Alle Schongauer Glocken sind gegossen
Nun sind sie alle gegossen, die sechs neuen bronzenen Kirchenglocken für die Schongauer Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Doch wann kommen sie auf den Turm? Und wie ist generell der Zeitplan bei den anderen notwendigen kirchlichen Sanierungsarbeiten in der Pfarreiengemeinschaft Schongau?
Gute Nachrichten kann Anton Englert überbringen, der Verwaltungsleiter der vier Pfarreiengemeinschaften Altenstadt, Auerberg, Schongau und Steingaden, und damit auch Herr über die Gotteshäuser in diesem Bereich und alle kirchlichen Immobilien: Alle sechs neuen bronzenen Glocken für die Schongauer Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt sind fertig gegossen.
Wohl schon Anfang August sei bei der Firma Perner in Passau auch jene Glocke nachgegossen worden, deren spektakulärer Gussvorgang Anfang Mai hatte abgebrochen werden müssen (wir berichteten).
Wie ist der Zeitplan für die Hängung der Glocken?
Das Spundloch des Ofens war damals nicht aufgegangen, sodass die flüssige Bronze nicht wie vorgesehen laufen konnte. Wann die Glocken nach Schongau kommen werden, dafür gibt es aber noch keinen Termin: „Die Glocken müssen zur Zeit noch bearbeitet werden“, so Englert.
Und wie ist der Zeitplan für eine Hängung der Glocken? Dies dürfte vor allem all jene Bürger weiterhin interessieren, die teilweise große Summen für den Guss der Glocken gespendet hatten. „Der Förderverein drängt darauf, dass wir das möglichst bald hinbekommen“, weiß Englert natürlich.
Neuer Pfarrer sehr begeistert
Es habe mittlerweile noch einmal ein internes Abstimmungsgespräch gegeben. Klar ist laut Englert: In Augsburg sollen in diesem Herbst die Planungen für die Außensanierung der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt beginnen. Die notwendigen Arbeiten am Turm und Kirchenschiff könnten in zwei Bauabschnitten gemacht werden. „Erst der Turm, dann das Schiff“, so Englert.
Daran kommt man aber nicht vorbei: Im Rahmen der Sanierung solle die Statik des Glockenturms ertüchtigt und ein neuer, hölzerner Glockenstuhl zur Aufnahme der sechs neuen und der zwei bestehenden Glocken eingebaut werden. Englert hofft, dass noch im Herbst eine Kostenaufstellung erfolgen kann, um das Vorhaben dann überhaupt projektieren zu können.
„Wir können nicht zaubern“
Er verrät aber: Der neue Stadtpfarrer Ulrich Manz, dessen Amtszeit offiziell am 1. September beginnt, sei gemeinsam mit Stadtpfarrer Norbert Marxer beim Gespräch dabei gewesen und habe sich bereits sehr für das Thema rasche Sanierung begeistert. „Aber wir können nicht zaubern, und ohne Augsburg kriegen wir das nicht hin“, so der Hinweis Englerts.
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Zweite Rate wird überwiesen
Wie auch schon vorher betont worden war, könne man die Glocken nicht in den Turm hängen, ohne gleichzeitig an der Statik zu arbeiten. Die gesamte Koordination werde aber „im Maschinenraum des Bistums ausgetragen, wo alle das gleiche Ziel haben“, umschreibt es Englert. Vor allem seien alle sehr dankbar für die Gelder der edlen Spender. Dass solche Summen zusammenkämen, sei doch „eher ungewöhnlich in der heutigen Zeit“.
Die zweite Rate will der Förderverein der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt dieser Tage überweisen, damit seien dann rund 100 000 Euro angezahlt, wie der Vorsitzende Helmut Hunger bestätigt. Insgesamt wird dem Förderverein wohl eine Rechnung von rund 180 000 Euro ins Haus flattern.
„Glocken sind noch nicht bezahlt“
„Noch sind die Glocken nicht bezahlt“, betont Hunger, dass man auch weiter um Spenden bitte. Man plane auch weitere Benefizveranstaltungen, etwa am 22. September. Unter anderem musizieren dann Kinder der Musikschule. Auch der Termin am letzten Sonntag im November stehe bereits. „Ich bin guter Dinge“, so Hunger.
Nach wie vor steht auf der Sanierungsliste der Schongauer Pfarreiengemeinschaft ganz oben auch die Heilig-Kreuz-Kapelle: Mit zu den Vorbereitungen gehöre die „Fledermausfrage“, die nun gestellt werden müsse. Also, ob sich unter dem zu sanierenden Dach Fledermäuse aufhalten, die geschützt werden müssen.
Hierzu solle diesen Herbst ein Inspektionsgerüst zur Fledermauskontrolle im Dachstuhl der Kapelle Heilig-Kreuz angebracht werden, weiß Englert. Über das Gerüst würden dann auch gleich die Dachbalken kontrolliert, die teilweise morsch seien und ausgetauscht werden müssten.
Jetzt erst die Heilig-Kreuz-Kapelle
„Saniert wird unter Beachtung aller Auflagen der Unteren Denkmalschutz- wie auch der Unteren Naturschutzbehörde“, betont Englert. Gesamtkosten von rund 460 000 Euro stehen im Raum, zumindest war im vergangenen Jahr der Stadt Schongau eine entsprechende Kostenaufstellung präsentiert worden für den Antrag auf einen zehnprozentigen Zuschuss. Wie berichtet, hatte die Stadt dann aber lediglich einen Zuschuss in Höhe von 1500 Euro gewährt.

Die Vergabe der entsprechenden Arbeiten geschehe unter dem Vier-Augen-Prinzip in der Bischöflichen Finanzkammer, so Englert. Man könne aber Firmen vor Ort, die eventuell in Frage kämen, benennen. Die Friedhofskirche St. Sebastian solle dann 2025 angegangen werden. Und auch am Glockenturm der denkmalgeschützten Pfarrkirche Verklärung Christi müssen noch Mängel beseitigt werden.