Seit 70 Jahren eine Stütze im Sopran: Gudrun Dobrindt ist LOV-Ehrenmitglied

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Gudrun Dobrindt (2.v.r.) wurde zum LOV-Ehrenmitglied ernannt. Mit auf dem Bild von links: Raphael Forstner, Franz Pech (Ehrung für 20 Jahre LOV-Mitgliedschaft) und Sandra Mayr. © Privat

Der Liederkranz-Orchesterverein Peißenberg (LOV) hat eine neue Vorsitzende. Bei der jüngsten Jahresversammlung wurde zudem eine ganz besondere Sängerin für ihre Vereinstreue geehrt.

Gudrun Dobrindt macht beim Pressegespräch einen derart frischen und fidelen Eindruck, dass man es kaum glauben kann, dass sie schon 88 Jahre alt ist. Die Seniorin, Mutter des Bundestagsabgeordneten Alexander Dobrindt, singt beim LOV im Sopran – und das seit mehr als 70 Jahren. Für ihre lange Vereinstreue wurde Dobrindt bei der jüngsten Jahresversammlung zum Ehrenmitglied ernannt.

Dobrindt und der LOV – das ist eine ganz enge Beziehung. „Singen ist mein Hobby. Und die Atmosphäre beim LOV ist immer schon toll gewesen. Es hat für mich nie einen Grund gegeben, den Verein zu verlassen“, erzählt Dobrindt. Im zarten Alter von 18 Jahren wurde sie 1954 offizielles LOV-Mitglied. Die Liebe zur Musik hat sie zum Verein gezogen: „Ich habe damals schon Klavier gespielt und im Gymnasium im Chor gesungen.“ Dobrindt wurde im Eintrittsjahr gleich zur Faschingsprinzessin gekürt. Damals veranstaltete der LOV noch große Bälle mit eigenem Orchester und eigener Big-Band.

Dobrindt beteiligt sich bis heute aktiv am Vereinsleben – und daran soll sich auch in Zukunft so schnell nichts ändern: „Es macht mir einfach Spaß. Solange es geht, werde ich singen“, kündigt Dobrindt mit einem breiten Lächeln im Gesicht an. Musikalisch ist sie für den LOV eine feste Stütze: „Sie hat eine unglaublich sichere Stimme. Sie trifft immer den Ton“, schwärmt Raphael Forstner, der zweite LOV-Vorsitzende. Auch von Sandra Mayr gibt es nur lobende Worte: „Die Gudrun ist eine ganz bemerkenswerte Sängerin.“

Apropos Sandra Mayr: Sie bekam bei den Neuwahlen das Vertrauen als neue Vorsitzende ausgesprochen. „Ich freue mich riesig, das Amt in einem so traditionellen und alteingesessenen Verein ausüben zu dürfen. Das ist eine große Ehre für mich“, sagt Mayr, die erst seit drei Jahren Mitglied beim LOV ist: „Ich habe für mich ein Hobby gesucht, das meiner Seele guttut.“ Und genau das hat Mayr beim LOV gefunden: „Ich wurde mit offenen Armen empfangen und wahnsinnig herzlich aufgenommen.“

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Derzeit verfügt der LOV über die stattliche Zahl von 51 aktiven Sängerinnen und Sängern. Neuzugänge sind stets willkommen – egal, ob alt oder jung. Die große Stärke des LOV ist es, dass der Verein nicht stur in seiner Tradition verharrt, sondern mit der Zeit geht und sich immer wieder modernisiert. Das schlägt sich vor allem auch im musikalisch breitgefächerten Repertoire nieder. Ein wesentlicher Faktor ist zudem Chorleiterin Andrea Ammann. „Die bleibt. Ohne Kampf geben wir die nicht mehr her“, betont Raphael Forstner. Ihre sympathische Art sorge dafür, dass die Proben immer Spaß machten. Zudem sei sie als Lehrerin an der Peißenberger Realschule ein wichtiger Baustein bei der Nachwuchsrekrutierung.

Wo finden künftig die Proben statt?

Eines der Ziele der neuen Vorsitzenden ist es, das Vereinsleben im geselligen Bereich zu stärken: „Das ist mir persönlich ganz wichtig“, erklärt Mayr. Bei der Lokalität für die Proben muss bald eine Entscheidung getroffen werden. Dabei zeichnet sich ab, dass der LOV wohl im Pfarrsaal von St. Barbara bleiben wird. Vorher war man im Musikhaus am Tiefstollen einquartiert. Doch dort musste man ausziehen, weil die Gemeinde ein Übergangsquartier während diverser Kindergartensanierungen benötigte.

Eine Rückkehr wäre für den LOV schwierig, weil die Räumlichkeiten im Musikhaus inzwischen für die gestiegene Zahl der Chormitglieder zu klein sind. „Auch die Akustik ist in St. Barbara besser“, so Forstner.

Vervollständigt wird der LOV-Vorstand übrigens von Franz Pech (Kassier), Andrea Stork (Schriftführerin), Marion Vogl (Notenwartin) und Lara Mayrginther (Pressesprecherin). Den nächsten Auftritt wird der LOV bei der „Peißenberger Chornacht“ Anfang April in der Tiefstollenhalle absolvieren. Ein großes, eigenes Konzert ist dann wieder zum 130-jährigen Bestehen geplant.

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