„Sehr viele Stürze und reihenweise Bänderverletzungen“: Bergwacht am Brauneck im Dauereinsatz

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. Lenggries

Kommentare

Alle Hände voll zu tun hatte die Bergwacht am Wochenende am Brauneck. Um verletzte Wintersportler ins Tal zu bringen, kam auch öfters der Ackja zum Einsatz. © Bergwacht

Bei regem Skibetrieb musste die Bergwacht am Brauneck am Wochenende 25-mal ausrücken. Nach einer Kollision zwischen Skifahrern war ein Hubschrauber in Einsatz.

Lenggries – Ihre bislang einsatzreichsten Tage der Wintersaison hatte die Bergwacht am Wochenende am Brauneck. Ideale Pistenbedingungen und strahlender Sonnenschein zogen die Wintersportler in Massen an. Zahlreiche Skiunfälle und einige schwerwiegende Verletzungen waren die Kehrseite. Die Bergwacht rückte am Samstag und Sonntag insgesamt 25-mal aus.

Bergwacht am Brauneck: Einsätze im Viertelstundentakt

„Los ging es am Samstag um 10 Uhr mit einem Kollisionsunfall“, berichtet Skiwachtkoordinator Georg Aininger von der Bergwacht Lenggries. Zwei Skifahrer waren auf der Piste zusammengeprallt. Einer von beiden klagte danach über Schmerzen im Knie und im Schulterbereich. Die Bergwacht brachte ihn ins Tal, von dort brachte ihn ein Rettungswagen ins Krankenhaus. Der zweite Beteiligte hatte sich laut Bergwacht an der Skikante Schnittverletzungen zugezogen. Nach Versorgung durch die Bergwacht konnte er wieder auf die Piste.

Das war freilich nur der Auftakt. „Es ging für uns im Viertelstundentakt weiter mit Schultergelenksverletzungen, Knieverletzungen und Gehirnerschütterungen“, so Georg Aininger.

Im Laufe des Samstags hatte die Bergwacht 13 Einsätze zu bewältigen. In der Regel galt es, Skifahrer, die gestürzt waren, ins Tal zu bringen.

Brauneck: Hubschrauber-Einsatz nach Kollision auf der Piste

In einem Fall kam sogar ein Hubschrauber zum Einsatz. Ausgangspunkt war erneut eine Kollision auf der Piste. Eine 61-jährige Frau und ein junger Mann fuhren laut Aininger gegen 15 Uhr nebeneinander, dabei überkreuzten sich die Skier, und beide stürzten. Die 61-Jährige zog sich dabei eine Beckenringfraktur zu. Der Helikopter Christoph 1 flog sie ins Krankenhaus.

Aber auch in harmloseren Fällen half die Bergwacht den Wintersportlern, brachte zum Beispiel einen Mann zur Bergstation, dessen Skier kaputt gegangen waren.

(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)

Nahtlos ging es am Sonntag gleich um 9 Uhr morgens weiter, als sich ein 67-jähriger Skifahrer eine Hüftverletzung zuzog. Die Bergwacht brachte ihn per Ackja ins Tal und übergab ihn dort einem Rettungswagen.

Einsatzaufkommen am Brauneck „sehr außergewöhnlich“

Den Tag über gab es erneut „sehr viele Stürze“, wie Aininger berichtet. Gehirnerschütterungen, verdrehte Knie und „reihenweise Bänderverletzungen“ waren laut dem Skiwachtkoordinator die Folge. Die Bergwacht brachte die Verletzten ins Tal, wo, je nach Fall, entweder Angehörige oder Rettungswagen den Weitertransport übernahmen.

Das hohe Einsatzaufkommen an den beiden Tagen nennt Aininger „sehr außergewöhnlich“. Die Ehrenamtlichen der Bergwacht seien aber auf ein solches Szenario vorbereitet. Die Retter hätten keine Probleme gehabt und seien dank guter Koordination in der Lage gewesen, in sämtlichen Fällen zu helfen.

Die Skiwacht am Brauneck wird von einer Dienstgemeinschaft abgedeckt. Am vorderen Brauneck hielten sich acht Einsatzkräfte der Bergwachten Tölz und Lenggries bereit. In ihrem Zuständigkeitsbereich passierten die genannten Unfälle am Wochenende. Am hinteren Brauneck schieben die Bergwachten München und Wolfratshausen Dienst.

Auch in den Tagen zuvor hatte es am Brauneck einige Pistenunfälle gegeben. (ast)

Auch interessant

Kommentare