Treffen der Landräte zum Krankenhaus: „Das Thema Penzberg kommt auf uns zu“

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Im Krankenhaus in Penzberg mit seinem 100 Betten werden nach eigenen Angaben jährlich über 4100 stationäre Fälle (Stand Ende 2023) versorgt. © Wolfgang Schörner

Ein anstrengendes, aber erfolgreiches Jahr liegt hinter der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH. Doch neue Herausforderungen warten. Unter anderem muss die Frage geklärt werden, wie es mit dem Penzberger Krankenhaus weitergeht.

Penzberg – Jahrelang lief das Penzberger Krankenhaus weitgehend unter dem Radar. Nach dem Verkauf an die Starnberger Kliniken wurde es weiterbetrieben, rund 100 Betten stehen bereit, eine Notaufnahme, ein Medizinisches Versorgungszentrum. Alles blieb ruhig. Bis auch die Starnberger Kliniken in Probleme gerieten. Letztes Jahr fuhr das Unternehmen ein Millionendefizit ein, rund drei Millionen Euro davon entfielen auf den Standort Penzberg. Ein Gutachter soll Vorschläge zur künftigen Entwicklung des Krankenhausverbundes unterbreiten.

Klar ist aber auch, dass der Kreistag in Starnberg wohl nicht dauerhaft bereit sein wird, Millionenbeträge in ein Krankenhaus zu stecken, das nicht im Landkreis Starnberg liegt. Insofern war es bemerkenswert, dass Landrätin Andrea Jochner-Weiß im Zuge der Jahrespressekonferenz der Krankenhaus GmbH darauf hinwies, dass sie demnächst einen Gesprächstermin mit dem Starnberger Landrat Stefan Frey habe. „Das Thema Penzberg wird auf uns zukommen“, sagte sie. Zu Gerüchten, wonach die Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH den Standort in Penzberg übernehmen könnte, schwiegen Jochner-Weiß und die Geschäftsführung der GmbH.

Krankenhaus in Weilheim „proppevoll“

Stattdessen zogen Geschäftsführer Thomas Lippmann, sein Stellvertreter Claus Rauschmeier und Jochner-Weiß als Aufsichtsratsvorsitzende Bilanz. „Wir haben schwierige Jahre hinter uns, aber es wendet sich zum Besseren“, so die Landrätin. Das Krankenhaus in Weilheim sei „proppevoll“. Von einer Auslastungsquote, die bei 106 Prozent liegt, sprach der neue ärztliche Direktor Dr. Thomas Löffler. Alle Stellen – sowohl beim ärztlichen, als auch beim Pflegepersonal – seien besetzt. Teilweise müsse man mittlerweile Bewerbungen von qualifizierten Ärzten ablehnen, weil sich herumgesprochen habe, „dass in Weilheim was vorangeht“. Dadurch sei die Versorgung der Patienten gesichert, das sei kein Vergleich zu anderen Häusern, die teilweise Stationen schließen müssten, weil sie nicht genügend Mitarbeiter haben. Das größte Problem seien die fehlenden Parkmöglichkeiten rund ums Weilheimer Krankenhaus, wurde immer wieder betont.

Auch in Schongau sei „wieder Leben in den Gängen“, freute sich Jochner-Weiß. Nach der Schließung des Krankenhauses und dessen Umwandlung in ein Gesundheitszentrum sei viel passiert. Ein medizinisches Versorgungszentrum wurde eingerichtet, die Nachfrage von Fachärzten, die die bestehenden OPs für ambulante Eingriffe nutzen wollen, steige ständig. Die Notfallambulanz habe im Vergleich zur Notaufnahme zwar zwei Drittel weniger Stunden pro Tag geöffnet, die Zahl der Patienten dort sei aber nur um ein Drittel gesunken. „Unsere Strategie, die wir im Transformationskonzept verfolgen, geht auf“, so Rauschmeier. Allerdings sei das neue Konzept „nach wie vor erklärungsbedürftig – sowohl bei den Patienten als auch bei den Mitarbeitern“. Deswegen werde aus heuer wieder einen Tag der offenen Tür am 17. Mai im „SOGesund“ geben.

Finanzielle Verluste: „Schongau muss besser werden“

Die Erlösstruktur in Weilheim sei „gut“, so Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Schongau „muss besser werden“. Geschäftsführer Thomas Lippmann warnte aber vor der „Milchmädchenrechnung“, dass sich die Finanzprobleme in Luft auflösen würden, wenn man Schongau ganz aufgeben würde. Kosten, die heute auf beide Standorte aufgeteilt würden, würden dann komplett auf das Ergebnis in Weilheim drücken, dazu würde eine Fördermittelrückzahlung und ein neuer Sozialplan drohen.

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