Zwei frühere CSU-Minister hören auf: Zwölf Bayern-Abgeordnete treten zur Neuwahl nicht mehr an
Mehr als 100 Abgeordnete treten nicht mehr zur Bundestags-Neuwahl an, darunter auch zwölf aus Bayern. Manche hören aufgrund des Alters auf, andere wegen „Hass“.
Nach der Bundestagswahl am 23. Februar wird sich das Parlament neu ordnen. Frische Gesichter werden in den Bundestag einziehen – bekannte Größen werden sich verabschieden. Das betrifft auch Politiker aus Bayern. Insgesamt zwölf Abgeordnete aus dem Freistaat treten 2025 nicht mehr an. Ein Überblick:
CSU bei der Neuwahl: Ex-Minister Ramsauer und Friedrich verlassen den Bundestag
Unter den Abgängen sind auch zwei frühere Bundesminister: Peter Ramsauer und Hans-Peter Friedrich (beide CSU). Ramsauer sitzt seit 1990 ununterbrochen im Deutschen Bundestag und ist dort der dienstälteste Abgeordnete. Er war unter Angela Merkel Bundesverkehrsminister. Friedrich bekleidete unter der Kanzlerin das Innen- sowie kommissarisch mehrere Monate das Landwirtschaftsministerium. Beide treten nicht mehr in ihren Wahlkreisen (Traunstein und Hof) an. Es sei nun auch altersbedingt der richtige Zeitpunkt, hieß es. Bereits aus dem Bundestag verabschiedet hatte sich dieses Jahr Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuer (Passau).

Neben Friedrich und Ramsauer verlassen auch andere „alte Haudegen“ der CSU den Bundestag. So tritt Max Straubinger (Rottal-Inn) nicht mehr an. Er war seit 1994 im Parlament vertreten und zieht sich nun ebenso freiwillig zurück wie Paul Lehrieder (seit 2005, Würzburg).
Andere Politiker wollten weitermachen, scheiterten aber an der Aufstellung in ihrem Wahlkreis. So wäre der CSU-Abgeordnete Erich Irlstorfer auch im nächsten Bundestag gerne vertreten gewesen, verlor aber die Direktkandidaten-Nominierung in Freising. Bernhard Loos verlor seine Nominierungswahl in München-Nord.
Bayern im Bundestag: Grünen-Transfrau Ganserer hört wegen „menschenverachtendem Hass“ auf
Bei den Grünen gibt es vier Veränderungen. Manuela Rottmann (Bad Kissingen) gab im Frühjahr bekannt, nicht mehr zu kandidieren. Sie wurde zur Schatzmeisterin im Grünen-Bundesvorstand gewählt. Die Staatssekretärin im Familienministerium, Ekin Deligöz (Neu-Ulm), will nach eigenen Angaben wieder in ihrem früheren Beruf als Verwaltungswissenschaftlerin arbeiten, Beate Walter-Rosenheimer (Fürstenfeldbruck) als Psychologin.
Meine news
Auch Tessa Ganserer (Nürnberg-Nord) hört auf. Sie begründete dies mit „menschenverachtendem Hass“, der ihr als Transfrau permanent entgegengebracht worden sei. Ganserer, gebürtig aus Zwiesel im Bayrischen Wald, saß acht Jahre im Landtag und nun eine Legislatur im Bundestag. Sie zieht sich komplett aus der Politik zurück.
Veränderungen gibt es auch bei SPD und Linken. Claudia Tausend (München-Ost) wird nicht mehr für die SPD antreten. Bei den bayrischen Linken hört die gebürtige Österreicherin Susanne Ferschl auf (Ostallgäu). Im Schreiben an die Mitglieder spricht die Kaufbeurerin von „Spaltung“ durch das „Bündnis Sahra Wagenknecht“. Sie habe Weggefährten ans BSW verloren und möchte sich nun neuen Herausforderungen stellen.