"Habe 14 Stunden am Tag gearbeitet": Matteo findet Glück am anderen Ende der Welt

Der Italiener Matteo Saletta entschied vor sechs Jahren, dass er sein Leben radikal ändern möchte. Denn: Er arbeitete bis dahin in Mailand als Kellner und Barista oft bis zu 14 Stunden täglich. 

Sein Einkommen reichte jedoch kaum zum Leben: "Ich war nicht glücklich, ich hatte keine Freizeit", sagt der 33-Jährige der italienischen Zeitung "La Repubblica" heute. Gemeinsam mit seiner philippinischen Partnerin Jonie zog er schließlich in deren Heimat, die Philippinen, und wagte dort einen Neuanfang.

Schnitzel-Imbiss: Holpriger Start in neuem Land

Mit einer Investition von 2000 Euro eröffneten sie eine kleine Imbissbude nahe einer Universität in Dasmariñas. Dort verkauften sie ausschließlich Schnitzel – ein Gericht, das in der Region zunächst unbekannt war. Trotz schwieriger Anfänge fanden sie schnell Kunden und erweiterten ihr Angebot.

Später zogen sie nach Silang, in der Nähe der philippinischen Hauptstadt Manila, und eröffneten ein größeres Restaurant. Dieses stellte sich während der Corona-Pandemie auf Lieferservice um und konnte so weiter bestehen. Der Betrieb "Cotolette ni Saletta" entwickelte sich gut und eroberte bald die einheimischen Geschmäcker. 

Auswanderer auf den Philippinen: So verdient er sein Geld 

  • Vor zwei Jahren folgte ein weiterer Schritt: In der touristischen Region Tagaytay, nahe dem berühmten Vulkansee Taal, eröffneten Matteo und Jonie ein Restaurant mit italienischer Küche.
  • Dieses verbindet die lokalen Vorlieben mit traditionellen Gerichten wie Carbonara und Amatriciana. Der Holzofen wurde extra aus Italien importiert.
  • Neben dem Gastronomiebetrieb verwalten die beiden auch eine Villa, in der sie Zimmer an Touristen vermieten.
  • Matteo betreibt zudem einen erfolgreichen TikTok-Kanal mit fast 40.000 Abonnenten, auf dem er das Leben auf den Philippinen dokumentiert.

Italiener genießt neue Lebensqualität auf anderem Kontinent

Trotz anfänglicher Herausforderungen habe sich Matteo bald integriert: "Die Menschen hier sind sehr herzlich, und durch die gemeinsame katholische Kultur gibt es viele Gemeinsamkeiten", äußert er gegenüber "La Repubblica". 

Auch die Sprache stellte keine große Hürde dar, da viele Menschen Englisch sprechen würden. Er selbst habe außerdem begonnen, die Sprache zu lernen.

Matteo vermisse seine Heimat Italien, plane aber, gelegentlich zurückzukehren, schreibt "La Repubblica". Er genießt vor allem seine neue Lebensqualität, die ihm mehr Zeit für sich selbst und seine Familie ermöglicht. "Hier wache ich morgens glücklich auf. In Italien wäre ich wahrscheinlich immer noch Kellner", sagt er.