„Es hieß, sofort raus aus dem Haus“: Anwohnerin berichtet von Brandnacht in Schrebergartenanlage

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

KommentareDrucken

Karin Niebauer steht vor ihrer Gartenhütte, die in der Nacht von Freitag auf Samstag abgebrannt ist. © Andreas Jäger

In der Nacht von Freitag auf Samstag ist in einer Schrebergartenlage in der Weilheimer Au ein Brand ausgebrochen. Karin Niebauer wohnt direkt daneben – ihre Gartenhütte fiel den Flammen ebenfalls zum Opfer.

Weilheim – Samstagnacht, kurz nach ein Uhr: Karin Niebauer ist am Einschlafen, als plötzlich ihre Tochter in ihr Zimmer gestürmt kommt. „Mama, es brennt!“, ruft sie zu ihr. Eine Hütte in der Schrebergartensiedlung in der Weilheimer Au hat Feuer gefangen – und die Niebauers wohnen quasi direkt daneben. Es besteht die Gefahr, dass das Feuer auf ihr Haus übergreifen könnte.

Da klingelt es auch schon an der Haustür. Es sind Feuerwehrler und Polizisten, die die Familie evakuieren. „Sofort raus aus dem Haus“, lautet die Anweisung der Rettungskräfte. Kurz darauf findet sich Karin Niebauer in einem Polizeiauto wieder – und wartet dort gemeinsam mit den Nachbarskindern, während draußen die Feuerwehr gegen die Flammen ankämpft.

Flammen in Höhe von 15 bis 20 Metern

Mit 26 Mann und sechs Fahrzeugen war die Weilheimer Feuerwehr in dieser Nacht im Einsatz, zusätzliche Untersützung erhielten sie von den Kameraden aus Marnbach-Deutenhausen. Um 1.21 Uhr am Samstag erhielten sie den Notruf. Zuerst bemerkt wurde das Feuer von einem jungen Mann aus der Nachbarschaft, erzählt Karin Niebauer. Die anderen Anwohner wurden anschließend von dem Mann und seiner Familie alarmiert. „Die haben super gehandelt“, betont Niebauer.

Die beiden Hütten in der Schrebergarten-Siedlung sind nur noch Schutt und Asche.
Die beiden Hütten in der Schrebergarten-Siedlung sind nur noch Schutt und Asche. © Andreas Jäger

Nach etwa 20 Minuten habe die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle gehabt, erklärt Weilheims Kommandant Stefan Herbst im Gespräch mit der Heimatzeitung. Vor ein paar Probleme stellte die Kameraden die Tatsache, dass in der brennenden Hütte mehrere Gasflaschen gelagert waren. Durch den entstandenen Überdruck seien die Flammen auf eine Höhe von 15 bis 20 Metern gestiegen, so Herbst. „Wir haben deshalb versucht, aus der Deckung heraus zu löschen.“

Nach gut einer Stunde hatten die Feuerwehrler den Brand schließlich gelöscht. Gegen fünf Uhr morgens rückten die Einsatzkräfte wieder ab – und Karin Niebauer durfte wieder in ihr Haus. Trotz des Schocks konnte sie sogar noch zwei Stunden Schlaf finden.

Räder, Rasenmäher, PV-Anlage verbrannt

Als am Samstag die Sonne aufging, wurde dann das Ausmaß des Feuers sichtbar. Zwei Hütten direkt am Haupteingang der Schrebergartenanlage sind komplett abgebrannt. Und auch die Gartenhütte der Niebauers schaut mittlerweile aus wie eine verkohlte Ruine. „Wir haben keinen Keller, darum haben wir dort unsere Räder und den Rasenmäher gelagert“, erzählt Niebauer – alles verbrannt. Und auch die Photovoltaik-Platten, die in Kürze auf das Hüttendach montiert werden sollten und deshalb bereits daneben gelagert waren, wurden zerstört. Niebauer beziffert den Schaden an der gut 15 Jahre alten Hütte auf rund 15 000 bis 20 000 Euro – „und das Innenleben nochmal so viel“. Einzig einen Anhänger konnte Niebaues Sohn noch vor den Flammen retten.

Mit dem Pärchen, dem eine der zerörten Schrebergarten-Hütten gehört, steht Karin Niebauer in engem Kontakt. Besonders bitter: Die beiden Weilheimer werden am kommenden Samstag heiraten. Also gerade einmal eine Woche, nachdem ihre Hütte abgebrannt ist.

Glück im Unglück hatten indes die Niebauers: Denn es wurde immerhin nur die Gartenhütte zerstört. Auf das Wohnhaus, nur einen Meter von der Hütte entfernt, sind die Flammen nicht übergegriffen. „Wenn wir nur fünf Minuten später gerufen worden wären, hätte das Dach des Hauses auch gebrannt“, erklärt Feuerwehr-Kommandant Stefan Herbst. Die Brandursache ist aktuell noch unklar, die Polizei ermittelt.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion