An Hardtschule wird umgepflügt
Die Weilheimer Hardtschule ist plötzlich Riesenbaustelle: Mit gewaltigen Erdarbeiten haben die Vorbereitungen für den Erweiterungsbau begonnen, der die Grundschule ziemlich verändern wird.
Viele Passanten reiben sich verwundert die Augen angesichts des Bildes, das sich seit einigen Tagen an der Hardtschule in Weilheim bietet: Eine riesige Fläche zwischen dem Schulhaus und der benachbarten Kita „Am Sonnenfeld“ wurde um- und ausgegraben, die bisherigen Parkplätze sowie Hecken und Mäuerchen sind verschwunden, der Schuleingang und die Schulbushaltestelle verlegt worden. Mit großem Aufwand haben im laufenden Unterrichtsbetrieb die Arbeiten für die Erweiterung der Grundschule begonnen.
Der Neubau ist nicht nur für die Ganztagsbetreuung nötig
Wegen steigender Schülerzahlen und des baldigen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung baut die Stadt Weilheim ein Gebäude an, das kaum kleiner ist als das bestehende Schulhaus. Rund 38 auf 38 Meter wird der zweistöckige Neubau messen, der in Holzbauweise erstellt wird. Darin werden neben Räumlichkeiten für die offene Ganztagsschule samt Küche und Mensa auch neue Fachräume (für Werken, Handarbeit, Musik) sowie der gesamte Verwaltungsbereich der Schule untergebracht, erklärt Stadtbaumeisterin Katrin Fischer im Gespräch mit der Heimatzeitung.
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Im „Altbau“ – er wurde im Jahr 1972 eingeweiht und 2010 grundlegend saniert – ist dann Platz für mehr Klassenzimmer. Derzeit hat die Hardtschule 456 Schüler in 19 Klassen, bald werden es 20 Klassen sein. Als „Puffer“ plant die Stadt so, dass bei Bedarf zukünftig auch im Neubau noch einige Räume zu Klassenzimmern umgestaltet werden könnten. Denn für Mitte der 2030er Jahre wird laut aktuellen Prognosen mit dem Höchststand der Grundschülerzahl in der bevölkerungsmäßig leicht wachsenden Stadt Weilheim gerechnet. Der Stadtrat hofft, diesen mit Erweiterungen der Hardtschule und der Ammerschule (wir berichteten) bewältigen zu können, ohne eine dritte Grundschule bauen zu müssen.
Die Außenanlagen der Hardtschule werden komplett umgemodelt
Der nun begonnene Erweiterungsbau der Hardtschule, der an der Nordost-Ecke an das bestehende Schulhaus anschließt, soll Ende 2026 fertig sein. Ist er bezogen, kann der große Containerbau auf der Westseite der Schule, in dem zurzeit einige Schulklassen und die Nachmittagsbetreuung ausgelagert sind, wieder abgebaut werden.
An den Außenanlagen wird danach noch einige Monate bis weit ins Jahr 2027 gearbeitet – denn sie werden komplett umgemodelt. Der Bereich des jetzigen Hartplatzes wird dann Lehrer- und Mitarbeiterparkplatz (der abends und an Wochenenden auch für Turnhallennutzer zur Verfügung steht), das Sportgelände rutscht weiter nach Süden. Auf der Ostseite der Sporthalle – wo bislang geparkt wurde – gibt es dann gar keine Autostellplätze mehr.
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Kein Parkplatz mehr für „Elterntaxis“ an der Hardtschule
Schulbusse halten nach dem Umbau in einer neu zu schaffenden Bucht direkt an der Hardtkapellenstraße. Dahinter wird der neue Zugang zum Schulgelände gestaltet, mit umfangreichen Baumverpflanzungen und Neupflanzungen. Stellplätze für Fahrräder und Roller werden laut Stadtbauamt ausgebaut, Spielgeräte und ein „grünes Klassenzimmer“ angelegt. Zwischen dem Schulneubau und der benachbarten Kita entsteht ein neuer Rad- und Fußweg von der Hardtkapellenstraße zur Andreas-Schmidtner-Straße.
Öffentliche Autostellplätze sind im Bereich der Hardtschule nach der Umgestaltung nicht vorgesehen. Die Schule habe sich explizit gegen die Schaffung einer sogenannten „Kiss & Go-Zone“ für „Elterntaxis“ ausgesprochen, sagt Stadtbaumeisterin Fischer: Der Hol- und Bringverkehr durch Eltern solle nicht gefördert werden.
Die Kosten für die Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen – bei denen zwischenzeitlich aufgrund massiver Kostensteigerungen deutlich abgespeckt wurde – belaufen sich nach aktueller Berechnung auf insgesamt 16,8 Millionen Euro. Knapp sieben Millionen Euro davon muss die Stadt voraussichtlich selbst tragen.