600 Millionen Euro: Unternehmen Roche feiert Baustart für seine größte Einzelinvestition in Deutschland
Es ist die größte Einzelinvestition, die das Unternehmen Roche je in Deutschland getätigt hat: 600 Millionen Euro für ein neues Diagnostik-Produktionszentrum in Penzberg. Am Freitag erfolgte der symbolische erste Spatenstich. Das Produktionszentrum soll 2028 in Betrieb gehen.
Penzberg - Roche beginnt mit dem Bau seines neuen Diagnostik-Produktionszentrums in Penzberg: Auf der rund 7,5 Hektar großen, für die Bebauung bereits vorbereiteten Erweiterungsfläche im Norden des Werks entsteht laut dem Unternehmen „eines der modernsten Produktionsgebäude in Europa zur Herstellung von Einsatzstoffen für eine Vielzahl von diagnostischen Tests.“ Paul Wiggermann, Werkleiter von Roche in Penzberg, vollzog den symbolischen Spatenstich zusammen mit Alexander Dobrindt, Mitglied des Bundestags und Vorsitzender der CSU im Bundestag, sowie Vertretern der Lokalpolitik und von Roche. Mit einer Investitionssumme von rund 600 Millionen Euro ist der Neubau nach eigenen Angaben die bislang größte Einzelinvestition des Unternehmens in Bayern und in Deutschland. Bis 2028 soll der Betrieb in dem neuen Gebäude aufgenommen werden. Die Pläne bekannt gegeben hatte der Pharma- und Diagnostika-Konzertn bereits im März 2023.
„Innovationskraft braucht Investition
„Innovationskraft braucht Investitionen“, sagt Paul Wiggermann am Freitagvormittag beim symbolischen ersten Spatenstich. „Diese bislang größte Einzelinvestition unseres Unternehmens am Standort ist einerseits ein klares Bekenntnis von Roche zu Bayern, andererseits stärken wir damit die industrielle Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Sie ist zudem für die positive Entwicklung des Penzberger Werks bedeutend und richtungsweisend.“ Dafür brauche es jedoch auch in der Zukunft weiterhin verlässliche Rahmenbedingungen, so Wiggermann.
Als „globales Zentrum für die Produktion diagnostischer Einsatzstoffe“ spielt Roche in Penzberg laut Unternehmen eine wichtige Rolle für die weltweite Gesundheitsversorgung. „Die Erweiterung unserer Produktionskapazitäten wird helfen, dem weltweit steigenden Bedarf an diagnostischen Einsatzstoffen gerecht zu werden und damit langfristig die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit qualitativ hochwertigen diagnostischen Tests in und außerhalb Deutschlands zu sichern“, sagte Marcel Hunn, Leiter der Diagnostik-Produktion im Biotechnologie-Zentrum Penzberg.

Bundestagsabgeordneter Alexander Dobrindt (CSU) sagte: „Wir gratulieren Roche herzlich und danken für die zukunftsorientierte Investition von rund 600 Millionen Euro in den Neubau des hochmodernen Produktionszentrums. Diese Entscheidung unterstreicht das starke Engagement und klare Bekenntnis von Roche für den Standort Deutschland“. Ein besonderer Dank gelte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Roche in Penzberg, „deren herausragender Einsatz diese bedeutende Investition erst ermöglicht hat“. Mit Roche, so Dobrindt, „hat sich hier im Voralpenland ein Medical Valley von größter medizinischer Tragweite etabliert, das auch international eine Spitzenposition in der Forschung einnimmt“. Diese Investition sorge dafür, dass die Attraktivität des Standorts steigt und seine weltweite Bedeutung in der Medizin von morgen zunimmt.
80 Prozent der 29 Milliarden Tests aus Penzberg
Laut Roche wurden im Jahr 2022 weltweit etwa 29 Milliarden diagnostische Tests mit Roche-Analysesystemen durchgeführt. Etwa 80 Prozent der dafür erforderlichen diagnostischen Einsatzstoffe stammten aus Penzberg, was rund 1900 verschiedenen Einsatzstoffen entspricht. Der Neubau in Penzberg und neue, effiziente und nachhaltige Herstellungsverfahren ermöglichten künftig die flexible Herstellung von circa 450 verschiedenen Einsatzstoffen für den wachsenden Markt der Diagnostik, mit deren Hilfe eine schnelle und zuverlässige Diagnose von Infektionen und Erkrankungen aus den Bereichen Herz-Kreislauf, Krebs oder Diabetes möglich ist, teilte das Unternehmen mit. So stärke Roche den Produktionsstandort Deutschland und steigere dadurch langfristig die Versorgungssicherheit in Bezug auf Diagnostika weltweit.
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Aktuell 7730 Mitarbeiter bei Roche in Penzberg
Etwa 2000 der 7.730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Penzberg sind nach Angaben des Unternehmens in der Diagnostik-Produktion tätig. Derzeit arbeiten sie in rund 30 verschiedenen Gebäuden mit über 200 Produktionsanlagen. Manche dieser Gebäude und Anlagen würden aufgrund ihres Alters „nicht mehr den ambitionierten Nachhaltigkeitszielen von Roche“, so das Unternehmen. Durch das neue Produktionszentrum würden die Voraussetzungen geschaffen, um alte Gebäude und Anlagen sukzessive zu ersetzen.
Der etwa 70 Meter lange, 40 Meter breite und 38 Meter hohe Neubau wird zwei Untergeschosse, fünf Vollgeschosse sowie eine Technikzentrale auf dem Dach umfassen, auf dem auch eine Photovoltaik-Anlage installiert wird. Sie versorgt den Neubau mit Solarstrom. Diese trage zur nachhaltigen Energieerzeugung auf dem Campus bei, so Roche. Damit leistet man zudem einen „weiteren wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele – des Konzerns, der Stadt Penzberg, der Region und des Freistaates Bayern“.