Quartett nimmt Kurs aufs Hallenbad

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Nicht nur Sportler, sondern auch Familien sollen in dem künftigen Bad, wie hier in Holzkirchen, ihren Spaß haben. Daher ist auch eine Rutsche geplant. © Archiv Thomas Plettenberg

Es wird konkreter in Sachen Hallenbad: Gemeinsam haben die Bürgermeister der vier großen Gemeinden Bad Wiessee, Rottach-Egern, Tegernsee und Gmund beschlossen, die Ausschreibung der ersten Leistungsphasen zu tätigen – auch ohne Kreuth und Waakirchen.

Tegernseer Tal  – „Wir kommen vom Reden zum Handeln“, freut sich Wiessees Bürgermeister Robert Kühn (SPD). „Das ist ein Meilenstein.“ Was ihn so optimistisch stimmt, ist das Ergebnis einer Bürgermeisterdienstbesprechung am Dienstag. Dabei kamen die Rathaus-Chefs der vier großen Tal-Gemeinden Bad Wiessee, Rottach-Egern, Tegernsee und Gmund überein, für das interkommunale Tal-Hallenbad das sogenannte VgV-Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge auf den Weg zu bringen. Als Standortgemeinde wird Bad Wiessee die Ausschreibung der ersten Leistungsphasen tätigen: Grundlagenermittlung und Vorplanung.

„Zum ersten Mal konkrete Zahlen“

„Damit bekommen wir zum ersten Mal konkrete Zahlen“, erklärt Kühn. Die Grundlagenermittlung klärt die wesentlichen Eckdaten des Bauvorhabens, in der Vorplanung werden dann erste Entwürfe und Konzepte entwickelt. „Dafür nehmen wir jetzt Geld in die Hand“, macht Kühn deutlich.

Keine Rede mehr davon, dass die Idee des gemeinsamen Hallenbads scheitert, wenn die Gemeinden Kreuth und Waakirchen sich an der Finanzierung nicht beteiligen. Wobei die Akteure weiter darauf hoffen, dass die kleineren Nachbarn letztlich doch noch einsteigen. „Wir sehen das als Solidarprojekt“, meint Kühn. Man werde das Projekt aber nicht sterben lassen und wolle auch nicht länger warten: „Das Schwimmen ist uns sehr wichtig.“

Abgestimmter Entwurf als Basis

Im Rahmen der Ausschreibung können sich Architekturbüros um den Planungsauftrag bewerben. Basis ist der Entwurf, über den die Gemeinderäte rund um den See im Frühjahr abgestimmt haben: ein Familien- und Sportbad mit einem 25-Meter-Sportbecken mit fünf Bahnen, einem Lehrschwimmbecken mit Hubboden, einem Kinderplanschbecken, einem Ein-Meter-Sprungbrett und einer Textilsauna. Die Skizze ist ein Kompromiss. Wie berichtet, war zunächst ein reines Zweckbad ins Auge gefasst. Das erschien jedoch insbesondere Rottach-Egern zu mager für eine Tourismusregion, weshalb der Entwurf aufgemörtelt wurde.

Letztlich stimmten die vier großen Tal-Gemeinden dem Vorschlag und der Finanzierung zu, Kreuth lehnte ab. Waakirchen hielt sich zurück, der Gemeinderat will nach der jüngst erfolgten Präsentation der Pläne noch über eine Beteiligung entscheiden.

Auch Gmunder Bürgermeister informiert

Am Rande der Gemeinderatssitzung in Gmund am Dienstagabend kam auch Bürgermeister Alfons Besel (FWG) auf das Thema Hallenbad zu sprechen. Besel erinnerte daran, dass Gmund im März im Grundsatz beschlossen hatte, die Vorplanung zu starten. „Es geht also weiter mit dem Thema Hallenbad, auch wenn bisher nur vier Kommunen mitmachen.“ Wie es tatsächlich weitergehe, darüber müsse man nochmal diskutieren, wenn die Kosten vorlägen.   

Klar ist: Das Verfahren wird dauern. Dabei sind nun schon fünf Jahre seit der Schließung des Badeparks vergangen. Einen Zeithorizont will Kühn auch jetzt nicht nennen. Aber er freut sich über die Entscheidung: „Das ist der nächste Schritt.“

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