Fällarbeiten von „Gefahrenbäumen“ in der Nähe des Weilheimer Bahnhofs

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Das waren mal stattliche Bäume: Die Deutsche Bahn hielt die Fällung für wichtig zum Schutz der Öffentlichkeit. © Holly

Entlang der Bahnhofsallee nahe des Weilheimer Bahnhofs fehlen seit kurzem drei Bäume, die das Straßenbild dort über Jahrzehnte prägten.

Weilheim - „Es ließ sich leider nicht vermeiden“, bedauerte eine Sprecherin der Bahn auf Anfrage des Kreisboten. „Wir hatten die Stadt Weilheim bereits im vergangenen Jahr über notwendige Baumpflegemaßnahmen informiert, gingen jedoch nur von einer einzelnen Fällung und weiteren Pflegemaßnahmen aus.“ Doch während der Arbeiten stellten Fachkräfte fest, dass weitere Bäume aufgrund von Fäulnis eine potenzielle Gefahr für die Öffentlichkeit darstellten und daher dringend entfernt werden mussten. „Insgesamt handelt es sich um vier Bäume: Drei wurden gefällt“, so die Bahnsprecherin.

Ersatzmaßnahmen ungewiss

Betroffen waren zwei etwa 50 Jahre alte Eschen sowie ein 15 Jahre alter Spitzahorn. Ein vierter Baum, ebenfalls ein Spitzahorn, erhielt eine Kronenpflege, also einen Rückschnitt, und durfte stehen bleiben.

Esche innen marode: Die Fäulnis war gefährlich.
Esche innen marode: Die Fäulnis war gefährlich. © Holly

Wie es in der Bahnhofsallee nun weitergeht, ist unklar. Die Bahn prüft derzeit mögliche Nachpflanzungen und Ersatzmaßnahmen. Viele Bürger würden dies begrüßen – einer von ihnen ist Joachim Michel von der Initiative Weilheim pflanzt Zukunft. „Die ganze Geschichte ist ärgerlich“, sagt Michel. „Obwohl wir inzwischen viele Baumspenden bekommen, werden immer noch Bäume gefällt.“

Die Stadt Weilheim betont jedoch, dass nicht nur Bauprojekte, sondern auch der Klimawandel den Bäumen stark zusetzen. „Wir erleben in Weilheim zunehmend Starkregen, schwere Stürme und andere Extremwetterereignisse, die unseren Bäumen stark zusetzen“, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit.

Besonders im Jahr 2023 seien die Schäden gravierend gewesen: Von den insgesamt 6.000 im städtischen Baumkataster erfassten Bäumen waren 1.600 betroffen. Michel wünscht sich daher von der Stadt mehr Aufklärung.

„Wir brauchen eine positive, sachliche Informationskampagne zum Thema Bäume“, meint er. „Nur so lassen sich Fortschritte erzielen.“ Auch die Stadt selbst sieht Bäume als Schlüsselfaktor für das allgemeine Wohlbefinden und betont, dass ihr Erhalt sowie eine verstärkte Neubepflanzung im Fokus stehen. Besonders lobend äußert sich Michel über die Zusammenarbeit mit den Weilheimer Stadtwerken.

„Die Stadtwerke sind sehr engagiert und gehen sachgerecht vor“, betont er. Sie seien mit ihrer Fachkompetenz gut aufgestellt.

Bauminventur für Stadt und Wälder

Jedes Jahr führen Vertreter der Stadtwerke eine Art Baum-Inventur durch. Dabei werden die städtischen und in städtischem Besitz befindlichen Bäume auf ihre Gesundheit und Zukunftsfähigkeit geprüft. Diese Informationen sollten jedoch nicht nur dem Bauausschuss vorgelegt, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, fordert Michel.

„Die Bevölkerung sollte sauber informiert werden, damit sie die Vorgehensweise nachvollziehen kann.“ Ein entsprechendes Kommunikationskonzept sei bereits in Arbeit und soll bis nächstes Frühjahr umgesetzt werden. Bis es soweit ist hofft Michel, das die Weilheimer Bürger weiter fleißig Bäume spenden. Diese würden dann an sechs Orten gepflanzt werden. Dazu gehören der Dietelhofer Seeweg, der Krumpperplatz, sowie der Bolzplatz der Hardtschule.

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