Jahre gekommenen Wellenbads aussprach. Nach 43 Jahren im Dienst und rund fünf Millionen Gästen wurde das Wellenbad 2019 abgerissen. Im November 2019 war Spatenstich für den Neubau. Doch das Projekt verzögert sich wegen Umplanungen um ein ganzes Jahr. Ende März 2020 hatte sich das Kommunalunternehmen vom Architekten getrennt. Es folgte ein Baustopp, erst Anfang Oktober 2020 rückte die Rohbaufirma an. Im November vor drei Jahren wurde Hebauf gefeiert. Die Eröffnung war damals für November oder Dezember 2022 vorgesehen – ein Zeitplan, der sich allerdings nicht halten ließ. Auch die Kosten kletterten: Aus anfangs geschätzten rund 20 Millionen Euro sind laut Stadtwerke-Vorstand André Behre nun um die 33 Millionen Euro geworden. Andreas Baar

Ab durch die Röhre

Zurück im Freizeitbereich kann der Besucher durch das Fenster einen Blick auf die 110 Meter lange Rutsche werfen. Diese erreicht man über eine Treppe, die mit einem Rutschring (als Ein- oder Zweisitzer) ausgestattet, erklommen wird. Oben angekommen, erklärt Franz, dass dort die bauliche Erweiterungsmöglichkeit für zwei weitere Rutschen besteht. Man könne jederzeit anbauen. Eine Doppelrutsche, ein „Doppelracer“ und eine „Speedrutsche“ seien beispielsweise möglich.

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Testen schon mal die Rutsche: Bürgermeister Stefan Korpan (l.) und Stadtwerke-Vorstand André Behre. © Anne Rossa

Weiter führt der Rundgang in den Saunabereich. Dieser ist noch nicht fertig und wird laut Franz, wenn alles glatt läuft, Anfang 2024 öffnen. Grund für die verzögerte Fertigstellung, erklärt KU-Chef Behre, sei die falsche Lieferung der Schindeln, die die Außenfassade schmücken. Dadurch habe sich alles im Bauzeitplan nach hinten verschoben. Drei Saunen und ein Dampfbad sind aber schon fertig und warten auf ihre Eröffnung.

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Der Saunabereich ist noch verpackt, soll aber Anfang 2024 geöffnet werden. © Anne Rossa

Nur der Außenbereich der Sauna ist noch eine Baustelle, weshalb man entschieden habe, diese geschlossen zu lassen. Handwerker müssten dort täglich arbeiten, das passe nicht zu einem Erholungsbereich. Ist er dann für die Gäste zugänglich erwartet sie außer den Saunen auch ein Infinitypool und ein Tauchbecken.

Der Badespaß kann beginnen

Der erste reguläre Badetag ist am Sonntag (19. November) von 10 bis 21 Uhr.

Eine Ampel für die Badegäste des „Piorama“

Nun führt der Weg wieder über den Erholungsbereich zurück zum Eingang. Die Kapazität des Badebereichs sei derzeit mit 350 Badegästen kalkuliert, berichtet Behre. Bei mehr Besuchern ginge der Badespaß verloren. Auf der „Piorama“-Internetseite wolle man eine „Badeampel“ programmieren, die die aktuelle Auslastung zeigt. 150 weitere Gäste würden im Saunabereich Platz finden. Also maximal 500 Besucher auf einmal. Aber man müsse sich noch an die Zahlen „rantasten“ meint der Stadtwerke-Vorstand. Erfahrungswerte habe man schließlich keine.

Wieder im Eingangsbereich angekommen, fasst der KU-Chef zusammen: Das Bad „der Öffentlichkeit übergeben zu dürfen“ erfülle ihn mit Stolz. Behre ist sich sicher, dass es einen echten Mehrwert für die Stadt darstellen wird. Auch Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan ist frohen Mutes. In einer Zeit, wo viele Bäder schließen würden, sei das „Piorama“-Projekt „einmalig“.

Das Programm zur Eröffnung am Samstag (18. November)

• 10.15 Uhr: Eröffnungsrede und Schlüsselübergabe

• 12 Uhr: Programmstart ( mit Kinderschminken, Technik-Führung und vieles mehr)

• Eventprogramm bis 16 Uhr: Vorführung der Isar-Nixen München, Überraschungsevents, Wettschwimmen, Wettrutschen und vieles mehr.

Jubiläumsprogramm des TSV Penzberg zum 125 Jahre-Aktivtag:

• Im „Piorama“: Wassergymnastik mit Karin Sonnenstuhl (ab 13.45 Uhr)

• Ab 10 Uhr großes Programm in der Turnhalle an der Seeshaupterstraße

Weitere Infos zum TSV-Aktivtag online unter www.tsv-penzberg.de

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