Sperrung der Staatsstraße: Schleichverkehr sorgt für Schlagloch-Piste im Dorf
Die Sperrung der Straße zwischen Jesenwang und Moorenweis hat weitreichende Folgen - allem voran für den Weiler Brandenberg. Die nicht asphaltierte Dorfstraße mutiert zur Schlaglochpiste.
Die Staatsstraße 2054 zwischen Jesenwang und Moorenweis ist seit Anfang August und voraussichtlich noch bis Dezember gesperrt. Viele Autofahrer, die zwischen Kottgeisering und Moorenweis/Türkenfeld verkehren, nutzen einen Schleichweg durch kleinen Moorenweiser Ortsteil Brandenberg.
Kampf um Asphaltierung
Und genau ein Teil dieses Schleichweges ist laut Alois Schmid, der in Brandberg seit Geburt an wohnt, für eine Umleitung nicht geeignet, da dieser nicht asphaltiert ist. Vor allem im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr ist der Weg aber stark frequentiert. Das wiederum führt inzwischen dazu, dass sich auf dem unbefestigten Teilstück unzählige und teilweise sehr tiefe Straßenlöcher gebildet haben. Schmid hat nach eigenen Angaben, wie er schmunzelnd anmerkt, bis vergangenen Sonntag genau 999 Schlaglöcher gezählt. Er ist sich sicher, dass inzwischen die 1000er-Marke weit überschritten ist. Seit Montag weist Schmid auf beiden Straßenseiten mit einem von ihm angefertigten Schild auf die Schlaglöcher hin.
Zuständig für dieses Teilstück ist die Gemeinde Kottgeisering. Schmid kämpft seit Jahrzehnten darum, dass die 773 Meter lange Straße endlich geteert wird, erhielt vor einigen Jahren aber bereits das endgültige Nein.
Erschwerend kommt laut Schmid hinzu, dass besonders nach Regenfällen die Schlaglöcher mit Wasser voll sind. Das wiederum führt dazu, dass Fahrradfahrer von den vorbeifahrenden Fahrzeugen angespritzt werden.
Bei einer Anfrage bei der Gemeinde Kottgeisering bekam Schmid Ende vergangener Woche zur Antwort, dass es zwar beabsichtigt sei, die Straße wieder herzurichten, jedoch erst, nachdem die Baumaßnahme an der Staatsstraße abgeschlossen ist. „Der Zustand der Ortsverbindungsstraße hat sich zugegebenermaßen verschlechtert, was insbesondere der Nutzung als ,Schleichweg` während der Baumaßnahme an der Staatsstraße 2054 geschuldet ist“, heißt in einem Schreiben der Gemeinde.
Käme noch mehr Verkehr?
Es sei beabsichtigt, die Straße wieder herzurichten, sobald die Baumaßnahme abgeschlossen ist, wird von Seiten der Gemeinde versichert. Vorher ergebe eine Sanierung wenig Sinn, weil zu befürchten sei, dass noch mehr „Schleichverkehr“ angezogen werde. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer in der Stunde solle zur Sicherheit des Verkehrs beitragen.
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Alois Schmid hingegen meint, dass bis dahin das betreffende Straßenstück mit noch mehr Schlaglöchern überzogen werde und somit ein noch größerer Schaden entstehe. Er fordert, dass jetzt etwas getan werden muss. (obm)