Im Spurt zur neuen Ortsmitte

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Die Fassaden der Gebäude im Projekt Ortsmitte, hier Haus 1 (l.), Haus 2 (M.) und Haus 3 (r.), sind nahezu fertig. © THOMAS PLETTENBERG

Vor genau zwei Jahren war Baubeginn für das Mega-Bauprojekt Ortsmitte. Im Eiltempo und offenbar ohne große Probleme kommt Investor und Bauherr Marcel Dittrich voran. Für jeden ist inzwischen sichtbar, wie die sechs neuen Gebäude das Gesicht von Bad Wiessee verändern.

Bad Wiessee - Ein Bauprojekt reiht sich aktuell in Bad Wiessee ans andere. Im Eilschritt kommt dabei das Mega-Vorhaben des Irschenberger Bauunternehmers Marcel Dittrich an der Münchner Straße voran. „Wir haben bisher alles in einer sensationellen Bauzeit geschafft“, sagt Dittrich. Er klingt fast ein wenig stolz, dabei möchte der 67-Jährige, der seit 1987 als Bauunternehmer tätig ist und nach eigenen Angaben in München ähnliche Projekte verwirklicht hat, am liebsten unerwähnt bleiben.

Schon gar nicht möchte er Summen nennen, die augenblicklich in Bad Wiessee verbaut werden. Ein zweistelliger Millionenbetrag stecke allein im Boden, verrät er dann doch, darüber hinaus ist von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag an Investitionssumme die Rede.

Projekt Ortsmitte Bad Wiessee: 3500 Quadratmeter Verkaufsfläche für Geschäfte

Seitdem das frühere Hotel Ritter und weitere kleinere Gebäude abgebrochen und im Juni 2023 die Baugrube ausgehoben wurde, sind sechs Häuser auf dem gut 12 000 Quadratmeter großen Areal zwischen Münchner und Ludwig-Thoma-Straße aus dem Boden gewachsen. 100 000 Kubikmeter Erdreich und Kies wurden bewegt, was während der Anfangsphase im Ort nicht immer gut ankam. Gebaut wurde in mehreren Abschnitten, im November 2024 standen die Gebäude im Rohbau, die Zimmererarbeiten konnten beginnen. Gut 100 Arbeiter 15 verschiedener Firmen, teils aus der Umgebung, geben für die Fertigstellung Gas.

Auch wenn die Fassaden großteils fertig sind: Im Inneren ist noch viel zu tun. Haus 1, parallel zur Münchner Straße, wird in den oberen Etagen zum Ärztehaus, während ebenerdig ein italienisches Restaurant einziehen wird. Den mit Granitpflaster, einer Baumgruppe und Bänken gestalteten Dorfplatz umschließen Haus 2, in das ebenerdig ein asiatisches Restaurant mit Münchner Betreiber einziehen wird sowie Haus 3 – das zentrale Geschäftshaus. Rewe, Lidl und dm siedeln sich hier auf rund 3500 Quadratmetern Verkaufsfläche an, die Anlieferung ist ebenerdig in Haus 4 untergebracht. Schalldicht hinter großen Toren, wegen des Lärmschutzes.

In der Ortsmitte entstehen 40 Mietwohnungen

Das neue Ortsmitte-Projekt ist ein Lichtblick für den Wohnungsmarkt. Knapp 40 Mietwohnungen, zwischen 50 und 110 Quadratmetern groß, verteilen sich in den Häusern 2, 3 und 4 auf die oberen Etagen. „Es sind Wohnungen für Menschen, die hier in Bad Wiessee leben“, versichert Dittrich, der „marktüblichen Mietzins“ ankündigt. Ab Juli oder August will er sie anbieten, gut 50 Vormerkungen liegen ihm schon vor. Die Häuser 5 und 6 im hinteren Bereich füllen 24 Ferienwohnungen, die allesamt vom Wiesseer Hotel Alpensonne betrieben werden.

Um den Parkplatzbedarf zu decken, sind eine einstöckige Tiefgarage mit 100 Stellplätzen für die Mieter entstanden sowie eine Freifläche mit hundert Plätzen für die Kunden der Einkaufsmärkte. Dieser oberirdische Parkbereich ist nur zu den Geschäftszeiten geöffnet und wird über eine eigens geschaffene Auffahrt angesteuert. Weitere Parkplätze sind südlich angesiedelt. Um den Verkehr zu regeln, wird auf der Bundesstraße eine Verkehrsinsel und eine Linksabbiegespur geschaffen.

Ein wenig muss sich Bad Wiessee noch gedulden, bis das Bauprojekt fertiggestellt ist, doch im ersten Quartal 2026 sollen die Einkaufsmärkte und dann auch die Mietwohnungen mit Leben gefüllt werden. Bürgermeister Robert Kühn freut sich schon: „Es ist so wichtig, dass hier Miet- und keine Eigentumswohnungen entstehen“, sagt der Rathauschef. Außerdem sei nun die fußläufig erreichbare Nahversorgung auf Jahrzehnte sichergestellt. „Das war immer der Wunsch unserer Bürger, dass sie nicht nur einen Vollsortimenter, sondern auch einen Discounter zur Verfügung haben“, so Kühn, der auf einen weiteren Aspekt verweist: „Es wurde ohne Flachdächer und nicht auf der grünen Wiese gebaut.“

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