Hahn sorgt für Nachbarschaftsstreit auf dem Land – jetzt soll das Tier weg

Rund 1100 Einwohner wohnen in der Gemeinde Eclépens im Kanton Waadt, 20 Kilometer nordwestlich von Lausanne, in der Schweiz. Der Ort bietet eine "ländliche Atmosphäre mit guter Anbindung an die Region" – und besticht mit einer hohen Lebensqualität, berichtet das Portal "Gemeinde Schweiz". 

So idyllisch wie das zunächst klingt, scheint es aber nicht zu sein. Denn einige Anwohner beschweren sich über das Krähen eines Hahns. Dieser Hahn gehört dem 12-jährigen Nolan – die Beschwerden über den tierischen Lärm sind für die Familie nicht verständlich. "Das sind Teil der Gefahren, wenn man auf dem Land lebt", berichtet Roxane Maibach gegenüber dem Schweizer Portal "24heures". 

Geräusche vom Hahn stören Landbewohner 

Bereits seit den 1960er-Jahren steht ein Hühnerstall neben dem Wohnhaus von Nolan und seiner Familie. Es sei am Rande des Mormont-Waldes gebaut, berichtet "24heures". Als die Familie das Haus von der Tante der Mutter übernahm, bot sich die Möglichkeit, Tiere zu halten. 

"Unser Sohn leidet an einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Die Hühner helfen ihm, sich zu konzentrieren", berichtet seine Mutter gegenüber dem Portal. Insgesamt kümmert sich Nolan um 13 Hühner und einen Hahn – Dakota. Ende September hat die Familie einen Brief bekommen, in dem die Lärmbelästigung erklärt wurde. 

Der Bürgermeister der Gemeinde soll die Familie aufgefordert haben, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lärmbelästigung zu beenden. Andernfalls würden behördliche Schritte eingeleitet werden, in dem Zusammenhang könne es sein, dass der Hühnerstall verschwindet. Grund dafür soll eine Petition mit 21 Unterschriften gewesen sein. 

Familie hat bereits Maßnahmen getroffen 

Nolan selbst hat bereits 18 Unterschriften von Unterstützern gesammelt, seine Familie hat weitere Maßnahmen getroffen: 

  • Nacht-Simulation für Hahn: Von 22 Uhr bis sieben Uhr sitzt der Hahn in einer abgedunkelten Kiste. So soll ihm verdeutlicht werden, dass Nacht ist.
  • Ein weiterer Hahn wurde bereits abgegeben 

"Wir haben alles getan, was möglich ist. Aber wir werden Dakota nicht töten. Er macht nur, was Hähne tun", so Maibach gegenüber "24heures". Die Gemeinde wollte sich gegenüber dem Portal nicht äußern. 

Hund bellt
In Sachen Tierlärm gibt es auch in Deutschland Regeln und Gerichtsurteile. (Symbolbild) Catherine Falls Commercial/Getty Images

Geräusche der Haustiere: Was Halter in Deutschland beachten müssen 

Ein krähender Hahn, ein bellender Hund oder singende Vögel – all das gibt es auch hierzulande. Auch in Deutschland gibt es Menschen, die sich davon gestört fühlen und gleichzeitig gibt es natürlich auch Regeln für Tierbesitzer. Was Sie dazu wissen sollten:

  • Haustiere müssen so gehalten werden, dass die Nachbarschaft "nicht wesentlich" gestört wird, berichtet der Deutsche Tierschutzbund. Dieser Ansatz ergebe sich aus Regelungen des Ordnungsrechts und des Zivilrechts.
  • Es gibt unterschiedliche Urteile infolge von Tierlärm. Eine Grundsatzentscheidung hat das Oberlandesgericht Hamm im Jahr 1987 getroffen, so der Deutsche Tierschutzbund. Da hieß es, dass Hundegebell "nicht länger als insgesamt 30 Minuten täglich" und "nicht länger als zehn Minuten ununterbrochen" hörbar sein darf. Ebenso sollten Hunde "außerhalb der Zeitspannen von acht Uhr bis 13 Uhr und von 15 bis 19 Uhr" ruhiger sein.