GDL-Streik legt Bayern lahm: Welche Verbindungen noch fahren

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Ab Mittwoch will die Lokführergewerkschaft GDL in Bayern streiken. Es ist mit Zugausfällen und Verspätungen zu rechnen. Doch auf manchen Verbindungen fahren noch Züge. © IMAGO/Dwi Anoraganingrum

Der Streik der Lokführergewerkschaft wird ganz Bayern treffen. Die Züge stehen still. Doch einige Verbindungen sollen weiter befahren werden.

München – Ab Mittwoch stehen in ganz Bayern viele Züge still. In der Nacht zum Mittwoch beginnt die Lokführergewerkschaft GDL mit den Bahnstreiks. Bis Freitagabend (12. Januar) sollen Mitarbeiter im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr ihre Arbeit niederlegen. In Bayern ist mit massiven Einschränkungen des Zugverkehrs zu rechnen. Millionen Fahrgäste werden betroffen sein. Doch es gibt auch Verbindungen, die nicht bestreikt werden.

GDL-Streik: Deutsche Bahn kündigt Notfahrplan an – Sonderhotline für Fahrgäste

Die Deutsche Bahn hat für Montag einen Notfahrplan für den GDL-Streik angekündigt. „Der Notfahrplan sichert nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der DB“, schreibt der Konzern auf seiner Homepage. „Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt.“ Fahrgäste sind zudem angehalten, sich auf der Homepage oder in der App über die aktuellen Bedingungen zu informieren.

Alle Fahrgäste, die ihre für Mittwoch, 10. Januar, bis Freitag, 12. Januar, geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben müssen, können ihr Ticket laut Bahn-Angaben zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

DB-Konzern will GDL-Streik vor Gericht verhindern

Zudem haben Fahrgäste im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am Montag, 8. Januar, und Dienstag, 9. Januar, früher zu fahren, so die Bahn. Für Informationen über die aktuelle Verkehrslage hat die Bahn eine kostenfreie Hotline eingerichtet. Sie ist der 0 80 00/99 66 33 zu erreichen.

Etwas Hoffnung besteht für Bahn-Fahrer allerdings noch. Denn der Konzern will gegen die Streiks vorgehen. Die DB hat am Montagmorgen wie angekündigt beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung eingereicht, um den Streik der GDL zu verhindern. Wann die Gerichtsverhandlung beginnt, stehe aktuell noch nicht fest, teilte ein Konzernsprecher mit. 

GDL-Streik betrifft privaten Eisenbahngesellschaften nicht – auch U-Bahn und Tram nicht betroffen

Nicht gestreikt wird bei den privaten Eisenbahngesellschaften, die auf mehreren wichtigen Strecken fahren. Die Unternehmen wollen ihren Zugverkehr so weit möglich in vollem Umfang aufrechterhalten, könnten aber indirekt getroffen werden, falls auch Stellwerker oder Fahrdienstleiter der DB Netz nicht arbeiten.

So sollen die Züge der privaten österreichischen Westbahn von München nach Wien wie üblich am über Rosenheim, Salzburg und Linz in die österreichische Hauptstadt fahren. Gute Nachricht für viele Pendler: Vom Streik nicht betroffen sind zudem Tram und U-Bahnen sowie Busse. Es ist jedoch mit erhöhtem Fahrgastaufkommen und Verspätungen zu rechnen.

Go Ahead Bayern rechnet mit Verspätungen und Ausfällen

Bei Go Ahead Bayern rechnet man ebenfalls mit Verspätungen und Ausfällen. Die Züge des Unternehmens fahren unter anderem auf der stark frequentierten Strecke Augsburg-München. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass vor allem die Allgäuer Strecke zwischen München und Lindau stärker von Streiks betroffen gewesen ist, sagte ein Sprecher unserer Redaktion. Das Augsburger Netz mit den Strecken München-Augsburg-Ulm und Würzburg habe hingegen bei den vergangenen Streiks gut funktioniert.

„Es kann dennoch zu Zugausfällen und Verspätungen kommen, wenn etwa Infrastruktureinrichtungen der DB Netz bestreikt werden sollten, oder wenn Lokführer auf ihrem Weg zum Dienst infolge bestreikter Verbindungen nicht rechtzeitig an ihrem Einsatzort ankämen“, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage. Fahrgäste sollten sich daher vor der Fahrt online informieren.

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Bayerische Regiobahn: Nur sehr wenige Mitarbeiter bei der GDL

Bei der Bayerischen Regiobahn seien nur sehr wenige Mitarbeiter GDL-Mitglieder, sagte eine Sprecherin. Besonders angewiesen sei man auf die Fahrdienstleitenden bei der DB. Daher könne es zu Ausfällen und Verspätungen kommen. Ziel der BRB ist es, die Strecken weitgehend normal zu bedienen. „Inwieweit die BRB indirekt, zum Beispiel durch streikende Fahrdienstleitende der DB betroffen wäre, ist nicht absehbar“, heißt es auf der Homepage.

Agilis und Länderbahn wollen Betrieb aufrechterhalten

Agilis in Regensburg will den Betrieb so weit wie möglich aufrechterhalten. Das Stellwerk in Weiden in der Oberpfalz werde bestreikt, schreibt das Unternehmen am Montag auf seiner Webseite. „Daher entfallen am Nachmittag und Abend die agilis-Züge zwischen Weiden und Schwarzenbach. Wir versuchen einen Pendelverkehr mit Ersatzbussen einzurichten“, heißt es weiter. Agilis fährt unter anderem von Regensburg entlang der Donau, sowohl in Richtung Schwaben als auch nach Niederbayern.

Die Länderbahn teilte lediglich mit, die Auswirkungen des Warnstreiks könnten auch in den Netzen der Oberpfalzbahn und des Alex spürbar werden könnten. Es sei mit kurzfristigen Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. (vfi)

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