Bahnstreik in Bayern gestartet: Was am Morgen noch fährt
Seit 2 Uhr nachts hat die GDL zum Großkampf aufgerufen – wieder sollen im Personenverkehr viele Züge stillstehen. Alle Neuigkeiten über die wichtigsten Strecken in Bayern.
- Bahnstreik in Bayern ! Ab dem 10. Januar, um 2 Uhr beginnt offiziell der Streik der GDL im Personenverkehr und soll bis einschließlich Freitag, 12. Dezember, 18 Uhr, andauern.
- Dieser News-Ticker informiert Sie live über Störungen, Ausfälle und überraschend fahrende Züge während des Streiks und wird ständig aktualisiert.
- Hintergrund: Warum trotz Streik im Freistaat noch viele Züge fahren – Einblick in Bayerns Schienennetz
München – Wie groß die Auswirkungen des GDL-Streiks letztlich sein werden, kann niemand vorhersehen. Einzelne Mitglieder der Branche aber gehen davon aus, dass es sich in Grenzen halten wird – zumindest in Bayern. Denn direkt betroffen sind vom Streik nur die DB und allenfalls die Transdev – das zweitgrößte Eisenbahnunternehmen in Deutschland, zu dem unter anderem auch die Bayerische Regionalbahn (BRB) gehört. Vergangene Streiks haben aber auch hier gezeigt: Die meisten Züge der BRB sind gefahren. Das liegt auch daran, dass die BRB wenige Lokführer hat, die Mitglied in der GDL sind.
Einzelne Einschränkungen sind zu erwarten
Neben der DB Regio geht auch Go-Ahead davon aus, weitestgehend fahren zu können. Einzelne Einschränkungen werde man aber trotzdem spüren, sagt Pressesprecher Winfried Karg. Das ließe sich nicht verhindern. Das bestätigt auch der Pressesprecher Thomas Prechtl von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG): „Das System Bahn ist ein riesiges Räderwerk. Wenn Teile davon wegbrechen, hat das auch Folgewirkungen.“ Was noch fährt und was nicht, hängt auch immer von der Frage ab, wer letztlich streikt.
Auf den Erfahrungswerten der vergangenen Streiks, fußt die Einschätzung des Go-Ahead Pressesprechers Winfried Karg, hinsichtlich der Prognosen zu den eigenen Streckenverbindungen. Auch die Pressesprecherin der BRB, Annette Luckner, kann lediglich aus vergangenen Erfahrungen sprechen, aber darüber hinaus nichts versprechen.
Da sich der Eisenbahnkonzern Netinera erst vor Kurzem mit der GDL geeinigt hat, ist davon auszugehen, dass auch auf diesen Strecken (Agilis, Waldbahn, Oberpfalzbahn, Alex) kaum Ausfälle zu verzeichnen sind. Zu Einschränkungen kann es aufgrund der Abhängigkeit zur DB, etwa durch verpasste Anschlussverbindungen und streikende Fahrdienstleiter, aber überall kommen.
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Erste Prognose: Diese Züge sollten weitestgehend fahren
- Go-Ahead (Ulm – Augsburg – München)
- Go-Ahead (München – Augsburg – Würzburg)
- Agilis
- Waldbahn
- Oberpfalzbahn
- Alex
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Erste Prognose: Auf diesen Strecken wird es voraussichtlich Ausfälle und Verspätungen geben
- DB Fernverkehr (großflächig, nur 20 Prozent der Züge fahren)
- DB Regio (großflächig)
- Go-Ahead (München – Buchloe – Lindau)
- Bayerische Regionalbahn (wobei vergangene Streiks zeigten: letztlich waren kaum Züge betroffen)
Für München erwartet man ebenfalls Ausfälle und hat vorsorglich einen Notfallplan für die S-Bahn veröffentlicht.
Forderungen der GDL: weniger Arbeit bei mehr Lohn
Unaufhörlich beharrt die Gewerkschaft der Deutschen Lokführer (GDL) auf ihren Forderungen gegenüber dem Arbeitgeber Deutsche Bahn (DB): eine Absenkung der Arbeitszeit auf eine 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter, die Einführung einer grundsätzlichen Fünf-Schichten-Woche bei einer gleichzeitig spürbaren Entgelterhöhung. Die DB hält dagegen. Personalchef Martin Seiler sagte zuletzt im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung, eine Lohnerhöhung bei gleichzeitiger Arbeitszeitkürzung werde es nicht geben. Man sei aber bereit, den Mitarbeitenden die Wahl zu lassen: weniger Stunden oder weniger Geld.
Dieses Angebot hat die GDL unter ihrem Vorsitzenden, Claus Weselsky, bislang ausgeschlagen. Damit kommt es erneut zur Eskalation des Tarifstreits: Die GDL kündigte für Mittwoch, 10. Januar ab 2 Uhr nachts einen Streik im Personenverkehr an. Dieser soll bis in die Abendstunden des Freitags, 12. Januar, andauern.
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