Enorme Mengen Schnee hat es am 21. November gegeben. Doch das änderte nichts daran, dass der Monat deutlich zu trocken und zu warm war. Die Sonne zeigte sich – über dem oft vorherrschenden Nebel – richtig oft.
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 4,2 Grad Celsius lag der November um 0,6 Grad über der langjährigen Mitteltemperatur. Die Monatshöchsttemperatur von 17,6 Grad wurde gleich am 1. November gemessen, die Monatstiefsttemperatur erreichte minus 6,2 Grad am 22. November. Es gab elf Frosttage und drei Eistage mit Dauerfrost.
Der Monatsniederschlag lag bei 52,6 Millimeter. Das sind nur 78 Prozent der normalen Erwartung von 67,2 Millimeter. Den höchsten Tagesniederschlag gab es am 21. November mit 13,1 Millimeter. Die Sonne schien insgesamt 150,2 Stunden. Das entspricht 158 Prozent der normalen Erwartung von 95 Stunden. An zehn Tagen lag Schnee, die höchste Windgeschwindigkeit wurde am 28. November mit 89,6 km/h gemessen. Starker Wind (Windstärke 6) wehte an neun Tagen.
In der Zeit des Wandels ist alles möglich
Der vergangene Herbst hat gut gezeigt, was in dieser Zeit des Wandels alles möglich ist. Hatten wir im ersten Septemberdrittel noch sehr warme Temperaturen mit einigen Sommertagen über 25 Grad Celsius auf dem Hohen Peißenberg, zeigte der Monat spätestens ab der Mitte, was zumindest in den Bergen möglich ist: Eine sogenannte Vb Wetterlage, die bekannt ist für starke und langanhaltende Niederschläge, brachte einen massiven Wintereinbruch bis hinunter auf 1300 Meter mit enormen Schneehöhen und leider auch einigen Opfern durch die daraus resultierenden Lawinen. Der Kälteeinbruch hielt fast eine Woche an, bis die Temperaturen wieder stiegen. Insgesamt war der September so fast normal temperiert, jedoch durch den Starkniederschlag viel zu nass.
Der Oktober startete kühl und nass und jeder, der sehnsüchtig auf einen goldenen Oktober mit beständigem und warmem Wetter wartete, musste sich bis zur Monatsmitte gedulden. Erst dann stellte sich warmes Hochdruckwetter mit Nebel in den Morgenstunden und Sonne ab den Mittagsstunden ein. Dadurch, dass es keine größeren Kälteeinbrüche gab und auch die normalen Nachtfröste ausblieben, war der Monat im Mittel mit 2,6 Grad viel zu warm, jedoch auch leicht zu feucht.
Die beständige Hochdrucklage, die ja sehr typisch ist für die Zeit, hielt bis zum 10. November an, durch den dann aber vermehrt auftretenden Nebel lagen die Temperaturen eher im normalen Bereich für Anfang November. Es folgte der erste kurze Wintereinbruch der Saison, selbst in tiefen Lagen blieb der Schnee für eine kurze Zeit liegen und es bildete sich eine bescheidene Schneedecke.
Tiefdruckgebiete nördlich der Britischen Inseln und Norwegen führten immer wieder mal kühle, mal wärmere Luftmassen zu uns, die oft auch Niederschlag brachten. Ab dem 18. November folgten dann Kaltfronten nach, welche vor allem am Abend des 21. November zu einer Schneedecke von 24 Zentimeter auf dem Hohen Peißenberg und 19 Zentimeter in Peißenberg und Umgebung führte, was schon eine beachtliche Schneehöhe für einen November ist.
Herbst war insgesamt zu nass
Diese Schneedecke hielt sich auch einige Tage, doch aufgrund der nun wieder folgenden warmen Luftmassen war das Winterintermezzo bald wieder beendet. Erst gegen Ende des Monats konnte sich zumindest auf dem Hohen Peißenberg wieder eine dünne Schneedecke etablieren. Insgesamt war der Monat November etwas zu warm und zu trocken.
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Betrachtet man den Herbst als Ganzes, so war diese Jahreszeit mit 1,2 Grad Celsius zu warm und zu feucht. Es fielen 298,5 Millimeter Niederschlag, was 119 Prozent des zu erwartenden Niederschlags entspricht. Trotz der erhöhten Niederschlagssumme schien auch die Sonne mit 118 Prozent überdurchschnittlich.
Stefan Schwarzer