Ein zweckmäßiges Hallenbad ohne viel Schnickschnack: Dieser Vorschlag reichte vielen im Tegernseer Tal nicht aus. Nun legt der Arbeitskreis ein neues Konzept für ein Sport- und Familienhallenbad vor.
Bad Wiessee - Die Planung fürs talweite Hallenbad dümpelte zuletzt scheinbar vor sich hin. Greifbare Ergebnisse gab es nicht. Nun aber legt der Arbeitskreis (AK) „Kommunales Schwimmen“ ein neues – erweitertes – Konzept für ein Sport- und Familienhallenbad vor. „Wir haben mit Maß und Ziel das mit eingearbeitet, was an Forderungen aus der Bürgerschaft und aus den Gemeinderäten kam“, sagt der Wiesseer Bürgermeister und AK-Vorsitzende Robert Kühn. Nun müssen die einzelnen Stadt- und Gemeinderäte über das Konzept beraten.
Zweckmäßiges Bad war vielen Bürgern und Gemeinderäten zu wenig
Ein zweckmäßiges Hallenbad ohne viel Schnickschnack: Das war die Idee, die der Arbeitskreis vor gut einem Jahr den Kommunalpolitikern und Bürgern des Tegernseer Tals bei einer Versammlung präsentiert hatte. In der Folge gab es viele kontroverse Diskussionen. Nicht nur Talbewohner, auch die Gemeinderäte von Rottach-Egern und Gmund äußerten den dringenden Wunsch, ein Bad mit größerem Wohlfühl- und Spaßfaktor zu schaffen.
Erweitertes Konzept sieht nun auch eine Textilsauna vor
Ein solches Konzept habe der Arbeitskreis nun mit der Unterstützung zweier erfahrener Bäderberater erstellt, berichtet Kühn in einer Pressemitteilung. Vorgesehen sind demnach neben einem 25-Meter-Sportbecken mit fünf Bahnen, einem Nichtschwimmer- und Kindererlebnis-Becken sowie einem Ein-Meter-Sprungbrett auch eine „attraktive Breitrutsche“, zusätzliche Attraktionen im Sportbecken, ein Hubboden im Lehr- und Schwimmbecken sowie die vielfach geforderte Sauna. Dabei handelt es sich laut Pressemitteilung um eine Textilsauna. „Wir hätten damit vor allem für Kinder und Jugendliche ein schönes Zusatzangebot“, sagt Kühn über das neue Konzept.
Über Kosten für neue Variante schweigt sich der AK-Vorsitzende aus
Über die Kosten – stets der Knackpunkt bei den Diskussionen über das Machbare – schweigt sich Kühn derzeit noch aus. Die Zahlen sollen zuerst den Stadt- und Gemeinderäten präsentiert werden. Kühn versichert jedoch, dass die Investitions- und Betriebskosten für diese Bad-Variante durchkalkuliert worden seien. Ebenso der jährliche Verlust. Auf Nachfrage sagt der AK-Vorsitzende: „Die Planer haben mit spitzem Bleistift gerechnet.“ Die Kosten seien auch bei dieser Variante „gut im Rahmen zu halten“. Zur Erinnerung: Bei der ursprünglichen Idee eines Hallenbads zur reinen Daseinsvorsorge war von Baukosten in Höhe von 21 Millionen Euro die Rede gewesen.
Nun muss sich zeigen, ob bei der erweiterten Variante alle Tal-Kommunen mitziehen. Der Grundgedanke sei, „dass sich die Solidargemeinschaft aus den Talgemeinden für dieses Projekt einstimmig ausspricht“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Arbeitskreis hoffe auf ein positives Votum durch die Gremien bis Ende April. Auf Nachfrage erklärt Kühn: „Das wäre ein absolut wichtiger Schritt hin zum neuen Bad.“
Solidarprojekt: Auch an Kreuth und Waakirchen will man herantreten
Auch auf die Gemeinden Kreuth und Waakirchen werde der Arbeitskreis noch einmal zugehen, kündigte Kühn an. Wie berichtet, hatte Kreuth aufgrund seiner knappen Finanzmittel angekündigt, lediglich einen freiwilligen Solidaritätsbeitrag leisten zu wollen. Waakirchen hatte sich erst einmal ganz aus dem Arbeitskreis zurückgezogen. In welcher Form sich diese beiden Kommunen am talweiten Hallenbad noch beteiligen werden, bleibt abzuwarten.
Meine News
Die Gemeinde Bad Wiessee erklärt sich laut Pressemitteilung weiterhin bereit, das Grundstück fürs Schwimmbad unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Man werde auch eine entsprechende Parkplatzsituation schaffen, heißt es.
Mit der Erstellung des neuen Konzepts sieht Kühn die Aufgabe des Arbeitskreises als erfüllt an. „Ich bin froh, dass wir das so präsentieren können“, sagt er. Nun seien die Kommunen gefordert.
gab