Chaos beim Glasfaserausbau: Telekom muss womöglich neue Tiefbaufirma engagieren
Voraussichtlich wird sich in diesem Jahr beim weiteren Glasfaserausbau in Iffeldorf, Seeshaupt, Antdorf, Habach und Sindelsdorf nicht mehr viel tun. Das ist das Ergebnis eines Krisengesprächs, das die Gemeindevertreter am Dienstag mit der Telekom führten, nachdem vor zwei Wochen eine Videokonferenz kurzfristig abgesagt worden war.
Die Telekom, hieß es nach dem Krisengespräch, wird womöglich eine neue Tiefbaufirma beauftragen. In Iffeldorf hofft man, dass heuer zumindest die noch offenen Baustellen verschwinden.
Wie berichtet, setzt die von der Telekom beauftragte Baufirma derzeit die Arbeiten in Iffeldorf nicht fort. Bereits während Verlegung der Glasfaserkabel hatte es Ärger mit der Tiefbaufirma wegen Schlampereien und fehlender Ansprechpartner gegeben. In den anderen Gemeinden haben die Arbeiten noch nicht einmal begonnen.
Tiefbaufirma nach wie vor nicht erreichbar
Der Iffeldorfer Bürgermeister Hans Lang (SPD) informierte am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung über das Krisengespräch mit der Telekom. Demnach wurden die Gemeindevertreter darüber informiert, dass die beauftragte Tiefbaufirma wohl doch nicht insolvent ist. Allerdings sei sie nach wie vor nicht erreichbar. Die Telekom werde nun die Frist abwarten, die sie der Firma vertraglich zugestanden habe, um die Arbeiten fortzusetzen. Diese Frist endet in zwei Wochen. Verstreicht die Frist, werde sich die Telekom auf die Suche nach einer anderen Firma machen. Die Telekom nannte laut Lang für diesen Prozess eine Dauer von zwei bis drei Monaten. Wobei der Iffeldorfer Bürgermeister drei bis vier Monate für realistischer hält. Das wäre frühestens im Oktober.
Gefahren möglichst schnell beseitigen
Lang geht deshalb davon aus, dass in Iffeldorf heuer „nicht mehr allzu viel passieren wird“, also keine weiteren Gemeindegebiete erschlossen werden. Dies wird nach seiner Einschätzung nicht vor Frühjahr 2025 geschehen. Er hofft aber, dass zumindest die abgebrochenen Arbeiten beendet werden. Dabei geht es zum Beispiel um offene Gräben, die teilweise mit Tragschicht, aber noch nicht mit Feinschicht abgedeckt sind. Er nannte auch Gefährdungen für Radfahrer, die schnellstmöglich beseitigt werden müssten. „Es ist sehr vieles unfertig, was die Firma begonnen hat.“ Ihm zufolge gibt es seitens der Telekom die Aussage, dass sie für diese offenen Baustellen eine andere Firma kurzfristig von woanders abzieht. Lang erklärte auch, man lege Wert darauf, dass die Hausanschlüsse, bei denen die Leerrohre schlecht verlegt sind, erst fertiggestellt werden, bevor Oberflächen instandgesetzt werden.
Gemeinden wollen Prioritätenliste vorlegen
Die betroffenen Gemeinden sind laut Lang (“Die Telekom ist bei der Sache ein Stück weit machtlos“) zudem so verblieben, dass „wir uns zusammensetzen und unsere Abhängigkeiten zu Papier bringen“. Gemeint sind Straßenbauprojekte und Straßensanierungen, die wegen des Glasfaserausbaus verschoben wurden, um die Straßen nicht zweimal aufgraben zu müssen. In Iffeldorf steht zum Beispiel die Sanierung der Hofmark an. In Antdorf wartet man ebenfalls darauf, Straßen erneuern zu können. Diese „Abhängigkeiten“ sollen als Prioritätenliste der Telekom vorgelegt werden. Ein nächstes Treffen mit der Telekom steht Mitte Juli an..