Beliebtes Lokal plant Überdachung in besonderer Lage

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Im Bereich hinter dem China-Restaurant im Altstadtcenter möchte der Betreiber die Terrasse des Lokals überdachen. © Magnus Reitinger

Direkt an der historischen Stadtmauer in Weilheim hat ein beliebtes Restaurant eine Terrasse, die der Betreiber gern überdachen möchte. Das führte zu einer Diskussion im Bauausschuss.

Eine Bauanfrage für ein sehr spezielles Eck in der Weilheimer Altstadt beschäftigte den Bauausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung. Das China-Restaurant im Altstadtcenter am Herzog-Albrecht-Platz möchte die hinter dem Gebäude liegende Freischankfläche überdachen. Über einer L-förmigen Fläche von rund 90 Quadratmetern, die auf der Südseite des Lokals direkt an die Stadtmauer grenzt, soll demnach ein bis zu vier Meter hohes Pultdach errichtet werden – das der Betreiber zudem mit einer PV-Anlage bestücken will.

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Die Terrasse sei „nicht mal von der Seite einsehbar“

Da der Bebauungsplan „Altstadt V“ für den betroffenen Bereich keine oberirdische Bebauung vorsieht (die Baugrenzen sind mit dem bestehenden Gebäude ausgeschöpft), muss die Stadt diesen förmlich ändern, um das Vorhaben zu ermöglichen. Und das solle man tun, meinte die Mehrheit im Bauausschuss – auch wenn vorab „schwer zu ermessen“ sei, inwieweit das vorgesehene Dach den unter Denkmalschutz stehenden Teil der historischen Stadtmauer beeinträchtigen würde, wie das Stadtbauamt betonte: Zwar werde die Überdachung die Mauer nicht berühren, doch optisch wäre das Ganze gewiss problematisch.

Die meisten Ausschuss-Mitglieder sahen darin aber kein Problem. Vom Theaterplatz aus sei die Terrasse gar nicht zu sehen, konstatierte Rupert Pentenrieder (BfW), und schon jetzt befinde sich dort ja eine Markise. Der Bauwunsch sei „von der Gastronomie her nachvollziehbar“, meinte Horst Martin (SPD), die beabsichtige Stromgewinnung „ein weiterer Pluspunkt“. Und die Terrasse sei „nicht mal von der Seite einsehbar“. Für Martin steht fest: „Die ,Bausünde‘ war vor Jahren das Gebäude selbst“, gegen die gewünschte Überdachung sei nun nichts einzuwenden.

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CSU-Sprecherin sieht die Planung „ein bisschen kritisch“

Auch Klaus Gast (CSU), der zugleich Kreisheimatpfleger ist, hält das Vorhaben für „unproblematisch“. Man müsse freilich darauf achten, dass die Stadtmauer nicht etwa Schäden erleide, weil der Bereich dort womöglich „nie wieder austrocknen kann“. Dagegen sieht CSU-Fraktionssprecherin Marion Lunz-Schmieder die Planung „ein bisschen kritisch“. Es handle sich doch um eine recht große Fläche, die da überdacht werden soll. Und letztlich wäre wohl kaum zu verhindern, wenn daraus irgendwann ein geschlossener Raum gemacht würde. Diese Befürchtung äußerte auch Stadtbaumeisterin Katrin Fischer. Überhaupt sei die Frage, ob man ein solches Dach so nah an der Stadtmauer wirklich wolle, so Fischer weiter – „auch wenn es dort nicht das schönste Eck ist“.

Der Bauausschuss sprach sich am Ende klar für die gewünschte Bebauungsplan-Änderung aus, dagegen stimmte als einzige Lunz-Schmieder. Nach Möglichkeit soll aber festgeschrieben werden, dass es sich um eine „offene Überdachung“ handeln muss, so hieß es in der Diskussion.

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