Hotel Aigner in Ottobrunn wird zur Flüchtlingsunterkunft
Seit Herbst ist das Hotel Aigner in Ottobrunn geschlossen. Nun sollen ab März 146 Flüchtlinge hier unterkommen.
Ottobrunn – Das Hotel Aigner in Ottobrunn ist an der Rosenheimer Landstraße günstig situiert. „Die Lage ist ideal, um die Ruhe und Schönheit der Umgebung genießen können, während Sie eine einfache Anbindung an die pulsierende Hauptstadt haben.“ So heißt es in der Beschreibung des Hotels im Internet. Mittlerweile ist die Unterkunft geschlossen. Im Ottobrunner Hauptausschuss verwies jetzt Bürgermeister Thomas Loderer auf die Pläne des Landratsamtes, hier knapp 150 Flüchtlinge unterzubringen. Die Behörde hatte kurz zuvor eine Pressemitteilung dazu verschickt. Im Januar hatte es bereits einen Ortstermin gegeben, an dem Vertreter der Gemeinde und des Landratsamtes das leere Hotel besichtigt haben.
Gebäude an neuen Eigentümer verkauft
Das familiengeführte Hotel hat seinen Betrieb im Herbst 2023 eingestellt. Bürgermeister Loderer: „Die Familie hat für sich entschieden, den Betrieb nicht weiterführen zu wollen.“ Es wurde an einen neuen Eigentümer verkauft und an das Landratsamt vermietet. Ab März werden die Räume umfunktioniert. Bis zu 146 Flüchtlinge können in den Doppel- und Mehrbettzimmern eine Bleibe finden. Auf ähnliche Weise hat das Landratsamt im Falle des Hotels Pazifik ein paar Hundert Meter weiter agiert. Hier sind mittlerweile knapp 60 geflüchtete Menschen untergebracht. Insgesamt sind aktuell 182 Flüchtlinge in Ottobrunn untergebracht, ohne das Hotel Aigner.
Umbauten sind nicht notwendig
Umbauten oder Renovierungen sind im neuen Gebäude nicht nötig: Alle Zimmer sind mit einem Bad ausgestattet. Die Mehrbettzimmer verfügen über eine Singleküche. Im Erdgeschoss wird ein Büro für die Flüchtlingsberatung eingerichtet. Darüber hinaus stehen eine Gemeinschaftsküche sowie ein Frühstücks- und Aufenthaltsraum zur Verfügung. Der Mietvertrag ist für fünf Jahre geschlossen. Vor Ort betreut die Caritas.
Flüchtlinge unterschiedlicher Nationalitäten
In die Unterkunft ziehen laut Landratsamt vorwiegend Personen unterschiedlicher Nationalitäten, die dem Landkreis neu zugewiesen werden – Familien und Einzelpersonen. Wer konkret hier unterkommt, hängt von den Zuweisungen der Regierung von Oberbayern ab. Die Gemeinde Ottobrunn hat laut Bürgermeister Loderer grundsätzlich Schwierigkeiten aufgrund der kleinen Fläche, Liegenschaften bereitzustellen. Deshalb sei es auch nicht leicht, gemessen an der Einwohnerzahl, die Quote zu erfüllen und eine entsprechende Zahl an Flüchtlingen aufzunehmen.
Dass das Hotel Aigner den Betrieb eingestellt habe, sei erst einmal eine sehr schlechte Nachricht. Denn es sei nach dem Hotel Pazifik bereits das zweite in kurzer Zeit. „Uns gehen einfach die Hotels aus.“ Aber unter den jetzigen Gegebenheiten sei Loderer bereit, einer pragmatischen Lösung zuzustimmen.
Bürgermeister: Bisher gab es keine Probleme mit Flüchtlingen im Ort
Ganz allgemein registriert der Bürgermeister keine Probleme im Zusammenhang mit Flüchtlingsunterkünften, die sich im Alltag äußern würden. Daran habe der Helferkreis Asyl in Ottobrunn einen großen Anteil. Genauso wie die Mitarbeiter im Sozialamt, die laut Bürgermeister effektiv Hilfe organisieren. Es sei sehr ruhig um das Thema, und Loderer hofft, dass es so bleibt, wenn die Menschen im Hotel Aigner einziehen.
Meine news
Direkt gegenüber befindet sich das Johannitergrundstück. Die Gemeinde hatte vor Jahren eine Nutzungsvereinbarung mit dem Landratsamt getroffen, für die Aufstellung von Containern. Sie läuft bis 31. März 2025. Auf dem Grundstück wäre Platz für über 200 Flüchtlinge. Allerdings können keine Container geliefert werden. Trotzdem hat das Landratsamt Interesse an einer Verlängerung der Nutzungsvereinbarung. Dazu ist in der Gemeinde noch keine Entscheidung gefallen.